Razer Mamba im Test: Kabelhybrid mit Funk und 5.600 DPI

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Martin Eckardt
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Alltagserfahrungen

Als Maushybrid nimmt die Razer Mamba in gewisser Hinsicht eine Zwischenposition bei den Spielermäusen ein. Einerseits ist sie kabellos verwendbar und bietet damit eine enorme Freiheit in ihrer Benutzung, andererseits sollte sie sich mit angestecktem 2,1-Meter-Kabel wie ein waschechtes Spielerwerkzeug verwenden lassen. Zunächst muss dabei angemerkt werden, dass ein Betriebswechsel von kabellos auf kabelgebunden in etwa zehn bis 20 Sekunden inklusive Umstecken des Kabels und neuer Initialisierung der Maus geschehen ist. Damit kann der Anwender hinreichend schnell den gewünschten Modus erzielen. Allerdings ist der Komfort dieser Aktion und damit der alltägliche Gebrauch doch in Frage zu stellen. In der Praxis wird man sich eher auf eine Betriebsart der Mamba einstellen und das Umstecken, das mit etwas Geschick entgegen einiger zu lesender Berichte problemlos von statten geht, minimieren. Vermutlich wird die Verwendungspriorität auf dem Funkmodus liegen.

Denn die spürbaren Vorteile der kabelgebunden Mamba hinsichtlich möglicher Übertragungsverzögerungen sind marginal und praktisch fast vernachlässigbar. Dem gegenüber steht allerdings die Gewichtsersparnis von immerhin 20 Gramm durch den Ausbau des Akkus, die man im kabelgebundenen Betrieb erzielen kann. Da für viele Spieler ein geringes Mausgewicht von enormer Wichtigkeit ist, könnte dies ein Argument für den Kabeleinsatz sein. Um die Maus ohne Akku betreiben zu können, muss der Schiebregler an der Mausunterseite auf „Off“ gestellt werden.

Razer Mamba in Alltags-Optik
Razer Mamba in Alltags-Optik

Allerdings macht die Razer Mamba ohne Kabel sehr viel Spaß. Die Übertragung funktioniert über mehrere Meter nahezu unterbrechungs- und verzögerungsfrei. Um dies zu gewähren, erfolgt die Komunikation zwischen Maus und Station nicht auf einer vordefinierten, fixen Frequenz, sondern ist in einem adaptiven Spektrum leicht über den üblichen 2,4 GHz möglich, um Inteferenzen mit anderen Geräten, die in diesem Bereich senden, weitgehend auszuschließen. Die Mamba bezieht ihre Energie von einem 800 mAh starken Akku, der entweder durch Aufsetzen der Maus auf die Ladestation oder durch direkten Anschluss an das USB-Kabel aufgeladen wird. Die komplette Ladezeit beträgt dabei etwa fünf bis sechs Stunden. Beim Verwenden der Ladestation ist zudem anzuraten, die Mamba über ihren Bodenschiebregler auszuschalten, damit sie nicht unnötig Energie während des ungenutzten Ladevorgangs abgibt. Im Allgemeinen empfiehlt es sich, die Mamba bei längerer Nichtnutzung (etwa über Nacht) abzuschalten, um den Entladevorgang zu minimieren, denn auch das selbstständige Deaktivieren („Schlafen“) der Maus nach einiger Zeit verbraucht Strom. Bezüglich der Laufzeit gibt Razer 14 Stunden bei höchster Dauerlast, 72 Stunden bei normaler Spielebelastung an. Diese Werte scheinen für Herstellerangaben recht moderat gewählt – in der Tat zeigt sich Mamba im Alltag sehr stromhungrig, sodass selbst bei voller Ladung kaum mehrere Tage ununterbrochene Mausarbeit zu erreichen ist.

Die Mamba besitzt zwei Schlafzustände. Bereits nach 15 Sekunden Ruhe wird die Beleuchtung deaktiviert. In dieser Phase ist die Maus allerdings noch verzögerungsfrei durch Bewegung wieder zum Erwachen zu bringen. Nach einigen weiteren Minuten fällt die Mamba dagegen in einen tieferen Schlaf, aus dem sie erst nach etwa einer Sekunde Wake-up-Verzögerung wieder erwacht.

Hinsichtlich des verbauten Sensors hat Razer die nominelle Messlatte wieder etwas höher gesetzt. Nunmehr 5600 DPI werden hardwareseitig abgetastet. Dabei harmoniert die Razer gut mit textilen, rauen oder glatten Untergründen, sodass es in dieser Hinsicht kaum Einschränkungen geben sollte. Leider besitzt die Mamba dagegen Probleme mit dem Umsetzen. Beim Wiederabsetzen der Maus werden zum Teil beachtliche Zeigersprünge generiert – ein Umstand, der im harten Spieleeifer für viel Unmut sorgen könnte, denn dies hat der Mitbewerb zum Teil deutlich besser im Griff. In allen anderen Belangen hinterlässt das Sensor-Maus-Paket hingehen eine sehr gut Figur – Geschwindigkeit, Präzision und Kompatibilität stimmen genau so wie die Anpassbarkeit.

Bewertung

In unserer, lediglich als Ergänzung zum geschriebenen Urteil zu sehenden, bepunktenden Bewertung stellen wir die Razer Mamba anhand möglichst breit aufgestellter, objektiv einschätzbarer Kriterien gegen bisher getestete Referenzen dar. Dabei ist zu beachten, dass die Punktevergabe nach wie vor lediglich als grober, vergleichsbildender Richtwert angesehen werden darf und je nach individuellem Empfinden anders gewichtet werden würde.

Maus-Bewertung: Razer Mamba
Maus-Bewertung: Razer Mamba

Demnach können der Razer Mamba nicht viele Punkte in den von uns veranschlagten Kriterien abgezogen werden. Vielmehr zieht sie in dieser Gegenüberstellung punktgleich mit den besten bisher bewerteten Spielermäusen.