Offenes iPhone in Frankreich günstiger

Frank Hüber
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Am heutigen Abend startet in Frankreich in ausgewählten Filialen von Orange der Verkauf des iPhones. Bis kurz vor Verkaufsbeginn hielt sich der Telekommunikationsanbieter jedoch bezüglich der Tarife und Preisgestaltung bedeckt, nicht zuletzt, da man das iPhone auch ohne SIM-Lock anbieten muss.

Dass Orange das iPhone auch ohne SIM-Lock wird anbieten müssen, war bereits seit geraumer Zeit bekannt, da dies die französischen Gesetze vorgeben. Ein SIM-Lock-freies iPhone, welches auch mit SIM-Karten anderer Anbieter benutzt werden kann, wird bei Orange 749 Euro kosten. Das iPhone selbst kostet dabei ohne Vertrag von Orange 649 Euro. Sofern man es jedoch nicht mit einer SIM-Karte von Orange benutzen möchte, werden für die Entsperrung des Telefons noch einmal 100 Euro fällig, so dass man insgesamt auf 749 Euro kommt – in Deutschland müssen für ein derartiges iPhone 999 Euro bezahlt werden.

Bestandskunden und all jene, die nicht auf die speziellen Tarife für das iPhone zurückgreifen möchten, sondern einen anderen Tarif von Orange wählen, können das iPhone für 549 Euro erwerben. In Verbindung mit einem iPhone-Datentarif kostet das iPhone auch in Frankreich 399 Euro. Die Tarife für das iPhone beinhalten dabei keine Überraschung und liegen zwischen 49 und 119 Euro monatlich. Vertragskunden können ihr neu erworbenes iPhone entweder ebenfalls für 100 Euro Aufpreis sofort freischalten lassen oder sechs Monate warten, bis Orange das iPhone kostenlos freischalten muss.

Interessant ist der Preis für ein offiziell freigeschaltetes iPhone insbesondere vor dem Hintergrund, dass gestern bekannt wurde, dass iPhones, welche ab Werk mit der neuen Firmware 1.1.2 ausgestattet sind (ab Kalenderwoche 45), vorerst nicht per Software von ihrem SIM-Lock befreit werden können. Dies wird, wenn überhaupt, erst mit dem Erscheinen einer neuen Firmware möglich, da zum Überspielen des Bootloaders 4.6 die Daten einer neueren Version benötigt werden. Apple täte somit gut daran, möglichst lange auf die Veröffentlichung einer neue Firmware zu verzichten, beißen sich die Hacker an der aktuellen Version doch offenbar die Zähne aus. Zwar ist es theoretisch möglich, ein aktuelles iPhone durch eine Hardware-Modifikation zu entsperren, hierfür muss jedoch ein IC von der Platine entfernt und neu programmiert werden, so dass diese Variante nur für sehr wenige Personen in Frage kommt.

Das so genannte „Jailbreaking“ ist jedoch auch mit einem iPhone möglich, welches mit der aktuellen Firmware 1.1.2 und dem Bootloader 4.6 ausgeliefert wurde. So können weiterhin beliebige Programme auf dem iPhone genutzt werden, die Telefonfunktion steht jedoch nicht zur Verfügung. Diese Funktion soll jedoch durch die so genannte „TurboSIM“ verfügbar gemacht werden, welche dem iPhone eine SIM-Karte des jeweiligen offiziellen Partners vorgaukelt. Hierfür muss jedoch die eigene SIM-Karte, welche zusammen mit der TurboSIM in das iPhone eingesetzt werden muss, vom Benutzer zerschnitten werden – zudem ist die TurboSIM nicht kostenlos, wie eine Software-Lösung. Einen Überblick über den aktuellen Status der Entwicklungen beim Versuch das iPhone 1.1.2 zu entsperren, gibt ein Google-Dokument.