Marktübersicht Athlon 64 und Prescott

Volker Rißka
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Aus gegebenem Anlass werfen wir am heutigen Sonntag einen Blick auf die Marktpreise, mit denen man zurzeit einen der neuen Prozessoren erstehen kann. Die erste, große Überraschung dabei ist, dass es den Athlon 64 3200+ zur Zeit für unter 200 Euro gibt, sprich dieser billiger als der Athlon 64 3000+ zu haben ist.

Der Preis bezieht sich auf ein Online-Angebot des Händlers Vobis, wo die CPU bis zum 27. Februar 2004 zu diesem Preis erworben werden kann - so lange der Vorrat reicht.

So bewegen sich die Preise des kleineren Bruders Athlon 64 3000+, der mit halbiertem Cache daherkommt, zurzeit ebenfalls um die 200 Euro für die Boxed-Version inklusive Lüfter. Für knapp 190 Euro bekommt man die CPU als Einzelstück. Die Regelpreise des Athlon 64 3200+ sind noch bei knappen 240 Euro als Einzelstück bzw. 260 Euro als Boxed-Version anzutreffen. Hier bleibt dem Kunden nun die Qual der Wahl, für welche CPU er sich entscheidet. Der größte der zur Zeit erhältlichen Athlon 64 mit einem Rating von 3400+ wandert für runde 400 Euro über den Ladentisch. Die Tray-Variante kostet knapp 370 Euro. Damit ist er - relativ gesehen - erwartungsgemäß teuer. Alle genannten Modelle sind zurzeit in großen Mengen bei den Online-Shops erhältlich.

Einen nächsten Blick werfen wir auf die neuen Intel Prescott Prozessoren. Beginnen wir mit dem ganz kleinen Prescott mit 533 MHz FSB und einem Takt von 2,8 GHz. Dieser ist in den Shops so gut wie noch gar nicht zu finden. Mit ein wenig Suche findet man ein paar Angebote, die einen Preis um die 170 Euro nennen, liefern können sie diese CPU aber nicht. Besser sieht es da schon mit dem "normalen" Prescott mit 2,8 GHz, 1 MB L2 Cache und Hyper-Threading aus. Auch dieser kostet um die 170 Euro, was die Daseinsberechtigung des anderen Prescotts wieder einmal in Frage stellt.

Weiter geht es mit dem 3 GHz Prescott. Dieser wird zwar in diversen Shops zu einem Preis von rund 230 Euro geführt, doch sieht es mit der Lieferzeit eher schlecht aus. So ist die CPU in so gut wie keinem Shop erhältlich. Hier müsste man schon einen Glücksgriff landen, um solch einen Prescott zu erwischen. Und die Lage wird natürlich, je weiter wir in den Taktfrequenzen nach oben gehen, nicht besser. So ist der 3,2 GHz Prescott, dessen Preis sich um die 290 Euro bewegt, nirgendwo auf Lager. Vom knapp 410 Euro teuren 3,4 GHz brauchen wir in dieser Hinsicht gar nicht mehr zu sprechen: Sehr wenige Anbieter und keiner hat die CPU auf Lager.

Was sagt uns nun dieser sonntägliche Ausflug in die Läden? Der Athlon 64 ist auf dem Vormarsch! Vorangetrieben durch den bitteren Preiskampf oder aber Aktionen, wie wir sie bei Vobis finden. Richtig schlecht sieht es dagegen bei Intels neuen Prozessoren aus. Drei Wochen nach dem Launch gibt es praktisch nur ein oder zwei Shops, in denen man ein Modell ergattern kann. Verwundern kann uns dieser Umstand jedoch nicht. Bietet der ebenfalls bis 3,2 GHz getaktete Northwood doch im direkten Vergleich die geringfügig bessere Leistung bei weniger Verlustleistung. Die Jahre des Prescotts stehen uns mit höher getakteten Modellen erst noch bevor. Wir behalten den Markt natürlich im Auge, um bei entsprechendem Anlass auch Veränderungen in der Verkaufsentwicklung der Intel Prozessoren aufzeigen zu können.