Unterschied zwischen basierte und unabhängigen Linux Distributionen.

Paul09

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Hallo,

Ich habe im www nichts passendes gefunden.

Mich interessiert, worin liegt der unterschied zwischen Linux Distributionen, die zum Beispiel auf
Arch, Debian, Ubuntu etc. basieren, und Linux Distributionen, die auf keiner Distribution basieren ?

Zum Beispiel:
OpenSUSE, PCLinuxOS basieren auf Independent,
EndeavourOS, Manjaro auf Arch.
 
Ohne jetzt der Linux-Hellste zu sein, würde ich sagen, es liegt an der Pflege der Distri, dass die Paketquellen aktualisiert werden und dass sie mit Updates versorgt wird. Vorteile sehe ich da bei Versionen die auf Ubuntu basieren
 
Was sind denn die Vorteile bei den Linux Distributionen, die auf keiner Distri basieren, gegenüber
Linux Distributionen, die auf keiner Distri basieren ?

Sind unabhängige Distris stabiler und sicherer, und laufen flüssiger als basierte Distris ?
 
Unabhängige Distributionen entstehen dadurch, das jemand meint, es müsse auf diese oder jene Art und Weise gemacht werden, oder er benötigt ein System für spezielle Hardware. Und wenn derjenige Gleichgesinnte findet hast du deine neue Distribution.
Paul09 schrieb:
Sind unabhängige Distris stabiler und sicherer, und laufen flüssiger als basierte Distris
Unabhängige Distributionen können unterschiedlichste "Konzepte" verfolgen. Generell kann man deine Punkte also weder bejahen noch verneinen.
Paul09 schrieb:
Was sind denn die Vorteile bei den Linux Distributionen,
Ist man Anfänger oder einfach nur User, bleibt man besser bei Distributionen mit einer großen Userbasis oder solchen, die auf diesen Basieren. Denn dann kann man sicher sein, das irgendjemand deine Sonderwünsche an Software, Funktionen oder Probleme schon mal gelöst hat und du im Internet die Anleitung dazu findest. Außerdem wird proprietäre Software meist nur für die Handvoll großen Distris gepackt. Skype oder Davinci Resolve zb.

Wenn man tiefer im Thema drin steckt, herumexperimentieren will oder eine Distribution für einen ganz speziellen Einsatzzweck sucht (NAS, Router, Raspberry Pi, IoT, Embedded) wird meist bei den unabhängigen Projekten fündig.
 
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Eigentlich ist es völlig wurst. Ich würde meine Auswahl der Distri nicht daran festmachen, ob sie auf einer anderen basiert oder nicht, sondern viel wichtiger ist es auf welcher sie basiert und wie groß die dahinterstehende Community ist. Wird meine Hardware unterstützt? Was ist mit der Peripherie (Stichwort Razer Synapse)?
Als Anfänger ganz Klar Debian-basierte Distri nehmen. Da kann alles sein von Ubuntu, über Mint, Elementary, usw, usf. Vorteile: Riesen-Community, längere aber dafür stabilere Updatezyklen. Viele Pakete. Kann jedoch sein, dass die allerneuste Hardware nicht supported wird.

Wenn man die Herausforderung mag und neuste Pakete haben möchte sind Arch-basierte Distris gut. Manjaro ist da wirklich vorne mit dabei. Eine hervorragende Umsetzung einer Arch-Distribution. Auch große Community, sehr gutes Wiki.

Und wenn man viel Ahnung hat und Probleme selber lösen kann, naja dann nimmt man frische, unabhängige Distributionen, gutes Beispiel ist hier Solus. Community wächst stetig, ist aber noch lange nicht so weit wie die anderen.

OpenSuse, Redhat und ihre Derivate sind zwar auch unabhängig, profitieren jedoch davon, dass sie im Firmenumfeld viel genutzt werden und es damit für viele Dinge Lösungen gibt.
Ich würde jedoch für Privat eher davon Abstand nehmen. Wir setzen in der Firma auch auf Redhat und Teilw. Solaris für Oracle, trotzdem stören mich persönlich zu viele Dinge an diesen Betriebssystemen, dass ich die nicht für Zuhause haben wollen würde.

Im großen und ganzen unterscheiden sich die Distri lediglich in der Aktualität der Pakete und des Kernels, der verwendeten Paketmanager, der genutzten Pfade und manche geben mit einer speziellen GUI (elementaryOS) noch ihre Geschmacksnote dazu, nicht mehr und nicht weniger. Was am besten für einen ist, da muss man sich eben durchtesten. Linuxe kann man ja idR als Live-System booten ohne etwas am bestehenden System zu ändern.
Bei Windows ist es ja schön einfach. Da gibts nur eins ;)

Ich nutze auf den RPI 4 das Raspbian und auf dem Desktop Manjaro, Windows 10 und neuerdings gebe ich Solus wieder eine Chance, wobei ich die Hoffnung habe irgendwann Windows 10 komplett runterzuschmeißen.
 
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Paul09 schrieb:
Mich interessiert, worin liegt der unterschied zwischen Linux Distributionen, die zum Beispiel auf
Arch, Debian, Ubuntu etc. basieren, und Linux Distributionen, die auf keiner Distribution basieren ?
Alle basieren aber auf dem Linux Kernel, der von der Linux Foundation heraus gegeben wird. Das ist die gemeinsame Grundlage.

Welcher Zweig ist an sich nachrangig. Zumal man nicht pauschal sagen kann, Ubuntu = Debian, da es darauf basiert, ebenso wie in der Folge nicht Mint = Ubuntu ist, obwohl es darauf basiert.
Entscheidend ist, ob für die persönliche Nutzung alles vorhanden ist, was man braucht oder erwartet. Bis man das herausgefunden hat, ist man mit einem Ubuntu z.B. gut bedient.
Bloss keine Philosophie draus machen! Reinschmecken und gut is, oder eben nicht!
 
Das würde ja dann heißen, das alle Distris immer auf die Distribution auf der es Basiert angewiesen
ist, genauso wie Manjaro, ArcoLinux und EndeavourOS auf Arch angewiesen ist.
 
Paul09 schrieb:
das alle Distris immer auf die Distribution auf der es Basiert angewiesen ist
Das ist zu extrem gedacht. Ubuntu zb basiert zwar auf Debian, ist aber von dessen Entwicklungszweigen völlig unabhängig, da es eigene Repositories für seine Distributionen pflegt. Das könnte jedes Projekt, welches auf Ubuntu basiert, ebenso machen. Aber es ist für kleine Distributionen einfacher, das Reposiory eines spezifischen Release in seine eigene Distribution zu übernehmen, damit man nicht selbst für Software und Sicherheitsupdates sorgen muss. Die Anpassungen werden dann über ein zusätzliches, eigenes Repo gewartet und verteilt und der Rest kommt über das der Stammdistro. Solche Distributionen sind tatsächlich noch auf Gedeih und Verderb von dem Releas abhängig, auf dem sie basieren. Aber man kann die Repos der Stammdistribution auch komplett durch eigene ersetzen. Das macht halt viel Arbeit.
 
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Paul09 schrieb:
Sind unabhängige Distris stabiler und sicherer, und laufen flüssiger als basierte Distris ?

Weder noch. Sie betreten neue Pfade. Ob das "besser" ist oder einfach "anders", kommt auf den Einzelfall an. Schau Dir Gentoo und Clear OS an. Nicht alle Distros zielen auf den Desktopnutzer zuhause. Wenn es eine Distro jahrelang gibt und eine gewisse Nutzerbasis hat, macht sie etwas richtig. Ob das den eigenen Bedürfnissen und Ansprüchen genügt, muss man dann jeweils sehen.

Wenn eine Distro nur von Upstream abhängt, hat sie die volle Kontrolle, muss aber auch für die entsprechende Infrastruktur, Paketverwaltung etc. sorgen. Das bedeutet Aufwand und Kosten.
 
Unterschied ist da immer relativ.

Am Schluss kochen alle mit Wasser. In der Regel besteht eine Distribution immer aus Kernel, ein paar Standard Werkzeuge rund um den Kernel einem (oder mehreren) der drei grossen Desktops (Gnome, KDE, XFCE). Und ein paar Anwendungsprogrammen - Browser, Office Suite, etc

Wirklich unterscheiden tun sie sich nur in Details. Z.B. spezielle Konfigurationsprogramme. openSuse ist da scher am umfangreichsten mit Yast, aber auch z.B. Linux Mint hat einen spezielle Kernelauswahloberfläche, Ubuntu eine Oberfläche für Paketquellenverwaltung, etc.

Technisch gibt es dann noch Unterschiede wie in den verwendeten Paketformaten und dem Compiler mit dem die Pakete gebaut wurden.

Als Otto-Normal Anwender sind die technischen Unterschiede eigentlich egal. Welcher Compiler nun dein Gnome kompiliert hat, interessiert dich da nicht. Und ob die Aktualisierungssoftware wie von Ubuntu, oder wie von openSuse aussiehst wird dir auch egal sein.

Ich denke Arch und Gentoo kann man da ausnehmen, als Anfänger ist man damit schon bei der Installation überfordert.

Früher hätte ich bei der Distributionsauswahl gesagt nimm was Debian/Ubuntu basierendes, da du dort von Software aller Art Pakete im Internet findest - falls du mal was brauchst was es nicht in den Quellen gibt. Mit Flatpaks/Snaps hat sich das eigentlich auch erledigt.

Ich selber bevorzuge Distributionen die von einer Firma stammen, Ubuntu, popOS, etc Firmen die das Produkt auch kommerziell vermarkten ich fühle mich dabei wohler, wenn es um Behebung von Sicherheitslücken, etc geht. Aber auch das ist nur meine Ansicht.
 
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Ich bin auch ein Befürworter von kommerziellen Distributionen, weil ich mich da irgendwie
sicher fühle, daher nutze ich auch immer Ubuntu, auch wegen der großen, wenn nicht sogar
die größte Community der Welt, und sogar Lektüre (Ubuntu 18.04. LTS, Das Umfassende Handbuch)
zur Unterstützung und Hilfe, habe ich immer parat, hat mir schon sehr oft zur Lösung von Fehlern geholfen.

Was Snap unter Ubuntu angeht, damit habe ich keine Probleme.

Nur mit popOS habe ich ein Problem, es läßt sich nicht wie unter Ubuntu im Dualboot, aber auf
einer separaten SSD installieren.

Ich müßte, wenn ich mit Windows 10 online gehen möchte, extra die Bootreihenfolge im BIOS
ändern, unter Ubuntu kann ich ja beim starten des PC zwischen Ubuntu und Windows wählen, nur
bei popOS geht das nicht.
 
kim88 schrieb:
@Paul09 popOS nutzt systemd als Bootloader - Ubuntu nutzt Grub. Du kannst aber systemd-boot in popos auch problemlos mit Grub ersetzen.

Und wie geht das, einfach mit sudo apt-get install grub ?

Ich habe zwei SSD´s, auf der ersten ist Windows 10, und auf der zweiten SSD ist Ubuntu.
 
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Paul09 schrieb:
Nur mit popOS habe ich ein Problem, es läßt sich nicht wie unter Ubuntu im Dualboot, aber auf
einer separaten SSD installieren.
Kein Problem!
Ich hab das hier beschrieben in 2 Postings:
https://www.computerbase.de/forum/t...x-das-begeistert.1972901/page-2#post-24782985
Post # 34 und 35.

Der wesentliche Unterschied zur Ubuntu Installation ist, dass man die Partitionierung vorher manuell selbst machen muss und zwingend eine zweite/eigene ESP angelegt werden muss. Boot Auswahl dann entweder wie gewohnt via Grub, nach einem Grub-Update, oder mit dem Bootmenü des Rechners.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
K-BV schrieb:
Kein Problem!
Ich hab das hier beschrieben in 2 Postings:
https://www.computerbase.de/forum/t...x-das-begeistert.1972901/page-2#post-24782985
Post # 34 und 35.

Der wesentliche Unterschied zur Ubuntu Installation ist, dass man die Partitionierung vorher manuell selbst machen muss und zwingend eine zweite/eigene ESP angelegt werden muss. Boot Auswahl dann entweder wie gewohnt via Grub, nach einem Grub-Update, oder mit dem Bootmenü des Rechners.

Habe ich wie im verlinktem Post # 34 und 35 beschrieben befolgt, aber ohne erfolg.

Vielleicht ist das ersetzten von systemd-boot in popos mit Grub am einfachsten, nur wie ersetze
ich es, wenn ich bereits popOS installiert habe ?
 
Paul09 schrieb:
Habe ich wie im verlinktem Post # 34 und 35 beschrieben befolgt, aber ohne erfolg.
Will heißen....?
An welcher Stelle hakts denn, wie ist der exakte Ablauf?

Eröffne aber besser einen eigenen Thread zu deinem Problem. Hier ist ja anderes Thema und kein Supportthread.
 
Ich weiß es nicht, werde einen neuen Thread zu meinem Problem eröffnen.
 
Die ehrliche Antwort ist, es gibt keine Unterschiede. Jede distribution ist ein bisschen anders aber im Prinzip nutzen alle aus dem selben Pool von Software.

Hervorheben kann man, dass manjaro (beste rolling release imho) zwar Technik von Arch nutzt aber nicht deren Software. Alles wird in zwei Schritten getestet Ehe es ungefähr zwei Wochen nach Arch rauskommt.

Pop(beste release distribution) zum Beispiel basiert sehr eng auf Ubuntu lts aber lässt einige negative Dinge weg und poliert nochmals ein wenig.

Pop und manjaro haben beide die Möglichkeit zusätzlich Software über ppa respektive aur zu bekommen. In Zeiten von snap/flatpak wird das immer weniger wichtig.

Bei suse und redhat hängt alles zusammen mit ihren Profi Distribution.

Mx(beste rock stable distribution) basiert auf Debian und macht es sehr benutzerfreundlich mit extra tools zum Klicken, ähnlich wie manjaro das macht.

Am Ende bekommst du überall Dasselbe nur in unterschiedlich aktuelle release.

Der größte Unterschied ist die Paketverwaltung und auch da mag ich sage , die tun alle verdammt nochmal dasselbe.
 
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Der Unterschied jeder Distribution ist naturgemäß die Auswahl an der zur Verfügung stehenden Pakete oder Paketquellen. Die beste Distribution gibt es nicht. Hauptaufgaben eines Linuxusers ist es die für ihn passende Distribution zu finden, falls erforderlich zu erstellen oder zu benutzen.

Generell ist es für Einsteiger sinnvoll eine der größeren Distributionen zu benutzen oder welche die auf ihnen basieren.
 
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