Telekom: „Discount-DSL“ ohne Telefon in Kürze

Volker Rißka
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Mit neuen Tarifen will die Telekom Kunden in den kommenden Monaten zurückgewinnen. Dafür soll es bis spätestens zum Sommer 2007 einen neuen DSL-Tarif geben, der für ca. 40 Euro auf den Markt kommt, aber wohl auf den Telefonanschluss verzichtet.

Der Grund für die Offensive ist dabei eindeutig: Gerade gestern wurden aktuelle Zahlen bekannt, nach welchen die Telekom im letzten Jahr vor allem in großen Städten und Ballungszentren erneut Marktanteile an Konkurrenten verloren hat. In puncto Breitband-Anschlüssen konnte die Telekom 770.000 Kunden gewinnen, während die Konkurrenz über 3 Millionen Neukunden gewann. Zum Jahreswechsel war aber dennoch jeder zweite DSL-Kunde direkt bei der Telekom unter Vertrag.

Zudem haben Konkurrenten wie Alice gerade erst Preisoffensiven und eine Erweiterung der Kapazitäten angekündigt, bei denen für knapp 50 Euro ein Komplettpaket inklusive 16 MBit-Anschluss und Telefonflatrate für alle DSL-Anschlüsse zu haben ist. Bei der Telekom kostet das derzeit wohl beste Angebot 49,90 Euro im Monat, in dem eine 6 MBit-Flatrate und Telefonflatrate für das deutsche Festnetz inbegriffen sind. Die Telekom wird die Tarife ihrer bisherigen Pakete aber laut Angaben von Capital nicht ändern, sondern neue Preise und Produkte einführen. Mit „IP-One“ gibt es eine neue Art von Internetanschluss, mit dem Privatkunden auf den bisher bei DSL obligatorischen Telefonvertrag verzichten und stattdessen nur noch via Internet telefonieren können. Da der Anschluss über Web-Technik läuft, soll dies den Preis drücken.

Parallel zu den Änderungen wird die Chefetage unter der Leitung von Vorstandschef René Obermann wohl die gesamte Strategie des Unternehmens neu ausrichten. Am 1. März 2007 wird das Unternehmen demnach vermelden, dass alle Telekom-Produkte für zu Hause unter der Marke „T-Home“ vermarktet werden und nicht wie bisher nur TV- und Video-Angebote. Produkte für unterwegs sollen aber wie bisher „T-Mobile“ im Namen tragen.