Nokia: Elop verspricht bislang unbekannte Neuerungen

Patrick Bellmer
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In rund vier Wochen wird Nokia aller Wahrscheinlichkeit nach auf der Hausmesse Nokia World in London die ersten Smartphones auf Basis von Windows Phone 7 der Öffentlichkeit präsentieren. In einem Gespräch mit der finnischen Tageszeitung Helsingin Sanomat ging Konzernchef Stephen Elop unter anderem auf die vergangenen Monate ein.

Die Umstellung der Unternehmensstrategie habe Zeit gekostet, so Elop. Dabei könne man nicht mit einem großen Knall rechnen, nach dem alles verändert sei. Solch große Veränderungen würden immer ihre Zeit brauchen. Diese sollen jedoch im kommenden Jahr die ersten Früchte tragen. Für 2012 rechnet Elop damit, dass sich Nokia erholen werde, nicht zuletzt aufgrund des Umstieges auf Windows Phone 7.

Durch die im kommenden Jahr abgeschlossenen Umstrukturierungen werde der Ablauf effizienter werden, was in neuen Funktionen und Innovationen münden wird, über die bislang niemand etwas mitgeteilt hat. Hier scheint die Tochter Navteq eine große Rolle zu spielen. Schon jetzt zählt die Navigationsfunktion zu den wichtigsten Verkaufsargumenten der Finnen, was auch unter Windows Phone 7 so bleiben soll.

Laut Elop sei man aber nicht nur bei Nokia damit beschäftigt oder beschäftigt gewesen, über die Strategie nachzudenken. Viele Konkurrenten hätten über den Wettbewerb zwischen den Ökosystemen nachgedacht, einige hätten inzwischen Entscheidungen diesbezüglich getroffen. Aber erst in einigen Jahren wird man sehen, ob diese richtig waren, so der Nokia-Chef. Ziel sei es, gemeinsam mit Microsoft eine Plattform hinter Android und iOS zu etablieren. Dass man sich für Windows Phone 7 entschieden habe, lag unter anderem an Android.

Denn viele Mitbewerber hätten sich für das unter der Schirmherrschaft von Google vorangetriebene Betriebssystem entschieden und somit ihre Eigenständigkeit de facto aufgegeben. Die Unterschiede zwischen den Android-Geräten verschiedener Hersteller sind nur noch marginal. Durch die Wahl Microsofts Ökosystem habe man nun so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal.

Dabei dürfte das kommende Jahr wirklich entscheidend für die Zukunft des finnischen Handy-Herstellers werden. Denn durch die in den vergangenen Monaten stark gesunkenen Marktanteile droht das Unternehmen den Anschluss an die Spitzengruppe zu verlieren. Dies hat sich bislang unter anderem in einem deutlich Verlust der Aktie manifestiert. Das Wertpapier hat in diesem Jahr mittlerweile mehr als 40 Prozent nachgegeben.