Publisher fordern Preisnachlass für die PS 3

Sasan Abdi
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Sony steht wegen der Preispolitik für die PlayStation 3 weiterhin unter Druck: Mittlerweile fordern nicht nur diverse Analysten, sondern auch die für das Geschäft so wichtigen Publisher eine Preissenkung, um die Absatzzahlen der technisch hochwertigen, aber preislich eher unattraktiven Konsole anzukurbeln.

Der Grund hierfür ist relativ eindeutig zu identifizieren. Natürlich kostet auch die Entwicklung von PS-3-Titeln Ressourcen, doch bedarf es aufgrund der vergleichsweise geringeren Verbreitung des Sony-Flaggschiffs eines größeren Erfolges, um die wirtschaftlichen Erwartungen an die Veröffentlichung zu erfüllen. Und so verwundert es nicht, dass führende Publisher nunmehr direkt und öffentlich eine Preissenkung für die PlayStation 3 fordern.

Bei Activision Blizzard verweist man beispielsweise direkt auf die nackten Zahlen. Demnach gehen 32 Prozent der Umsätze auf Wii-Titel zurück, während mit Spielen für die PlayStation 3 nur 19 Prozent erwirtschaftet werden können. Bei Electronic Arts hat die Problematik bereits dazu geführt, dass manche Titel nunmehr nur noch für die Wii erscheinen: „Man kann nicht den Typen ignorieren, der die Hälfte des Marktes besitzt“, sagt Chef-Sportspiele-Entwickler Peter Moore von EA. Sony habe noch einen weiten Weg vor sich, was die Preispolitik angeht, weswegen die Absatzzahlen für Software weiterhin sinken dürften, so Moore.

Bei Sony gibt man sich trotz der zunehmend lauten Forderungen weiterhin geradlinig: „Jeder Entwickler wünscht sich eine gratis PS 3“, erklärte Peter Dille, Senior Vice President of Marketing bei SCEA. Dennoch gäbe es aktuell keinerlei Pläne, den Preis zu reduzieren. Und natürlich spricht für den Elektronikhersteller einiges gegen einen solchen Schritt. Die Profitabilität des Geschäfts mit der PS 3 hat erst kürzlich eine Phase erreicht, in der sich die Konsole nicht mehr als konzerneigene Ressourcen fressendes Luxus-Objekt ausgibt, sondern die Bilanzen stattdessen nicht mehr belastet. Ein Preisnachlass könnte diesen Trend stoppen, wenn nicht sogar umkehren.

Auf der anderen Seite hat man bei Sony wie auch in Analysten- und Entwicklerkreisen selbstredend ein natürliches Interesse daran, die sogenannte „Installment-Base“ zu erhöhen. Dies geht freilich nur dann in nennenswertem Umfang, wenn der Preis sinkt. Vor diesem Hintergrund erscheinen die Prognosen, wonach Sony in naher Zukunft einen entsprechenden Schritt gehen wird, als durchaus angebracht. Deswegen ist es gut möglich, dass die Verantwortlichen versuchen, die aktuelle Situation solange wie möglich beizubehalten, um dann den – vom jeweiligen Standpunkt aus berechtigten – Forderungen nachzugeben.