Mafia 2 im Test: Ultra linear und trotzdem ultra gut

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Sasan Abdi (+1)
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Sound- & Sprachumsetzung

In puncto „Sound- & Sprachumsetzung“ machen die Verantwortlichen alles richtig. Dies beginnt bei den auch in der deutschen Ausgabe exzellenten, teils bekannten Sprecher/innen, geht über eine weitgehend exakte Lippensynchronität und endet bei realistischen, satten Motoren-, Umgebungs- und Waffengeräuschen.

Ebenso hervorragend fällt die Vertonung aus: Neben pompösen Orchesterstücken darf man sich über unterschiedliche Autoradioklänge freuen, die in Kombination mit der visuellen Präsentation auf Basis von zur jeweiligen Zeit passenden Stücken den jeweiligen Lebensstil des Jahrzehnts unterstreichen und so die Authentizität weiter erhöhen.

Steuerung

Die Steuerung birgt grundsätzlich keinerlei Überraschungen, verdient dafür aber gelobt zu werden. Über die WASD-Tasten lässt sich Vito angenehm exakt durch Empire Bay lotsen, wobei in Kampfsituationen per STRG-Taste hinter nahezu jedem Gegenstand Deckung gesucht werden kann. Hierbei handelt es sich um eine weit verbreitete Funktion, die in Kombination mit der Möglichkeit, die Gegner aus der Deckung unter Beschuss nehmen zu können, auch im Falle von „Mafia 2“ wunderbar funktioniert.

Die Steuerung verdient auch deswegen Lob, weil ein Ingame-Wechsel zwischen Tastatur- und Gamepad-Steuerung problemlos möglich ist. Wer also beispielsweise Fahrzeuge, von denen es an die 50 Originalmodelle mit falschen Namen gibt, lieber mit dem präziseren Pad steuern will, wird sich über diese Möglichkeit freuen.

Hinzu kommt, dass die Macher kräftig am Fahrzeugverhalten geschraubt haben. Im Arcade-Modus kommen deswegen selbst echte Rüpel im tiefsten Winter bei entsprechend vereisten Straßen mit ein wenig Konzentration ohne nennenswerten Unfall von A nach B. Wem dies zu unrealistisch ist, der wechselt das Fahrzeugverhalten in den Simulationsmodus, was dazu führt, dass die Boliden plötzlich extrem sensibel auf Unwägbarkeiten wie komplett verschneite Straßen reagieren, weswegen der optionale Tempomat wesentlich öfter eingeschaltet wird – so stellt man sich das Fahren ohne Extras aus dem Jahr 2010 vor.

Einzig bei den häufig vorkommenden Boxkämpfen hätten wir uns ein wenig mehr Abwechslung gewünscht. Abgesehen von einer handvoll k.o.-Moves kann man nur eine Kombination aus drei leichten Schlägen (linke Maustaste) und zwei heftigen Schlägen (rechte Maustaste) platzieren. Per gedrückter Leertaste verharrt Vito in Deckung und weicht jedem Schlag aus, der prompt gekontert werden kann. Da man diese sehr simpel gehaltene Abfolge nach dem zweiten Kampf drauf hat, verlieren die folgenden Kämpfe schnell an Pep, was aufgrund der ansonsten rundum gelungenen Steuerung aber keinen echten Grund zur Beschwerde gibt.