AMD führt erstmals Quad-Core „Barcelona“ vor

Christoph Becker
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Während man Intels vermeintlich unechtem Quad-Core „Core 2 Extreme QX6700“ derzeit nur die 4x4-Plattform mit zwei separaten Prozessoren entgegenwerfen kann, entwickelt AMD trotzdem fleißig weiter am ersten eigenen Quad-Core-Prozessor, dessen Codename früher einmal „K8L“ lautete, der nun aber für Server unter „Barcelona“ firmiert.

Einen solchen Prozessor konnte man nun erstmals im laufenden Betrieb präsentieren. In der Vergangenheit konnte man diesen immer nur auf Videos oder in Präsentationen begutachten – ein „echtes Lebenszeichen“ gab es noch nicht. So zeigte AMD auf einem Analysten-Treffen zunächst einen laufenden Server mit vier aktuellen Opteron-Prozessoren, die auf dem Sockel F basieren. Diesen Server fuhr man daraufhin herunter, tauschte die Prozessoren gegen neue Barcelona-CPUs aus und startete das System wieder. Das Ergebnis war ein Server, der nun mit 16 anstatt vorher nur acht Prozessorkernen problemlos seinen Dienst unter der 64-Bit-Version von Windows Server 2003 verrichtete.

Ferner konkretisierte AMD auf diesem Treffen auch erstmals die Angaben zur Markteinführung der neuen K8L-Prozessoren. So soll die erste CPU noch im zweiten Quartal des kommenden Jahres als Teil der 8000er Opteron-Serie für Systeme mit zwei oder mehr Prozessoren auf den Markt kommen. Ab diesem Zeitpunkt wird AMD dann also einen „echten“ Quad-Core im Portfolio haben. Denn im Gegensatz zu Intels aktuellem Core 2 Extreme QX6700, auf dem lediglich zwei Dual-Core-Dies verlötet worden sind, wird der Barcelona ein nativ mit vier Kernen ausgestatteter Prozessor sein. Jedem Kern werden dann 512 Kilobyte Level-2- und allen zusammen 2 Megabyte Level-3-Cache zur Verfügung stehen. Weitere Details zur allgemeinen Architektur des K8L und dessen Desktop-Version, dem „Altair (FX)“, fassten wir bereits vor kurzem zusammen.