Hat der R580 sein erstes Tape-Out hinter sich?

Wolfgang Andermahr
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Während der High-End-Grafikchip von ATi namens R520 aufgrund des neuen 90-nm-Prozesses bei TSMC mit einem Problem nach dem Anderen und somit auch einer Verspätung zu kämpfen hat, scheint es bei dessen Nachfolger R580 etwas besser zu laufen.

So berichten sowohl die Kollegen von The Inquirer als auch Clubic.com, dass der ATi R580 sein erstes Tape-Out („das fertige Silizium“) hinter sich gebracht hat, welches angeblich auch einwandfrei mit hohen Taktraten funktioniert – hier möchten wir jedoch anmerken, dass dies nur ein Gerücht ist und ein ähnliches stellte sich bereits beim Vorgänger als falsch, beziehungsweise sehr ungenau heraus. Der R520 soll dagegen drei solcher Tape-Outs benötigt haben, bis er komplett mit den gewünschten Taktraten funktionierte. Wie gut dagegen die Yield-Rate bei dem neuen Chip ist, bleibt noch vollkommend unbekannt. Dabei soll der R580 von einem anderen Designerteam als der Vorgänger R520 entwickelt worden sein und gleichzeitig einige kleine Architekturveränderungen mit sich bringen.

Wie genau diese Änderungen aussehen werden, kann man zur Zeit nur Vermuten. Den neuesten Schätzungen zur Folge, wird der R580 unter anderem wohl über insgesamt 48 ALUs (Arithmetic Logical Unit; zum Berechnen von arithmetischen und logischen Funktionen, wie beispielsweise ADD- und MAD-Operationen) verfügen, wogegen sich der R520 noch mit 16 begnügen muss. Die Anzahl der Pixel- sowie Vertex-Pipelines wird voraussichtlich bei 16 beziehungsweise acht Einheiten bleiben.

Ebenfalls unklar ist das Erscheinungsdatum entsprechender Grafikkarten. So soll der Chip zwar bereits um Weihnachten fertig für den Verkauf sein, allerdings werden entsprechende Karten wahrscheinlich erst im ersten Quartal 2006 das Licht der Welt erblicken, alleine um den R520 – mit dem nun Anfang Oktober zu rechnen ist – lange genug auf dem Markt zu platzieren, damit er finanziell kein Fiasko wird.