Kühler mit Heatpipes im Vergleich: Thermaltake Beetle gegen Asus Star-Ice

 3/7
Martin Eckardt
55 Kommentare

Asus Star-Ice

Der Asus Star-Ice wirkt auf den ersten Blick etwas kompakter als der geflügelte TT-Käfer, stellt sich aber im Folgenden mit seinen knapp 900 Gramm als richtiger Pfundskerl heraus, da er im Gegensatz zum Taiwanesen auf eine komplette Kupferausführung vertraut. Mit diesem Kampfgewicht überschreitet er die gängigen Sockelvorgaben um das Doppelte!

Asus Star-Ice

Auch der arktische Asus-Kumpane besitzt einen kunststoffumhüllten Fächeraufbau. Dieser ist allerdings etwas eng anliegender und besitzt mit dem durch ein Asus-Logo verfeinertes, leicht bläuliches UV-Plexiglas nur eine Einblickstelle. Um dieses zu beleuchten, hält der Cooler zwei an entsprechender Stelle integrierte Mini-LEDs parat.

Im Gegensatz zum TT-Kühler vertraut man bei Asus auf die Leistungsfähigkeit eines einblasenden 80-mm-Lüfters, der sich, genau wie beim Beetle, im etwaigen Defekt-Fall nur sehr schwer gegen ein handelsübliches Modell austauschen lässt. Allerdings bietet auch der frostige Asus-Kühler die Möglichkeit, einen zweiten Ventilator mit 80 mm Kantenlänge zu montieren.

Asus Star-Ice

Die Verarbeitungsqualität ist auf durchweg hohem Niveau. Speziell der eigentliche Kupfer-Kern macht eine wesentlich feinere Figur, als es die rustikal verbogenen Alu-Stränge beim Beetle taten. Nichtsdestotrotz begnügt sich der Star-Ice mit exakt demselben Grundaufbau: gleiche Dimensionen, gleiche Lamellenanzahl - lediglich die Materialien und der Kunststoffmantel differieren. Auch die Bodenplatten sind leicht verschieden: Während der Star-Ice noch die für den Sockel A typische Einkerbung bereithält, finden sich beim Käfer zwei schmalere Erhöhungen. Zudem kommen unschöne Bearbeitungsspuren beim TT-Objekt deutlicher zur Geltung, wohingegen der Asus-Frosti leicht besser spiegelt.

Asus Star-Ice

Nur sehr wenig Äquivalenz tritt beim Lautstärkevergleich auf: Im 12-Volt-Betrieb bei 4700 U/min saust einem der Star-Ice mit einem höllischen Fiepen um die Ohren, das von rumpelnden Luftumschlägen begleitet wird und sich somit jeglicher realer Einsatzchance entzieht. Wenig anders tritt uns der ungestüme 80-mm-Fan im 5-Volt-Lauf gegenüber. Denn mit einem nervig lauten, mittelfrequenten Rotorsummen katapultiert er sich gnadenlos aus einer eventuellen Alltagsempfehlung. Hinzu kommt, dass die LEDs bei getrimmter Spannungsversorgung kaum noch Leuchtkraft zeigen.

Die einzige Möglichkeit, den Quälgeist zumindest kurzzeitig ruhig zu stellen, besteht darin, den mitgelieferten Temperatursensor anzuschließen und somit die automatische Drehzahlregulierung walten zu lassen. Seltsamer Weise sind dann plötzlich Umrundungen von nur wenig über 1000 pro Minute machbar, während die manuelle 5 -Volt-Regulierung nur etwas unter 2000 U/min einstellen kann. Schade nur, dass die lineare Temperaturregelung viel zu aggressiv eingestellt ist, denn von praktisch nicht erreichbaren 20°C bis 50°C lässt sie den Lüfter von angenehmen 1000 auf wahnwitzige 4500 Umläufe in der Minute beschleunigen. Also: Entweder man stellt einen Kühlschrank neben den PC und verstaut den Temperaturfühler darin oder man findet sich damit ab, dass sich der Asus Star-Ice auf konventionellem Weg - sprich per beigelegter Poti-Steuerung - nicht auf ein erträgliches Maß herunterregeln lässt.