AMD will Nvidia aus dem Chipsatzmarkt drängen

Volker Rißka
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Nvidia hat aktuell im Chipsatzgeschäft nicht wirklich viel zu lachen. Für die neuen Intel-Prozessoren gibt es keine Lizenz und von AMD kommt jetzt auch noch eine Kampfansage, dass man in den kommenden Monaten und Jahren allen AMD-Prozessoren auch einen AMD-Chipsatz zur Seite stellen will – 100 Prozent sind das ehrgeizige Ziel.

Rick Bergman von AMD gab zur Protokoll, dass Nvidia aktuell noch einen Marktanteil von 43 Prozent bei den ausgelieferten AMD-Plattformen besitzt. Dieses Ergebnis will Bergman in den kommenden Jahren bis zum großen Ziel, jedem AMD-Prozessor auch ein AMD-Chipsatz zur Seite zu stellen, ausbauen. Dies scheint insbesondere unter dem Gesichtspunkt, dass sich Nvidia, laut letzten Gerüchten, vom Chipsatzmarkt verabschiedet, nicht unwahrscheinlich, da es schlichtweg keine weiteren Anbieter für Chipsätze für AMD-Plattformen gibt.

AMD selbst muss jedoch ebenfalls das Tempo erhöhen, was die Veröffentlichung neuer Chipsätze angeht. Die neue Northbridge RD890 soll nach unzähligen Verschiebungen im Frühjahr 2010 zusammen mit der Southbridge SB850 an den Start gehen. Im Mainstream-Markt geht die schnellere Version des RS880, der RS880P, zusammen mit der SB810 wahrscheinlich im Mai an den Start.

Dass AMD mit den Chipsätzen trotz der diversen Verschiebungen äußerst gut da steht, liegt zum Teil ebenfalls an Nvidia, von denen in diesem Segment seit Monaten gar nichts mehr kommt. Im Preisvergleich für AM3-Mainboards gibt es ganze zwei Produkte mit Nvidia-Chipsätzen, bereits im August angekündigte Platinen wie das MSI NF980-G65 sind bis heute nicht in den deutschen Preislisten aufgetaucht.

Die Zukunft sieht aufgrund dieser Tatsachen wohl ganz einfach gestrickt aus: Einen Intel-Prozessor gibt es stets mit einem Intel-Chipsatz, ein AMD-Prozessor kommt in jedem Fall auf einer Platine mit einem AMD-Chipsatz in den Handel.

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