Upgrade oder Neukauf für Videoschnitt (Filmora)

TechHummel

Ensign
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Dez. 2011
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Hallo CB-Community,

heute haben mich Bekannte um Rat gefragt. Sie benutzen ihren Windows 10 PC derzeit hauptsächlich für Videoschnitt mittels Filmora. Zurzeit wird noch HD-Material geschnitten, was schon kleinere Wartezeiten mit sich bringt; in naher Zukunft soll dann aber 4K geschnitten werden :rolleyes:
Der derzeitige Rechner verfügt über einen für damalige Verhältnisse relativ starken Prozessor und wurde zusätzlich noch mit einer SSD aufgerüstet. Nichtsdestotrotz vermute ich, dass der Arbeitsspeicher bald knapp werden dürfte - da das Mainboard auch nur über zwei Slots verfügt, müssten hier 60 € in DDR3 RAM (2 x 8 GB) investiert werden. Ich kann aber leider nicht abschätzen, ob sich das überhaupt rentiert und den gewünschten Effekt bringt oder ob ich stattdessen eher einen Neukauf empfehlen soll? :(

Die derzeitige Grafikkarte hat "nur" 3 GB Speicher. Ich dachte immer (ich habe keine Videoschnitt-Erfahrung), dass es bei den Grafikkarten für Videoschnitt hauptsächlich ums Dekodieren / Kodieren von Videos geht (bei NVIDIA die CUDA-Cores) und Speicher kaum Relevanz hat - der Hersteller empfiehlt aber 4 GB und auch eine Generation neuer.:heul:
Der Prozessor ist natürlich auch gealtert - kommt die CPU bei 4K Schnitt an die Limits?

Für 400 € bekommt man schon komplett PCs mit doppelter CPU-Leistung (bspw. i5-8500), ggf. lässt sich dank vorhandener Komponenten und eigenständigen Zusammenbau noch was sparen. Bräuchte man dann noch eine dedizierte Grafikkarte (wegen vorhandenem Intel QuickSync) oder würde sich sogar AMD lohnen (mehr CPU-Leistung, aber kein QuickSync)?

Danke und viele Grüße!

1. Möchtest du mit dem PC spielen?

Nein

2. Möchtest du den PC für Bild-/Musik-/Videobearbeitung oder CAD nutzen? Als Hobby oder bist du Profi? Welche Software wirst du nutzen?

Hobby, Filmora
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3. Hast du besondere Anforderungen oder Wünsche (Overclocking, ein besonders leiser PC, RGB-Beleuchtung, …)?

Nein

4. Wieviele und welche Monitore möchtest du nutzen? Anzahl, Modell, Auflösung, Bildwiederholfrequenz (Hertz)? Wird FreeSync (AMD) oder G-Sync (Nvidia) unterstützt? (Bitte mit Link zum Hersteller oder Preisvergleich!)

1

5. Hast du noch einen alten PC, dessen Komponenten teilweise weitergenutzt werden könnten? (Bitte mit Links zu den Spezifikationen beim Hersteller oder Preisvergleich!)

HP Pavilion P6-2370EG
https://www.mediamarkt.de/de/product/_hp-pavilion-p6-2370eg-1648174.html
  • Prozessor (CPU): i7-3770
  • Arbeitsspeicher (RAM): 8 DDR3
  • Mainboard: Intel H61, 2 RAM Slots
  • Netzteil: 300 Watt
  • Gehäuse: OEM
  • Grafikkarte: Nvidia GT 640
  • HDD / SSD: 2 TB HDD, 500 GB SSD

6. Wie viel Geld bist du bereit auszugeben?

Upgrade, falls es sich lohnt (also ~ 60 €), ansonsten Neukauf im 300 - 400 € Bereich.

7. Wann möchtest du den PC kaufen? Möglichst sofort oder kannst du noch ein paar Wochen/Monate warten?

Kann etwas warten

8. Möchtest du den PC selbst zusammenbauen oder zusammenbauen lassen (vom Shop oder von freiwilligen Helfern)?

Selbst zusammenbauen.
 
Da schon ein Prozessor mit 4/8 vorhanden ist würde ich bei einem Upgrade mindestens auf 6/12 oder besser noch 8/16 gehen. Ein i5-8500 stellt meiner Meinung nach kein ausreichendes Upgrade da und ist Stand heute auch schon veraltet.
 
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Beruflich schneide ich viel Videomaterial. Zwar mit Premiere, aber ich denke es sollte in gewisser Weise vergleichbar sein. Bei 4K-Material auf jeden Fall SSD(s) und eine Grafikkarte mit 8 GB Ram. Zumindest Premiere nutzt 8 GB komplett aus um die Vorschau durchgängig flüssig zu halten beim Hin- und Herspringen und evtl. Effekten in Echtzeit. Da kann man der Grafikspeicherauslastung zuschauen, wie sie hoch geht. Fürs Encodieren wird dann entsprechend auch die CPU und Grafikkarte genutzt. Zu viel Leistung kann man da eigentlich nie haben. Es stellt sich eben die Frage, was in diesem Fall für das Hobby investiert werden soll.
 
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War-Power-Ger- schrieb:
kommt die CPU bei 4K Schnitt an die Limits?

Also nur dass es hier keine bösen Überraschungen gibt: alles an dem Setup kommt an die Grenzen für 4K. Und das ändert auch keine Investition in ein Upgrade oder ein Neukauf für 400€.

Natürlich kann man damit 4K schneiden/bearbeiten, aber man sollte dann auch Zeit mitbringen und das besser nicht für Geld machen.

Ich weiß, war nicht gefragt, aber von vornherein schlage ich erstmal vor das Programm zu wechseln und auf Davinci Resolve zu setzen. Da gibts schon mal n Sprung in Performance für die vorhandene Hardware.

Und ansonsten....wird für 4K meistens sowas um den Dreh von 8-16 Kerne, 32-64GB Ram und 8GB Videoram und 2-3 PCIe SSDs empfohlen.

Wir sind hier also weit entfernt von allem was rational Sinn machen würde.

Wenn dieses System wirklich weiter benutzt werden soll: Ram auf 32 GB erweitern, Nvidia Grafikkarte mit 8 GB Video Ram und mindestens 2 PCIe SSDs. Eine für Quellmaterial und die andere als Scratch Disk (Temp Files). Extra Festplatte fürs Rendern könnte man sich hier sparen. Das rendern wird so langsam auf der Maschine sein, dass selbst eine HDD ausreichen dürfte. Aber man sollte auf jeden Fall Festplatten splitten für die verschiedenen Vorgänge des Programms.

War-Power-Ger- schrieb:
Kann etwas warten

Wenn das das Budget erhöht (mehr sparen?) dann auf jeden Fall warten. ^^
 
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Danke erstmal für eure Einschätzungen!

Bei 8 GB Grafikspeicher sind wir ja schon im Gaming Bereich, da gebe ich euch recht, dass das Budget hier nicht ausreicht! Frage wäre, ob man durch ein RAM-Upgrade einen entsprechenden Mehrwert erzielt - ich verstehe euch aber so, dass es keinen allzu großen Unterschied machen wird.

Was ich noch hätte erwähnen sollen: Als Quellmaterial dient hauptsächlich eine Actioncam, also vermutlich Videomaterial mit (vergleichsweise) geringerer Bitrate. Effekte außerhalb Überblendungen oder Einbettung von Text werden ebenfalls nicht genutzt.

Davinci Resolve sieht auf den ersten Blick komplizierter aus, ich werde es aber mal Vorschlagen :)
 
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Falls der englischen Sprache mächtig:


Es gibt unzählige und unfassbar gute, kostenlose Tutorials auf Youtube für Davinci. Klar, es sieht erstmal übermächtig aus, aber es lohnt sich SO SEHR sich da einmal rein zu arbeiten. Wenn man einmal verstanden hat, wie es grob funktioniert ist es unfassbar mächtig und unfassbar simpel und logisch!

War-Power-Ger- schrieb:
Bei 8 GB Grafikspeicher sind wir ja schon im Gaming Bereich

Es gibt ja auch noch gebrauchte, ältere, Gaming GPUs mit vielleicht 6GB. Ne gebrauchte 1060 ist besser als nichts.

Mehr Ram hilft immer. Es bringt aber nicht viel eine sehr verzerrte Basis zu haben was Leistung angeht.

War-Power-Ger- schrieb:
also vermutlich Videomaterial mit (vergleichsweise) geringerer Bitrate

Ne Hero 9 schreibt mit 4K60 100 mBit/s. Weit entfernt von geringer Bitrate. Das muss erstmal nichts heißen.
 
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War-Power-Ger- schrieb:
Davinci Resolve sieht auf den ersten Blick komplizierter aus, ich werde es aber mal Vorschlagen
Alles eine Frage der Gewöhnung. Aber es lohnt sich, wie Nighteeeey schon sagte. Und die Software ist modern programmiert, sodass die Hardware auch tatsächlich ausgenutzt wird.
 
Ich probier gerne neue Software aus :) meine Bekannten leider nicht! :D

Ich werde Davinci Resolve mal auf meinem PC installieren (Ryzen 3700x, 16 GB RAM, AMD RX 580 8 GB, PCIe SSD) und meinen Bekannten mit etwas Videomaterial antanzen lassen - dann soll er mal ausprobieren und wir bekommen hoffentlich ein Gefühl dafür, womit er sich zufriedengibt und was ihm das wert ist. Danke euch :daumen:

Btw: Cloud-Dienste fürs Videoschneiden für Privatanwender scheints nicht zu geben, oder? Ich hab bei kurzer Recherche eben nur Adobe Anwendungen entdeckt, aber das klang für mich so, als würde das Processing noch lokal stattfinden...
 
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War-Power-Ger- schrieb:
Cloud-Dienste fürs Videoschneiden für Privatanwender scheints nicht zu geben, oder?
Ich bin kein Profi auf dem Gebiet aber doch, das gibt es natürlich. Ich glaube nur hier stellt sich das Problem der Datenmenge.

Ich glaube Render Farmen werden in erster Linie von 3D FX Artists und ähnlichem benutzt, wo aus einem kleinen (von der Datenmenge her) Instruktionsset eine fertige Datei oder Projekt wird und das Rendern erst diese Datenmenge kreiert.

Beim Videoschnitt ist es ja so, dass du mit der Aufnahme schon die Datenmenge kreiert hast und das bearbeiten, schneiden, graden usw. ist ja nichts anderes simpel gesagt als ein....umrangieren und neu anordnen der vorhandenen Daten.

Das heißt du müsstest das gesamte Quellmaterial inkl. aller Projektdateien und Instruktionen erstmal hochladen, bevor die anfangen können zu rendern. Ich befürchte, hier gibt es keinen Zeitvorteil, wenn man nicht gerade im De-Cix im Keller sitzt. Schon gar nicht wenn es nur um "Überblendungen und Text" geht.

Wenn es allerdings nicht um Zeit sondern nur um Aufwand und Kosten für etwaige Hardware geht, kannst du dir natürlich ne Render Farm überall aufsetzen. Google oder AWS wären hier meine erste Anlaufstelle. Ich bin mir sicher die können auch Davinci.

https://medium.com/@sethgoldin/a-cl...-resolve-on-an-aws-p3dn-24xlarge-a82c92f18d33

https://forum.level1techs.com/t/dav...er-server-complete-guide-windows-linux/138807

 
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