Rekord: Daten mit 10 Tbit/s über 640 km verschickt

Michael Günsch
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Wie der chinesische Telekommunikationsanbieter ZTE heute stolz verkünden lässt, hat das Unternehmen einen neuen Rekord bei der Datenübertragung über eine Glasfaser aufgestellt: Auf einer einzelnen optischen Faser konnten 10 Terabit pro Sekunde (Tbit/s) über eine Strecke von 640 km erreicht werden.

Dieses Experiment präsentierte ZTE bereits vor einigen Wochen auf der Optical Fiber Communications Conference (OFC 2011) in Los Angeles. Dort hatten auch bereits Forscher des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts (Berlin) in Kooperation mit der Technischen Universität Dänemark eine Technik mit der sie ebenfalls Daten mit 10 Tbit/s über eine Glasfaser verschickten präsentiert. Im Gegensatz zu letzterem Experiment, das eine serielle Übertragungsrate von 10 Tbit/s über eine Strecke von 29 km schaffte, konnte ZTE die gleiche Geschwindigkeit über eine deutlich höhere Distanz von 640 km erzielen, wie man in einer Pressemitteilung verlauten lässt.

Die Übertragung erfolgte demnach über eine einzelne Standard-Glasfaser, wobei die von ZTE patentierte „Carrier Generation Technology“ zum Einsatz kam, mit der 112 einzelne Signalfrequenzen gebündelt wurden. Da jede dieser Signalfrequenzen für sich bereits 100 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) erreichte, ergaben sich durch die Bündelung 11,2 Terabit/s. Abzüglich der zusätzlichen Übertragungsinformationen (Overheads, Forward Error Correction) erzielte man somit einen effektiven Durchsatz von eben 10 Tbit/s. Die Datenübertragung über eine Distanz von 640 km sei zudem mittels orthogonalen Frequenzmultiplex-Verfahrens (OFDM-Technologie) möglich gewesen.

ZTE spricht dabei nicht nur von einem neuen Weltrekord, sondern sieht eine Bandbreite von 10 Tbit/s bereits als zukünftigen Standard bei Einfaser-Leitungen. Bis die Technik industriell eingesetzt wird, dürfte aber noch eine Weile vergehen.