Sony schreibt tiefrote Zahlen

Sasan Abdi
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Die Bekanntgabe der Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr von Sony sorgt für Ernüchterung: Mit einem Minus von 761 Millionen Euro zeigt sich, dass der Konzern mittlerweile in unwägbaren Gewässern schippert – und dass ausgerechnet das Kerngeschäft, die Elektronik, die größten Probleme bereitet.

Der Umsatz schrumpfte laut offizieller Bekanntgabe vom Donnerstag um 12,9 Prozent auf 59,5 Milliarden Euro. Die Zahlen sind insbesondere im Vorjahresvergleich erschreckend, da Sony hier noch rund 2,8 Milliarden Euro verdiente: „Die sinkenden Verkaufszahlen und Verluste sind auf die weltweite wirtschaftliche Situation, den starken Yen-Kurs und die Stimmung an den japanischen Aktienmärkten zurückzuführen“, erklärt man bei Sony das Ergebnis und den Umstand, dass auch für das neue Geschäftsjahr mit einem – immerhin etwas geringeren – Fehlbetrag und Umsatzrückgang gerechnet werden müsse.

Dabei bietet vor allem die so wichtige Elektroniksparte Grund zur Sorge: Mit einem operativen Verlust von nahezu 1,3 Milliarden Euro und einem Umsatzeinbruch von 17 Prozent liefert das Kerngeschäft den größten Posten zu den schlechten Zahlen, wobei besonders der Absatz von Notebooks sowie Foto- und Videokameras gelitten hat, während das Geschäft mit Fernsehern recht stabil verlief. Dafür zeigt das Handy-Joint-Venture Sony Ericsson mit einem Minus von 489 Millionen Euro, dass auch dieses Segment von der Talfahrt betroffen ist. Aus diesem Grund verwundert es nicht, dass Sony in einer ersten Reaktion ankündigte, drei Werke schließen zu wollen, in denen Digitalkameras und Handys hergestellt werden.

Auch das Ergebnis der „Sony Game Division“ fällt ähnlich aus: Mit einem Minus von 18 Prozent beim Umsatz auf rund 8,11 Milliarden Euro erweist sich das Segment weiterhin als Sorgenkind, wobei der operative Verlust immerhin von 959 Million Euro auf 450 Millionen Euro gesenkt werden konnte, was maßgeblich auf die allmähliche Annäherung der Produktion der PlayStation 3 an die Gewinnzone zurückzuführen ist. Und immerhin: Bei den Absatzzahlen für die PS 3 kann Sony ein Plus von 10 Prozent auf insgesamt 10,06 Millionen verkaufte Geräte im abgelaufenen Geschäftsjahr verbuchen, während sich die PSP 13,81 Millionen mal (Vorjahr: 14.11 Millionen) und die PlayStation 2 ihrem langen Zyklus entsprechend nur noch 7,91 Millionen mal (Vorjahr: 13,66 Millionen) verkauft wurde.

Auch mit Blick auf die Software-Verkäufe kann Sony mit einem Absatzsprung von 45,8 auf 103,7 Millionen Exemplaren zumindest für die PS 3 positive Zahlen vermelden. Sowohl bei der PSP (Minus 10 Prozent auf 50,3 Millionen Einheiten) als auch bei der PlayStation 2 (von 154 auf 83,5 Millionen Einheiten) muss dagegen ein deutlicher Verkaufsrückgang vermerkt werden.