FSB166 im Test: Turbo für den Athlon XP

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Jan-Frederik Timm
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Benchmarks

SiSoft Sandra 2002

SiSoft Sandra misst nicht nur die Streaming-Performance zwischen Speicher und Northbridge, sondern schickt die Daten auch an die CPU über den FSB weiter. Einen recht interessanten Artikel bezüglich SiSoft Sandra und der oftmals gescholtenen, schlechten Speicherperformance aus dem Hause VIA, hat erst kürzlich unser Kollege Nero24 von Planet3DNow! verfasst.

SiSoft Sandra 2002
  • Int Buffered::
    • Athlon XP1600+ @ 166/166MHz
      2.413
    • Athlon XP1600+ @ 133/166MHz
      2.048
    • Athlon XP1600+ @ 133/133MHz
      2.004
  • Float Buffered::
    • Athlon XP1600+ @ 166/166MHz
      2.209
    • Athlon XP1600+ @ 133/166MHz
      1.948
    • Athlon XP1600+ @ 133/133MHz
      1.899
Einheit: Megabyte pro Sekunde (MB/s)

Dies erklärt recht eindeutig, warum der asynchron betriebene Athlon XP nicht über die 2100MB/s Marke hinaus kommt. Zwar liefert der Speicher theoretisch 2700MB/s - Der FSB kann dies jedoch nicht umsetzten und riegelt ab. Betreibt man die CPU hingegen synchron, ist ein deutlicher Anstieg der Speicherperformance um 17,8% in der Int- und 13,4% in der Float-Wertung zu erkennen. Der Anstieg des FSB um gut 25% wird demnach recht konsequent umgesetzt. Allerdings sind die Werte noch weit von der theoretischen Maximalleistung von 2,7GB/s entfernt. Der Modus 133/133MHz liegt hier leicht zurück. Allerdings liegt dies vorrangig am KT333, der diesen Modus nicht gerade bravourös meistert. Der KT266A würde hier Ergebnisse knapp hinter 133/166MHz erbringen.

WinACE

In WinACE gilt es, gut 300MB Bild- und Musikdateien in einer möglichst kurzen Zeit zu packen. Besondere Auswirkungen haben hier in der Regel die Latenzzeiten des Speichers, die auf beiden Systemen bei 2-2-2-5-1 lagen.

WinACE
    • Athlon XP1600+ @ 166/166MHz
      432
    • Athlon XP1600+ @ 133/166MHz
      455
    • Athlon XP1600+ @ 133/133MHz
      481
Einheit: Sekunden

Dass WinACE nicht nur auf schnelle Speichertimings setzt, dürfte das erzielte Ergebnis verdeutlichen. Gut 23 Sekunden oder 5% kann der FSB166 hier für sich verbuchen. 26 Sekunden kostet hingegen das Herunterschrauben des Speichertaktes auf 133MHz.

Quake3Arena

Quake3Arena gilt auch Jahre nach der Veröffentlichung noch als eines der speicherhungrigsten Spiele überhaupt. Nicht zuletzt aus diesem Grund liegen RAMBUS-Systeme hier zumeist weit vor der Konkurrenz.

Quake3Arena

Erneut liegt der Athlon XP 1600+ mit einem FSB von 166MHz in Führung. Plus 6% in 640x480, plus 5% in 1024x786 und plus 1,5% in 1600x1200 lauten die Ergebnisse. Selbst unter Berücksichtigung seines um 11MHz höheren Taktes bleibt so ein klarer Vorspung vorhanden. Die mit steigenden Auflösungen sinkenden Differenzen erklären sich durch die zunehmende Limitierung der Grafikkarte.

3DMark 2001 SE

Der klassische Benchmark aus dem Hause MadOnion.com gilt trotz begründeter Kritik auch weiterhin als die Referenz schlechthin.

3DMark 2001 SE
  • Default Run:
    • Athlon XP1600+ @ 166/166MHz
      10.228
    • Athlon XP1600+ @ 133/166MHz
      9.831
    • Athlon XP1600+ @ 133/133MHz
      9.608
Einheit: Punkte

Im 3DMark 2001 SE zeigt sich ein letztes Mal die etablierte Staffelung. DDR333 und ein FSB von 166MHz erbringen gegenüber einem FSB von 133MHz knapp 4% mehr Leistung. Gegenüber dem Modus 133/133, der noch Anfang des Jahres aktuell war, springen sogar 6,5% heraus.

Anmerkung: Den 3DMark 2001 SE wollte die CPU nur mit einer erhöhten VCore anstandslos über sich ergehen lassen. Auch das Bios wollte im übrigen gewählt sein. Erst ab den letzten Revisionen entfaltet die CPU bei einem FSB von 166MHz ihr wahres Potential. Mit einer älteren Revision erreichten wir mit 133/166 und 166/166 praktisch die identischen Werte, da offentichtlich aus Stabilitätsgründen in diesem Modus die Timings entschärft wurden. Das neueste Bios bietet hingegen den FSB166 als offiziellen CPU-Takt neben 100 und 133MHz an.

Fazit

Das Wichtigste gleich vorweg: Meldungen, der erhöhte FSB würde praktisch keine Auswirkungen auf die Systemperformance haben, können wir dementieren. Von einem Turbo wollen wir im Gegenzug zwar nicht sprechen. Aus einer um 13-25% verbesserten Speicherbandbreite (Streaming) springen je nach Anwendung und Grafiklast jedoch gut 4-6% mehr Leistung heraus. Wesentlich mehr, als z.B. der Umstieg von 133/133 (VIA KT266A) zu 133/166 (KT333) gebracht hat. Sollte es AMD gelingen, die kommenden CPUs serienreif für den neuen Front Side Bus zu bekommen, sollte man diesen Performance-Schub ruhig 'mitnehmen'. Dass der Athlon XP bzw. die aktuellen Chipsätze hierfür nicht ausgelegt sind, zeigt sich jedoch in SiSoft Sandra. Von theoretisch 2700/MBs bleiben in der Praxis rund 2400MB/s übrig. Dieser Wert lässt sich mit höheren Taktraten zwar noch leicht anheben, an die Schwelle kommen jedoch auch die Topmodelle nicht heran. Wie VIA und nVidia Mitte der Woche jedoch verlauten ließen, hat man den KT400 und den nForce 2 letztendlich doch noch für den FSB166 optimiert. Und wer weiß, vielleicht können die Boards in Verbindung mit XP2700+ oder 2800+ sogar an der magischen Grenze von 2,7GB/s kratzen.

Auch bei Intels Pentium 4 hielt sich der Reingewinn durch einen um 133MHz (33MHz effektiv) angehobenen Front Side Bus von FSB400 auf FSB533 übrigens in Grenzen. Genauere Informationen finden sich dazu in unserem Pentium 4 Prozessor-Review.

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