nVidia stellt GeForce Go 6800 vor

Frank Hüber
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Am heutigen Tage stellt nVidia eine neue Grafikeinheit für Notebooks vor, die auf den Namen GeForce Go 6800 hört und, wie es der Name schon vermuten lässt, auf der GeForce 6 Serie basiert. Mit allerlei Neuerungen soll der GeForce Go 6800 natürlich alles andere in den Schatten stellen und für neue Rekorde sorgen.

Eines hat der mobile Grafikchip seinen Konkurrenten in jedem Fall voraus: die volle Unterstützung für Microsofts DirectX 9 Shader Model 3.0. Verbesserungen wie nVidias Ultrashadow II Technologie sollen zudem gerade in aktuellen Spielen wie etwa Doom 3 für Geschwindigkeitsvorteile im Vergleich zu anderen mobilen Lösungen sorgen und obendrein die PR-Meldungen mit Schlagwörtern füllen. Dank eines weiteren Schlagwortes, der PureVideo Technologie, sollen zudem neue Maßstäbe in der DVD- und High-Definition (HD) Video-Wiedergabe gesetzt werden (ein Feature, das in Verbindung mit den 6800er-Chip derzeit heiß diskutiert wird). Dies soll durch das Zusammenspiel zwischen der GeForce 6 GPU und nVidias eigener, kommerzieller Video-Decoding-Software ermöglicht werden. Interessant ist das sog. MXM-Modul, das erstmals den Austausch der Notebook-Grafik beim Einsatz dieses Steckplatzes zumindest theoretisch möglich macht.

nVidia GeForce Go 6800
nVidia GeForce Go 6800
nVidia GeForce Go 6800 MXM
nVidia GeForce Go 6800 MXM
nVidia GeForce Go 6800 MXM
nVidia GeForce Go 6800 MXM
nVidia GeForce Go 6800 MXM
nVidia GeForce Go 6800 MXM

nVidia gibt an, dass sowohl die GeForce Go 6800 als auch Notebooks, die auf diese Lösung setzen, sofort am Markt verfügbar sein werden. Dies steht jedoch in gewisser Weise im Widerspruch zu der Aussage, dass nVidia beim GeForce Go 6800 auf eine PCI Express-Architektur setzt, für die jedoch der Alviso-Chipsatz (i915 für Notebooks) erforderlich ist, der eigentlich erst Anfang nächsten Jahres zusammen mit den dazu passenden Dothan CPUs mit einem 533 MHz schnellen Frontside-Bus vorgestellt werden soll. Auf dem diesjährigen IDF konnten wir bereits einen Blick auf diese Plattform und den GeForce 6600 GT Go (NV43M) werfen und einige Benchmarks erhaschen. Andererseits finden sich auch die beiden folgenden Sätze in nVidias Dokumenten wieder: „Designed for PCI Express x16“ und „Support for AGP 8x“, was darauf schließen lassen könnte, dass bei den in Kürze verfügbaren Notebooks noch nicht das PCI Express Interface, das der GeForce Go 6800 unterstützt, zum Einsatz kommt, sondern das weiterhin unterstützte AGP 8x Interface. Nähere Informationen zu Notebooks, die auf den GeForce Go 6800 setzen, werden sicherlich im Laufe des Tages bekannt, so dass in diesem Punkt schnell Klarheit herrschen sollte.

Die Unterschiede zur GeForce FX Go5700 lassen sich wohl am besten in Form einer Tabelle verdeutlichen:

Mobile GPUs im Vergleich
GeForce Go 6800 GeForce FX Go5700
DirectX DX9 Shader Model 3.0 DX9 Shader Model 2.0
HDR (64-bit FP) Ja Nein
UltraShadow UltraShadow II UltraShadow I
Programmierbarer
Video-Prozessor
Ja
PureVideo Technologie
Nein
Taktraten Performance:
300/300 MHz
Desktop Replacement:
450/600 MHz
350/300 MHz
Geometrie 2x 1x
Speicher-Bandbreite 2x - DDR1
4x - DDR3
1x
Power Management PowerMizer 5.0 PowerMizer 4.0
Host Interface PCI Express AGP 8x

nVidias selbst veröffentlichten Benchmarks sprechen dem GeForce Go 6800 derzeit 7697 Punkte im 3DMark03 zu, wobei der Chiptakt lediglich bei 275/300 MHz gelegen haben soll, obwohl die Spezifikationen des Chips bis zu 450/600 MHz erlauben, sofern DDR3-Speicher eingesetzt wird. nVidia selbst geht davon aus, dass sich die Leistungen im 3DMark 03 zwischen 7500 und 11000 Punkten einpendeln dürften, jenachdem welches Notebook und welche Taktraten bei dem GeForce Go 6800 zum Einsatz kommen. Auf einem Sager NP9860 Notebook mit einer 3,2 GHz schnellen CPU erreichte der GeForce Go 6800 nach Angaben von nVidia 7561 Punkte und eine ATi Mobility Radeon 9800 kam auf einem Dell XPS mit 3,4 GHz schneller CPU lediglich auf 5527 Punkte. Beim 3DMark 05 erzielte das Sager Notebook 2724 Punkte und Dells ATI-Lösung kam nach Aussagen von nVidia auf 2303 Punkte. Wie immer ist ein gewisses Maß an Skepsis bei Benchmarks, die direkt vom Hersteller veröffentlicht werden, nicht unangebracht, bis die Ergebnisse objektiv bestätigt werden können.

Auch bei der PureVideo Technologie wagt nVidia den Vergleich zu derzeit auf dem Markt befindlichen Lösungen. Die auf den Karten der 6800er-Serie immer noch umstrittene Beschleunigung von WMV-HD scheint der 6800 Go wie die 6600er zu bieten:

GeForce Go 6 ATi X600 Intel 915G
HD-MPEG2 Decode Acceleration Ja Nein Nein
WMV-HD Decode Acceleration Ja Teilweise Teilweise
Motion Adaptive Deinterlacing Advanced Multiple
Frame Estimation
Standard Single
Frame Estimation
Standard Single
Frame Estimation
3:2 Pulldown Correction Ja Nein Nein
3:2 Edit Correction Ja Nein Nein
Overlay Scaler 4x5 4x4 4x2
VMR Scaler 4x5 2x2 2x2
Gamma Ja Ja Nein
Color Temperature Ja Nein Nein
LCD overdrive Ja ? Nein
Extended color support Ja Ja Nein
Motion Estimation Engine Ja Nein Nein


Im Folgenden möchten wir eine vollständige Auflistung der Features der GeForce Go 6800 nicht schuldig bleiben, die wir aufgrund ihrer Länge jedoch in den

Klapptext verwiesen haben.

Sobald weitere Einzelheiten zu Notebooks und deren Architektur bekannt werden, die auf den GeForce Go 6800 setzen, werden wir euch natürlich auf dem Laufenden halten.

Abschließend die pünktlich um 15:00 Uhr in unser Postfach geflatterte PR-Meldung.

NVIDIA führt GeForce Go 6800 ein und setzt die Leistung der schnellsten Notebooks der Welt frei
Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!