Plant Microsoft personalisierte Software?

Sasan Abdi
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Wie aus einem US-Patenteintrag von Microsoft hervorgeht, könnte der Softwarekonzern im Kampf gegen Raubkopierer mittelfristig auf eine Personalisierung der Softwareprodukte setzen. Fußen könnte der personalisierte Vertrieb dabei auf digitalen Wasserzeichen.

Nunmehr drei Patente hat Microsoft in den USA zu diesem Zwecke angemeldet. Das letzte soll „eine Methode zur Einbettung von Wasserzeichen in eine Computer-Applikation“ vor der Nutzung von anderen Unternehmen schützen. Eben jenes digitale Wasserzeichen soll „personenbezogene Informationen des Käufers“ wie „Name, Adresse, Telefon-Nummer, Kreditkarten-Nummer, E-Mail-Adresse“ beinhalten.

Die Implementierung des Wasserzeichens erfolgt – vereinfacht dargestellt – beim Download der Software. Hier erhält jeder Kunde einen binären Tauschschlüssel, der mit Daten aus dem Programm zersetzt wird. Auf diesem Wege erhält ein jeder Kunde eine eigene so genannte „Tauschtabelle“ anhand derer die Zugehörigkeit einer Software festgestellt werden kann. So wäre es prinzipiell möglich, bei einer illegalen Kopie den Besitzer des Ausgangsmediums über die „Tauschtabelle“ zu ermitteln und gegebenenfalls zur Rechenschaft zu ziehen.

Da die Technologie hinter der personalisierten Software à la Microsoft erst kürzlich erneut patentiert wurde, ist nicht davon auszugehen, dass der Redmonder Softwareriese diese in allzu naher Zukunft einführen wird. Es zeigt sich aber, dass der Trend hin zu diesem Vertriebsmodell wohl früher oder später kommen wird.