OLED-TVs und eigener HDTV-Service von Sony

Christoph Becker
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Während derzeit langsam aber sicher sich Fernseher auf Basis der LCD-Technologie anschicken, die Vorherrschaft in den Wohnzimmern dieser Welt zu übernehmen, arbeiten einige Unternehmen schon an den Nachfolgern dieser Displays. Nutzen werde diese so genannte „Organic Light Emitting Diodes“, oder kurz OLEDs.

Sony stellte nun auf der derzeit in Las Vegas stattfindenden Consumer Electronics Show (CES) einige Fernsehgeräte auf Basis dieser Technologie der Öffentlichkeit vor. Mit dabei war auch ein Prototyp mit einer Bilddiagonale von 27 Zoll und durchaus beeindruckenden technischen Werten. Denn im Gegensatz zu aktuellen LCD-TVs kann das OLED-Gerät von Sony nahezu 100 Prozent des NTSC-Farbspektrums darstellen und bietet darüber hinaus ein Kontrastverhältnis von 1.000.000:1.

Um das Gesamtkonzept des OLED-Display zu vervollständigen, bietet das Gerät mit maximal darstellbaren 1.920 x 1.080 Pixeln auch noch die volle HD-Auflösung. Wann genau man auch als Konsument mit solchen Fernsehern rechnen kann, wollte Sony leider nicht verraten. Denn derzeit befinden sich alle von Sony gezeigten OLED-Displays noch im Status eines Prototypen, der noch nicht für die Marktreife gewappnet ist.

Darüber hinaus kündigte der Konzern auf der CES auch noch einen eigenen HDTV-Service an. So möchte man seine in Zukunft erscheinenden HD-Fernseher der „Bravia“-Marke optional mit einem Modul ausrüsten, das den Empfang von HDTV-Programmen über das Internet ermöglicht. So möchte man bereits im ersten Quartal dieses Jahres eine Reihe neuer Bravia-Fernseher ausliefern, die mit den neuen Funktionen umgehen können. Diese sollen dann als erste Geräte aus dem Hause Sony dazu geeignet sein, mit dem „Bravia Internet Video Link“ getauften Modul hochauflösendes Material über das Internet zu empfangen.

Das Modul selber soll aber erst im Sommer dieses Jahres erscheinen und wird keine extra Fernbedienung benötigen. Gesteuert wird dieses mit der des Fernsehers. Zur Steuerung des Internet-Angebots hat Sony dabei laut eigenen Angaben eine Benutzeroberfläche Namens „Cross Media Bar“ (XMB) entwickelt, die sich an die Menüführung der PlayStation 3 anlehnt. Das Modul wird wahrscheinlich über ein Ethernet-Kabel an eine bereits bestehende Breitbandverbindung angeschlossen werden. Allerdings muss dieser Anschluss sehr schnell sein, denn bislang sind Geschwindigkeiten von mehreren Megabit notwendig, um hochauflösende Videoinhalte empfangen zu können.

Sony gibt weiter an, dass man ab dem Start des neuen Angebots Inhalte von Sony Pictures, Sony BMG und auch AOL bereitstellen möchte. Anscheinend möchte Sony aber nicht nur HD-Inhalte über seine neue Plattform vertreiben, denn erst vor kurzem übernahm man den Internet-Video-Community Grouper und plant nun offenbar, auch deren Inhalte zu übertragen.

Zunächst wird es die passenden Fernseher und den Online-Dienst nur in den USA geben. Wann und ob es diesen Dienst in Europa geben wird, wollte Sony leider nicht verraten.