Mobiltelefone künftig mit Nachtsichtgerät?

Parwez Farsan
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Nachtsichtgeräte sind nicht unbedingt für eine kompakte Bauweise und ein geringes Gewicht bekannt: Die auf einer Fotokathode auftreffenden Photonen der für das Auge unsichtbaren Infrarotstrahlung lösen Elektronen, die in einer Kathodenstrahlröhre aus dickem Glas mit mehreren tausend Volt beschleunigt werden.

Diese treffen auf einen in der Regel grünlichen Schirm auf und erzeugen das Bild. Dass dieser Aufbau sich nur in begrenztem Maße verkleinern lässt, dürfte einleuchten. Mit einer neuen Methode auf Basis von OLEDs, die Forscher der Universität Florida entwickelt haben, könnten sich Nachtsichtgeräte jedoch so weit verkleinern lassen, dass sie sogar in Mobiltelefonen Platz finden würden.

Dabei kommen mehrere Schichten organischer Dünnschicht-Halbleiter an Stelle der Vakuumröhre zum Einsatz. Der Fotodetektor wird mit den LEDs in Reihe geschaltet und wandelt das Licht in Elektronen um, welche von den LEDs wiederum in sichtbares Licht umgewandelt werden. Derzeit haben die Forscher verschiedene Prototypen, deren Größe zwischen einem Millimeter und etwa 2 Zentimeter variiert, entwickelt. Prinzipiell wären aber auch größere Modelle möglich. Vorteilhaft ist dabei aus Kostensicht, dass zur Herstellung dieselben Geräte genutzt werden könnten, die auch für die Herstellung von Flachbildschirmen eingesetzt werden.

Zusätzliche Gewichtseinsparungen wären durch das Ersetzen von Glas durch Plastik möglich, so dass die ganze Apparatur nur ein paar Unzen (rund 28 Gramm) wiegen würde und in mobilen Geräten eingesetzt werden könnte. Denkbar wären aber beispielsweise auch Nachtsichtsysteme für Autoscheiben.