Google mit bizarrem Finanzproblem

Jan-Frederik Timm
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Zu viel Geld kann unter Umständen Probleme bereiten. Insbesondere dann, wenn man es fremd anlegt. Google muss diese Erfahrung derzeit in den USA machen. Denn mit einem Wertpapieranteil am Gesamtvolumen der Aktivseite der Bilanz vom 30. Juni 2006 (PDF) von 40,32 Prozent überschreitet das Unternehmen eine im Jahr 1940 in den USA gesetzt Hürde.

Das Gesetz schreibt vor, dass der Anteil bestimmter Wertpapiere an den Aktiva die 40-Prozent-Marke nicht überschreiten darf, ansonsten unterliegt das Unternehmen der Behandlung als klassische Investmentgesellschaft und somit besonderen Veröffentlichungs- und Betriebsauflagen. Google hat nun vor der US-Börsenaufsicht (Securities and Exchange Commission (SEC)) nach einer Ausnahmeregelung ersucht und führte unter anderem an, dass nur acht Prozent des im Jahr 2005 erwirtschafteten Gewinns (1,47 Mrd. US-Dollar) aus Beteiligungen erzielt wurden. Investitionen würden somit eindeutig nicht im Sinne einer Investementgesellschaft zur Spekulation sondern aus „Treu und Glauben“ getätigt.

Sollte die SEC keine Ausnahmeregelung erteilen, so sei das Google-Management dazu angewiesen worden, einen Investment-Mix zu wählen, der das 66 Jahre alte Gesetz nicht mehr verletzt.