Damnation im Test: Schnelle Colts, schnelle Langeweile

 3/3
Sasan Abdi
45 Kommentare

Fazit

Aussehen ist nicht alles. Auch auf die inneren Werte kommt es an. Leider jedoch gibt es bei Damnation an beiden Fronten Kritik zu äußern. So sind die inneren Werte, in diesem Falle also der Plot und das Level- und Missionsdesign, nicht zur höchsten Güte entwickelt: Zwar macht das ungewöhnliche Setting der Handlung mit ihrer Steampunk angehauchten Western-Atmosphäre Lust auf mehr, doch verlieren der Plot sowie das zunächst durchaus abwechslungsreiche Missionsdesign schon nach der ersten halben Stunde an Fahrt bzw. an Innovationskraft.

Noch weitaus gravierender wirkt sich allerdings der unzeitgemäße technische Stand des Titels aus. Eine veraltete und lieblose (aber immerhin solide laufende) visuelle Umsetzung wird von einer dümmlichen KI und einer auf unerklärliche Weise völlig hakelig geratenen Steuerung gekrönt – da wusste mancher Titel zur Jahrtausendwende bereits mehr zu überzeugen.

Damnation im Test

In dieser Hinsicht ist „Damnation“ somit doch bemerkenswert: Während die meisten Veröffentlichungen der letzten Zeit über ein schickes Äußeres aber eine hohle Handlung verfügen, gehen die Macher in diesem Fall zumindest grob gesprochen exakt den umgekehrten Weg, was vielleicht auf eine niedrige Priorität für die PC-Umsetzung des Titels zurückzuführen ist. Vor diesem Hintergrund darf allerdings nicht verwundern, dass die Abenteuer des alles in allem irgendwie konturlos wirkenden Western-Überfliegers Rourke – sowohl in der Einzelspieler- als auch Koop-Variante – schon bald in einer langweiligen Masse aus irgendwann immer gleichen Missionsinhalten, einer zum aufregen doofen KI und einer groben grafischen Darstellung dahin dümpeln, bis dann, mehr oder minder zur Freude des Spielers, der Abspann über den Monitor flimmert.

Für den Durchschnittspieler, der kein Western-Steampunk-Freak ist, gilt somit: Hände weg!

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