Wie zukunftssicher ist 32-Bit? Vom Aussterben bedroht?

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McMoneysack91

Gast
Liebe Freunde,

ganz knappe Frage: Wie zukunftssicher ist 32-Bit? Ist es überhaupt noch zukunftssicher oder Softwareherstellern ein Dorn im Auge und daher vom Aussterben bedroht?

Ich stieß auf das Problem, als ich Paps älteren Laptop mit Linux Mint 32 Bit bespielte. Klappte WUNDERBAR. Doch einige Software, welche er täglich benutzt unterstützt kein 32-Bit mehr (Skype etwa). Sprich da merkte ich, dass obwohl Betriebssysteme wie Linux noch viele Distros haben die auf 32-Bit aus sind, viele Software dies nicht mehr ist. Aber auch bei den OS sieht man mit Ubuntu, dass man sich von 32-Bit entfernt.

Ja, ich bin ein Freund davon, alte Hardware weiterzuverwenden, wenn sie denn noch intakt ist und funktioniert. Aber ich rede auch von nagelneuer Hardware. Nehmen wir Raspberry Pi Zero mit gerade mal 512 MB RAM. Das ist definitiv ein modernes System welches jedoch nur 32-Bit unterstützt. Ist eine solche Hardware bereits dabei sein letztes Stündlein zu zählen, sobald man es erwirbt? Oder wird 32-Bit irgendwie irgendwo immer parallel co-existieren und evtl sogar cross-kompatibel zu dem latest and greatest sein?

Ich freue mich auf eure Beiträge.
 
32-Bit (x86) ist auf dem Desktop bereits tot. Und 32-Bit ARM ist damit nicht direkt vergleichbar. Ein Pi Zero eignet sich nicht wirklich für den normalen Desktopbetrieb, und für Spezialanwendungen (IoT) wird es auch weiterhin 32-Bit Systeme und entsprechende Software dafür geben.

Linux hat viel Ressourcen darin versenkt, 32-Bit x86 Zweige für gewisse ältere Architekturen zu erhalten, aber das hat auch irgendwann ein Ende. Und das irgendwann war so vor 2-4 Jahren.
Wer 32Bit nutzen möchte, für den gibt es ältere Builds von Distributionen. Aktuelle Software läuft auf solchen Rechnern ohnehin eher schlecht als recht.
 
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Also 64 Bit CPUs gibts jetzt seit 2003, wenn ich mich recht entsinne. Mehr als 17 Jahre Zeit gehabt seine Software anzupassen...Wozu für 32 Bit entwickeln.
 
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Aus Entwicklersicht: Klotz am Bein. Die letzten CPUs die kein 64 Bit können dürften die Core Duo (ohne 2) aus 2006 gewesen sein, und die sind heute selbst mit einfachen Webseiten überfordert.
 
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Dabei muss man vor allem 2 Dinge betrachten:
  • mit 32 bit können nur 4GB RAM adressiert werden (abgesehen von PAE, was aber ein Workaround ist, der etwas Leistung kostet). So ziemlich jedes Mittelklasse System der letzten Jahre liegt darüber, also kann man 32 bit vergessen.
  • mit 64 bit werden die Binarys größer und belegen mehr Speicher auf HDD und im RAM. Also denkbar ungeeignet für so einen kleinen Pi mit 512 MB RAM.

Und natürlich gibt's auch noch weitere Unterschiede und Vorteile von 64 bit Architekturen.
 
Wenn du mehr als 4gb RAM und hast, und Programme nutzen willst, für die keine 32 bit binaries mehr zur Verfügung gestellt werden, solltest du einfach ein 64 bit betriebssystem installieren.

Je nachdem was du unter Linux installierst, steht das Programm für erherblich mehr Architekturen als nur i386 ('32 bit x86') und amd64 ('64 bit x86') Zur verfügung.

Hier mal die Liste von denen, die unter debian utnerstützt sind: https://wiki.debian.org/SupportedArchitectures

Vieles davon ist deutlich exotischer als i386.

Da der raspi zero keine 64 CPU hat (32 bit ARMv6) ist hier ein 64 bit OS halt auch nicht möglich
 
McMoneysack91 schrieb:
Wie zukunftssicher ist 32-Bit?
Im privaten Alltag, also Gaming, Browsen, Office? Stirbt gerade. Wird es auch müssen!
In Firmen wo mit Mini PC Systemen gearbeitet wird, die ausreichen die Maschine zu steuern, ist das etwas anderes und 32 Bit ist dort noch stark vertreten,
 
McMoneysack91 schrieb:
Nehmen wir Raspberry Pi Zero mit gerade mal 512 MB RAM. Das ist definitiv ein modernes System welches jedoch nur 32-Bit unterstützt.
Das ist auch keine x86 CPU und damit sowieso eine ganz andere Baustelle.
Mit 512MB wirst du aber mit Skype auch nicht weit kommen, wenns das überhaupt geben würde für diese Architektur

und nein: 1 GHz Single-Core ist viel, aber definitiv kein modernes System. Die ARM-Technik ist von 2002 in dem Modell. Das ist im Grund die gleiche uralte CPU wie beim ersten Pi, nur dieses Mal mit 300MHz mehr
 
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Er hat ein nagelneues Laptop welche keine 64-bit unterstützt? Was soll da bitte für eine CPU drin sein? Auch ein Pi besitzt eine 64-bit fähige CPU sowie alle CPUs der letzten 10 Jahre wohl, wenn nicht noch älter.

Mir ist neu, dass Skype 64-bit voraussetzt. Gerade unter Linux compiliert man alles selbst. Wenn man nicht gerade eine Spezialsoftware hat die entsprechend RAM adressieren muss, dann sollte eigentlich unter 32-bit laufen. Spart auch RAM aber ist trotzdem eine schlechte Idee (Thema Stacksmashing bei ASLR, kann ich bei 32-bit ziemlich schnell bruteforcen).
 
auf dem desktop ist 32bit auf dem rückzug, sowohl linux-distris als auch windows wollen sich hier entwicklung- und supportaufwand sparen. auf dem server spielt es schon lange keine rolle mehr.

im embedded-bereich wirst du noch lange 32bit finden, da es dort einfach ausreicht und weniger ram braucht.
 
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Falc410 schrieb:
Auch ein Pi besitzt eine 64-bit fähige CPU
Nur Pi 3 und Pi 4. Und neuerdings wohl auch Modelle unter dem Namen "Pi 2", die einfach mit der Pi 3 CPU bestückt sind. Die ursprünglichen Pi 2 konnten aber keine 64 bit.
 
Gut, der ursprüngliche Pi ist jetzt nicht "nagelneue" Hardware in meinen Augen. Ein Pi Zero weiss ich nicht ob der 64-bit kann. Ich bin natürlich von einem 3er / 4er ausgegangen.
 
Du wirst auch noch sehr lange Distributionen finden, die 32bit x86 supporten. Es wird jedoch diverse Applikationen geben, die nur Binär kommen. Da bist du dann auf den Hersteller angewiesen. Alles was sich oss ist und sich noch für 32bit compilieren lässt, also der Löwenanteil, wird weiter funktionieren. Dein Problem werden eher die <4GB Ram sein.
 
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32 bit wird es noch einige Zeit geben. Selbst aktuelle PC´s haben durchaus noch so manches Programm, dass mit 32 bit läuft.
Sicher, irgendwann wird es verschwinden. Das größte Problem ist halt der Speicher der bei 32-bit auf 4GB begrenzt ist und mehr davon nicht adressiert werden kann. Einzelne Programme die dann auf so einem System laufen, haben oft eine Grenze bei 2GB. Das wird in Zukunft irgendwann mal komplett wegfallen müssen.
Ich denke wenn 32 bit mal eingestampft wird, dass es wahrscheinlich Jahre vorher kommuniziert wird.
 
Auf dem Windows-Desktop sind 32 Bit schon tot. Versuch mal, mit einem 32-Bit-Windows irgendwas unter Steam zu reißen. Die allermeisten aktuellen Spiele laufen nur auf 64 Bit.

Unter Linux sieht das nur wenig besser aus. Die Distributionen wollen 32 Bit fallenlassen oder haben das bereits getan (für den Desktop!), und selbst wenn man nur Open Source-Software benutzt, kommen mehr und mehr Anwendungen, die 64 Bit wollen (Klassiker: irgendein Packer oder sonstige Archivsoftware, die intern mmap benutzt und unter 32 Bit dann nur mit Dateien kleiner 4GB umgehen könnte).

Aber im Embedded-Bereich werden 32 Bit noch lange bleiben.

Hintergründe:
https://lwn.net/Articles/838807/
https://lwn.net/Articles/813201/
 
Falc410 schrieb:
Gerade unter Linux compiliert man alles selbst.

Was? Ganz sicher nicht. Wenn man gentoo benutzt vielleicht, oder hin und wieder mal. Frag mal den durchschnittlichen Ubuntu Nutzer, wann er mal was selbst kompiliert hat.
 
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Ist am Schluss alles eine Frage von der Wirtschaftlichkeit. Jedenfalls stellt sich bei kommerziellen Distributionen wie Ubuntu & Co diese Frage. Wenn man weiterhin 32Bit anbietet - muss man auch die entsprechende Infrastruktur finanzieren - also Server wo die 32bit binaries für die Paketverwaltung herumliegen, Build-Server die diese Binaries baut, und ein Testing dass diese 32bit Pakete testet.

Am ende stellt sich einfach die Ressorcenfrage. Wollen wir doppelten Aufwand (32 + 64bit) betreiben obwohl 32bit nur noch von einem minimalen Prozentsatz der Nutzer genutzt wird? Bei kommerziellen Anbieter ist die Antwort da sehr schnell ein klares Nein.

Anders ist es bei Distributionen die keinen kommerziellen Ansatz haben z.B. Debian, dort werden alle möglichen Architekturen (sind glaub über 10) unterstützt - niemand mit einem kommerziellen Interesse würde das machen.

Falc410 schrieb:
Mir ist neu, dass Skype 64-bit voraussetzt. Gerade unter Linux compiliert man alles selbst.

Öhm die wenigsten Linux-Nutzer kompilieren alles selbst (Ein paar Gentoo und LFS User vielleicht, das dürfte aber die absolute Minderheit sein). In der Regel kompilieren die Distributoren für dich und du lädst die kompilierten Binaries dann einfach von Ihnen runter. Programme wie Skype, Visual Studio Code oder Chrome kannst du gar nicht selber kompilieren, da du keinen Quelltext Zugang hast - daher nutzt du fertig kompilierte Binaries direkt vom Hersteller
 
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GrumpyCat schrieb:
Unter Linux sieht das nur wenig besser aus. Die Distributionen wollen 32 Bit fallenlassen oder haben das bereits getan (für den Desktop!),
Nope. Es sieht deulich besser aus. Wenn du vor "Distributionen" ein "mainstream" setzt, passt es. Wobei Debian hier sicher eine Ausnahme sein wird. Aber halt RHEL, Ubuntu (da ist der Drops eh schon gelutscht) etc.
 
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