Dell unter Druck

Sasan Abdi
42 Kommentare

Dass sich Finanzierungskredite für Verbraucher nicht lohnen, dürfte klar sein. Irgendeinen Haken muss die Bezahlung auf Raten ja haben, zumal der Verkäufer entsprechend länger auf sein Geld warten muss. Dass dabei teils unverschämt hohe Zinsen erhoben werden, beweist dieser Tage scheinbar der PC-Großanbieter Dell.

Eine große US-Anwaltskanzlei wirft dem Unternehmen nun Täuschung, Betrug und irreführende Werbung vor und reichte bereits am 14. Februar dieses Jahres im Namen einer Krankenschwester eine Sammelklage beim Gericht in San Francisco ein. Die Krankenschwester hatte sich bei Dell einen PC für rund 599 Dollar samt Drucker für 89 Dollar gekauft. Aufgrund von finanziellen Engpässen und gedrängt vom Dell-Verkäufer lies sie sich zu einem Finanzierungskredit mit exorbitantem Zinssatz überreden.

Der als günstig angepriesene Kredit entpuppte sich alsbald als finanzielle Farce: Bei einem Zinssatz von bis zu 38 Prozent musste die verdutzte Käuferin kurz nach der Unterzeichnung erschrocken feststellen, dass sich der Kaufpreis für die beiden Geräte damit auf 1352 Dollar beläuft. Unter dem Vorwurf der gezielten Täuschung soll Dell jetzt zur Rechenschaft gezogen werden. Aus der Anwaltskanzlei hieß es dazu: „Dell verspricht einen günstigen Kredit, aber niemand erfüllt dafür die Bedingungen. Dann berechnet die Firma unverschämt hohe Zinsen.“