Wehrdienst/Zivildienst Pflicht zurück?

knoxxi schrieb:
Leider wurde das Thema medial kaum in die breite Öffentlichkeit getragen, oder ich habe es überlesen.
Zumindest in den News ZDF/ARD wurde es mit den Auslands-Korrespondenten besprochen. Und ja, das Fazit war nicht gerade positiv.
 
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Ich bin gegen die Einführung des Modells oder generell jeglicher Wehrpflicht.

Aufrüstung hat in der Geschichte nie zu mehr Sicherheit geführt, im Gegenteil es kann zu angespannten Situationen führen derer es in jünger Geschichte einige gab (Kuba Krise z.B. wo nur kühle Köpfe im Generalstab uns vor einem Atomkrieg bewahrt haben).
Das Gegenteil wird auch durch befeuert, wenn man die Gefahrensituation herbeiredet, von beiden Seiten und ich sehe genau das findet statt. Mit gewisser Ähnlichkeit vor dem 1. Weltkrieg, wo sich Länder kritisch aneinander beäugt haben für Jahre.
Schaut man sich die Rüstungsausgaben der Länder an, dann muss man doch zum Denken kommen!
Das Problem ist nicht das wir nicht ausreichend in das Miltiär für die "Verteidigung" investieren, das Problem ist wir allokieren unsere Mittel falsch mit irgendwelchen super-teuren Lösungen die keine Zukunft haben. Beispiel, wir kaufen super teure Skyranger Lösung gegen Drohen und die Ukraine zeigt unser ausgemusteter billiger Gepard funktioniert super gegen Drohnen. Statt eine Evolution zu vollziehen macht man natürlich was viel viel kostspieligeres - zu kosten unserer Steuergelder und zwangsläufig dem sozialen Zusammenhalt (denn irgendwo anders fehlt dann das Geld).

Ich verstehe die jungen Leute die sich weigern gegenüber den "Kriegsdienst". Es wurden hier Ansichten gebracht wie beschämend das ist, bietet doch unser Land und die EU so viel Freiheit und Eigenständigkeit.
Das hat einen Haken, es ist erwiesen das Heranwachsende vor Herausforderungen und Stress stehen die unsere Eltern und Generation 40+ nicht hatten.
Zustand der schulischen Einrichtungen und Lehrermangel? Wohnungssuche als Student? Bafög Prozess? Eigentum kaufen? Jobsuche für Einsteiger? Wohnungssuche als Jobeinsteiger?
Politische Mitbestimmung bzw. Vorteile für jüngere Leute? Nur minimal in Deutschland.
Corona und die jungen Leute mussten sich Opfern...

Also warum sollte man als junger Mensch einen "Kriegsdienst" erbrinngen, wenn genau für diese Gruppe das Land nur das Minimalste tut?
 
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knoxxi schrieb:
das die NATO faktisch tot ist und Europa seine Sachen selbst geschissen bekommen muss.
Tot, weshalb? Das ist erstmal nur Trumps Plan, nciht Amerikas Plan. Man wird ab den Midterms bzw. bei der nächsten Präsidentenwahl sehen, wie der STand ist.

Ich mein man wird ggf. ne Menge zu revidieren haben, wenn Trump weg ist. ICh mein er hat grad 2 Feiertage gestrichen und durch einen an seinem Geburtstag ersetzt. ICh habe so gewisse Zweifel, dass sowas oder eben solche erpresserischen, den amerikanischen Werten komplett entgegenstehenden Dingen bestand haben wird.
 
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Micha- schrieb:
Die Wehrpflicht ist da aber nur der kleinste Baustein.
Richtig, aber wenn daraus dann ein paar dauerhaft bei der Truppe bleiben, sehe ich es als Gewinn an.

Micha- schrieb:
Wir haben immer gedacht, es ist eigentlich ein Konflikt zwischen USA und Russland und wir brauchen nur unser Land als Aufmarschfläche zur Verfügung stellen.
Ich kenne persönlich niemanden der das Gedacht hat. Die Kalkulation war, meiner Auffassung nach, immer das die USA im Rahmen des Artikel 5 Beistand leisten würde. Aber das wird nun vermutlich nicht geschehen.


Micha- schrieb:
Es war, ich denke aber auch im Sinne der USA, nie gedacht, das wir die gleichen Fähigkeiten entwickeln.
Diese sogenannten Strategy enabler wurden immer von den USA bereitgestellt. Europa hat hier leider geschlafen und sich darauf ausgeruht. Technisch können wir das alles, man muss es nur wollen.


Micha- schrieb:
Wieso haben wir keinen Flugzeugträger?
hört einen Mitarbeiter vom BaainBW tot vom Stuhl fallen

Micha- schrieb:
Wieso sind wir bei der Satellitenaufklärung immer noch auf die USA angewiesen?
Siehe Punkt „strategy enabler“ selbe in grün
Ergänzung ()

Erkekjetter schrieb:
Das ist erstmal nur Trumps Plan
Ja und an dem muss sich zur Zeit schlicht gemessen werden. Was könnte mal zukünftig sein könnte, ist ne Wette mit der Glaskugel und kaum zu prognostizieren.
 
Solche langfristig strategischen Dinge müssen eben nicht zwingend daran gemessen werden. Schnellschüsse helfen hier niemandem. Wichtig ist, sich jetzt Strategien und Pläne zu überlegen, wie man weitermacht, wenn sich das manifestiert und wirklich dauerhaft zum Tragen kommt.
 
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Shader schrieb:
Aufrüstung hat in der Geschichte nie zu mehr Sicherheit geführt
Das werden die Ukrainer anders sehen.
knoxxi schrieb:
Die Kalkulation war, meiner Auffassung nach, immer das die USA im Rahmen des Artikel 5 Beistand leisten würde.
Nichts anderes habe ich gesagt.
 
Micha- schrieb:
Wieso haben wir keinen Flugzeugträger?
Wir haben nichtmal Kampfflugzeuge, die auf einem Flugzeugträger starten und landen könnten.
Die F35 könnte es, je nach Variante. Bestellt wurde aber - nach kurzer Google Recherche - die F35A, die es nicht kann.
 
Ja, die Struktur des Fluggeräts muss dafür geschaffen sein. Einfach einen Fanghaken und den Katapultfuß dranflanschen reicht halt nicht zu verhindern, das der Vogel schwer beschädigt werden würde.
 
h00bi schrieb:
Wir haben nichtmal Kampfflugzeuge, die auf einem Flugzeugträger starten und landen könnten.
Was heißt "wir"? In der EU haben wir das. Deutschland nicht. Wozu auch? Das wäre völlig sinnlos. Die LEktion aus dem 2. WK ist, dass wir keine große Navy brauchen, weil wir im Fall der Fälle viel zu leicht unsere Häfen blocken kann.
 
Wer abrüstet kann auch gleich ne Einladungskarte schicken.

Was daraus entsteht, kann man ja aktuell sehen.

Fraglich ob die Ukraine so überfallen worden wäre, hätten die ihre Atomwaffen nicht abgegeben. Jaaaa, die waren nicht einsatzbereit, jaaa es waren auch alle Staaten sozusagen dagegen das die Ukraine einsatzfähige Atomwaffen besitzt. Nichts desto trotz ist fraglich, ob es die UA nicht innerhalb 20 Jahren geschafft hätte, ihre eigenen Waffen einsatzfähig zu bekommen. Das wichtigste (das spaltbare Material) wäre ja zur Verfügung gestanden.
 
Micha- schrieb:
Es war, ich denke aber auch im Sinne der USA, nie gedacht, das wir die gleichen Fähigkeiten entwickeln. Wieso haben wir keinen Flugzeugträger? Wieso sind wir bei der Satellitenaufklärung immer noch auf die USA angewiesen? 45 JAhre nach dem Start der ersten Ariane? Die Fähigkeiten haben wir, aber wir nutzen sie nicht. Ich glaube, das uns die USA da auch ganz bewusst klein gehalten haben. Aber ja, es gehören auch immer 2 dazu.
Dass wir nicht mehr vor dem Limes stehen, sondern mindestens schon über die Mauer geschubst wurden, wird den meisten nun deutlich klarer. Der Konsequenzen daraus ist man sich aber noch nicht wirklich bewusst.

Hier muss man allerdings deutlich einschränken: Es ist ökonomisch widersinnig und realpolitisch nicht notwendig, die militärischen Fähigkeiten der USA eins zu eins zu entwickeln. Die USA haben mittlerweile ein um rund 50 % höheres BIP als die EU und können als Zentralmacht ihre Interessen ganz anders steuern. Nebenbei verfügen sie über eine Geografie, die für eine Supermacht nahezu ideal ist.

Daher macht es auch keinen Sinn, deutsche Flugzeugträger zu bauen, erst recht nicht in der Dimension, wie sie die USA haben. Dann bliebe vermutlich wirklich nur noch der Besenstiel als Ersatzrohr für den Leopard 2A8 übrig, nebenbei dürfte schon die bloße Ankündigung einen Massenburnout beim Beschaffungsamt auslösen.

Die USA haben uns auch nicht klein gehalten: Beide Seiten haben das Spiel nach dem Kalten Krieg mitgespielt. Europa fuhr massiv die Friedensdividende ein, baute seine sozialen Versorgungssysteme aus, dafür hatten die USA sicherheitspolitisch fast überall das letzte Wort. Und wenn sich dann doch einmal jemand nicht von Geldbündeln aus Europa (Scheckbuchdiplomatie) beeindrucken ließ, kam der große Bruder und klärte die Situation - dafür bestimmte eben auch dieser große Bruder, was am Ende wo und wie verteilt wurde. Die Disruption ist auch nicht plötzlich, sondern hat sich seit fast 15 Jahren schleichend angekündigt (Siehe Obamas "Pivot to Asia").
 
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Die ganze Diskussion ist sowieso am eigentlichen Thema vorbei insofern, dass Russland uns seit langem aktiv hybrid angreift. Und dagegen wird kaum etwas getan und dagegen helfen weder die geplanten Aufrüstungen noch Wehrdienste etwas. Putin nimmt aktiv Einfluss auf die öffentliche politische Meinung und lenkt damit indirekt Wahlen. Die Unbeliebtheit der Grünen, der Aufstieg der AfD hat in nicht unerheblichen Teilen dort ihren Ursprung. Selbst hier im Forum merkt man immer wieder, wie weit Putins Arm da reicht und wie erfolgreich er dort ist. Die Gefahr kommt nicht über die russische Armee. Die Gefahr kommt vom russischen Geheimdienst und der hybriden Kriegsführung. Das ist Russlands wahre Stärke und gegen diese steht Deutschland quasi nackt und wehrlos da. Hier müsste was getan werden. Und das umfasst auch Staatsanwaltschaft, Geheimdienst und Co. Jene, die recherchieren, Beweise sammeln und auswerten und dann auch verfolgen können.

Wir können noch soviel Gerät haben und noch so viele Soldaten/Reservisten. Wenn Putin lenkt, wer bei uns den Staat lenkt, ist das völlig egal.
 
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h00bi schrieb:
Wir haben nichtmal Kampfflugzeuge, die auf einem Flugzeugträger starten und landen könnten.
Die F35 könnte es, je nach Variante. Bestellt wurde aber - nach kurzer Google Recherche - die F35A, die es nicht kann.
Die von Deutschland jetzt bestellten F35 sind einzig und allein deswegen überhaupt nötig geworden, weil nach Ausmusterung des Tornados ein neues Trägerflugzeug für amerikanische Nuklearwaffen fehlt.
Unsere amerikanischen Verbündeten verweigern seit geraumer Zeit jedwede Zertifizierung nicht-amerikanischer Flugzeuge.
Preisfrage: Wofür sollten wir für einen A-Waffenträger die flugzeugträgertaugliche Variante bestellen?
 
Araska schrieb:
Wofür sollten wir für einen A-Waffenträger die flugzeugträgertaugliche Variante bestellen?
Um auf der MS Pistorius die Nuklearwaffen und die entsprechenden Flugzeuge spazieren fahren zu können. Ist doch logisch. :D
 
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Erkekjetter schrieb:
Die Gefahr kommt vom russischen Geheimdienst und der hybriden Kriegsführung
Dagegen vorzugehen ist schwierig. Auch das hat man in der Ukraine gesehen. Noch heute glauben viele Menschen, das die Ukraine ihre eigene Bevölkerung im Donbass unterdrückt und angegriffen hat. Eben weil es sich um Operationen handelt die ihre wahre Natur verbirgt. Und schon kann jeder behaupten was er will und man kann es nicht beweisen.

ist es ein verwirrter Hobbypilot der seine neue Drohne ausgerechnet neben dem Flugfeld testen wollten? Oder ein russicher Wegwerf-Agent? Ist der Politiker in der Talk-Show der behauptet Putin habe ihm ja nichts getan einfach nur unglaublich naiv oder erhält er doch gewisse Zuwendungen? Sind kleine Anfragen nur die Wahrnehmung der parlamentarischen Rechte oder eine elegante Informationsbeschaffung für interessierte Kreise? Man weiß es nicht, es ist alles glaubhaft abstreitbar.

In einer Demokratie kommst Du ohne Einschränkung von Rechten nicht gegen hybride Kriegsführung an.
Und Einschränkung von Rechten, die das Volk und den Staat schützen soll kam ja schon bei Corona nciht gut an. Und da sind wirklich Menschen gestorben (Ja, MIT Corona, aber auch AN???)
 
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knoxxi schrieb:
Um auf der MS Pistorius die Nuklearwaffen und die entsprechenden Flugzeuge spazieren fahren zu können. Ist doch logisch. :D
Völlig überholte Denkweise, mit einer Staffel F35 + nuklearen Freifallbomben und Flugzeuträger könnte man effektiv die Landung von Containerschiffen mit Drogen an Board in Rotterdam verhindern.

Micha- schrieb:
In einer Demokratie kommst Du ohne Einschränkung von Rechten nicht gegen hybride Kriegsführung an.
Der Sinn der russischen (hybriden) Kriegsführung ist es, dass die Demokratien ihre demokratischen Prozesse einschränken/abschaffen, damit man sich selbst als alternatives Konzept in diese Prozesse einbringen kann.
 
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Araska schrieb:
Preisfrage: Wofür sollten wir
ich habe nur wertungsfrei auf die Frage "Warum haben wir keinen Flugzeugträger" geantwortet, dass wir nicht nur das Schiff, sondern auch die passenden Flugzeuge brauchen würden.
 
...und die Besatzung, und die Begleitflotte, und die Hafenlogistik... und, und, und. Als Verteidigung haben unsere Flieger auch so genug Reichweite. Flugzeugträger stellen Luft-Kapazitäten im mobilen Einsatz fernab des Heimatstützpunktes bereit. Würde Deutschland jetzt wofür genau benötigen?

Davon ab: Was hat das mit dem Thema Wehrpflicht zu tun?
 
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Aber würde selbst die USA unter Trump nur zuschauen bzw. nicht richtig helfen, wenn Putin sich weiter gen Westen ausbreiten würde? Was daran ist ernst und was daran heiße Luft, um mal wieder Profit daraus zu schlagen?

Schließlich ist es doch auch im Interesse der USA, dass Russland nicht dermaßen an Einfluss und Territorium gewinnt, indem es sich weiter ausbreitet.
 
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