Microsoft gegen Europa in Berufung

Jirko Alex
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Microsoft will, so besagen es erste Meldungen, gegen das im März ausgesprochene Urteil, welches eine Geldstrafe von 497 Millionen Euro beinhaltete, Berufung einlegen. In den nächsten Wochen wird aus diesem Grunde ein erneuter Beginn der Verhandlungen erwartet.

So machte Jim Dresler, seines Zeichens Microsoft-Sprecher, klar, dass „gute Argumente“ vorlägen, die eine Berufung sinnvoll und die Negierung des Urteils durch den Europäischen Gerichtshof Erster Instanz wahrscheinlich erscheinen lassen.

Im März dieses Jahres wurde Microsoft unter der Führung von Mario Monti, dem obersten EU-Wettbewerbskommissar, angeklagt, die Quasi-Monopolstellung des Desktopbetriebssystems „Windows“ auszunutzen, um mit unehrenhaften Praktiken unter anderem den Windows Media Player eng an das Betriebssystem zu koppeln. Auch fand sich die Lizenzvergebung durch Microsoft an Dritte im Rechtsstreit wieder.

Nach gut zweieinhalb Monaten schreiten die Anwälte beider Parteien wieder in den Gerichtssaal. Beide Parteien geben sich siegessicher, so stehen den guten Argumenten Microsofts die Sicherheit Mario Montis gegenüber, der sämtlichen juristischen Schritten standhalten will:

Natürlich, ich bin überzeugt, dass wir ein Urteil gefällt haben, das auch nach der Berufung Bestand haben wird.

Obgleich der Ausgang des Berufungsprozesses ungewiss ist, scheint es als sicher, dass Mircosoft die Aussetzung der Sanktionen bis zum Ende der Verhandlungen durch eine einstweilige Verfügung fordert.