BitFenix Merc Beta im Test: Günstiger Midi-Tower in der Europapremiere

 2/6
Sven Scharpe
24 Kommentare

Lieferumfang und Daten

  • Stahlblech und Kunststoff
  • Abmessungen: ca. 439 × 190 × 490 mm (H × B × T)
  • Gewicht: ca. 5,0 kg
  • Drei 5,25"-Laufwerksschächte
  • Ein externer Schacht für 3,5"-Geräte
  • Sechs Einbauplätze für 3,5"-Festplatten und einen für einen 2,5"-Datenträger
  • Mainboard-Formfaktor: Mini-ITX, Micro-ATX, ATX
  • Frontanschlüsse: Vier USB-2.0-Schnittstellen und Buchsen für Kopfhörer und Mikrofon
Belüftungsmöglichkeiten
Position Anzahl Größe U/min Anschluss Staubfilter Anlaufspannung
Front 2 (optional) 120 mm
Deckel 2 (optional) 120 mm
Linke Seite 2 (optional) 120 mm
Rechte Seite
Heck 1 120 mm 1050 3pin-Molex 4,2 V
Boden 1 (optional) 120 mm

Das Zubehör umfasst einen Beutel mit diversen Schrauben und einem kleinen Aufkleber mit dem Herstellerlogo. Spezielle Adapter oder ähnliches darf man in diesem Preissegment natürlich nicht erwarten, BitFenix zeigt jedoch, dass man auch bei günstigen Gehäusen nicht auf eine brauchbare Montageanleitung verzichten muss. Das große Faltblatt zeigt anhand vieler detaillierter Zeichnungen alle wichtigen Arbeitsschritte in anschaulicher und verständlicher Form.

Ausstattung außen

Mit auffällig unauffällig könnte man das Design des Merc wohl passend umschreiben. Die aus mattschwarzem Kunststoff bestehende Front besitzt lediglich im unteren Bereich einen kleinen Einsatz aus Meshgitter. Der Midi-Tower verfügt über drei 5,25"-Schächte und einen externen Schacht für 3,5"-Geräte. An der Oberseite befinden sich griffgünstig die Frontanschlüsse. Hier werden dem Anwender vier USB-2.0-Schnittstellen und die obligatorischen Buchsen für Mikrofon und Kopfhörer geboten. Auf einen schnellen USB-3.0-Port oder wenigstens einen eSATA-Anschluss muss man leider verzichten. Direkt neben den Frontanschlüssen liegen die beiden Taster für Power und Reset, beide verfügen über einen klar definierten Druckpunkt und hinterlassen einen guten Eindruck.

Um die Kunststofffront vom Chassis zu trennen ist ein nicht unerheblicher Kraftaufwand nötig. Hat man sie dann nach einigem Zerren endlich abgenommen, werden zwei Einbauplätze für optionale 120-mm-Lüfter sichtbar. Die beiden Ventilatoren werden dabei durch das bereits erwähnte Meshgitter und eine Öffnung an der Unterseite der Front mit Frischluft versorgt. Einen Staubfilter hat der Hersteller leider eingespart, ein Griff ins Zubehörregal ist somit unumgänglich, wenn man die zusätzlichen Lüfter installieren möchte.

Die beiden Seitenwände sind unspektakulär ausgefallen. Während die rechte Seite komplett geschlossen ist, gibt es linkerseits ein Lochgitter zu sehen, an dem zwei optionale 120-mm-Lüfter befestigt werden können. Fixiert wird die linke Seitenwand mit zwei Rändelschrauben, das rechte Pendant muss mit zwei konventionellen Schrauben vorlieb nehmen. Wie bereits eingangs kurz angesprochen besteht der Unterschied zwischen Merc Alpha und Beta ausschließlich im unterschiedlichen Gehäusedeckel. Während das Alpha hier die Montagemöglichkeit für zwei weitere Lüfter im 120-mm-Format bietet, ist der Deckel des Beta komplett geschlossen.

BitFenix Merc Beta – Boden
BitFenix Merc Beta – Boden

Der einzige im Lieferumfang befindliche Lüfter befindet sich am Heck – es handelt sich ebenfalls um ein 120-mm-Modell. Direkt darunter gibt es zwei Schlauchdurchführungen, welche die Integration einer Wasserkühlung vereinfachen. Auch hier wurde jedoch der Rotstift angesetzt, Gummitüllen gibt es für die Durchführungen nämlich nicht, es regiert das nackte Blech. Ungewöhnlich sind die Slotbleche ausgefallen: Während die erste und letzte Blende normal verschraubt und wiederverwendbar sind, müssen die restlichen herausgebrochen und anschließend entsorgt werden. Hier hätten wir auch bei einem günstigen Modell etwas mehr erwartet!

Das Netzteil findet einmal mehr am Gehäuseboden seinen Platz, Frischluft saugt es dabei durch eine Öffnung am Boden an. Dort kann optional auch noch ein weiterer 120-mm-Lüfter installiert werden. Staubfilter liegen bei unserem Testmuster weder für das Netzteil noch für den zusätzlich montierbaren Ventilator bei. Die vier Standfüße des Merc bestehen aus weichem Plastik, eine Entkopplung vom Untergrund darf man von ihnen nicht erwarten.

Die Verarbeitung ist zusammenfassend grundsätzlich als gut zu bewerten. Der Kunststoff an der Front ist noch ausreichend hochwertig ausgefallen, die Frontanschlüsse sind sauber und gerade eingepasst. Auch an der Lackierung haben wir nichts auszusetzen, sie wurde durchgehend sauber und ohne Einschlüsse oder Lacknasen aufgetragen. Der Preisklasse entsprechend sind die verwendeten Bleche natürlich nicht übermäßig dick ausgefallen. Getrübt wird der gute Qualitätseindruck allerdings durch die antiquierten Slotbleche.

Ausstattung innen

Das Innere des BitFenix Merc ist im gleichen matten Schwarz gehalten wie die äußeren Flächen. Der Midi-Tower bietet dem Anwender insgesamt drei 5,25"-Schächte, entsprechende Geräte werden dabei mit Rändelschrauben fixiert. Für Festplatten gibt es im Käfig sechs Einbauplätze; sieben, wenn der externe 3,5"-Schacht nicht genutzt wird. Auch die Datenträger werden mit den robusten Rändelschrauben sicher an Ort und Stelle gehalten. Dass der Hersteller auf Schnellverschlüsse verzichtet und stattdessen auf die erwähnten Rändelschrauben setzt, ist definitiv kein Nachteil! Eine sichere und stabile Befestigung der teuren Hardware ist damit in jedem Fall gewährleistet. Für die immer beliebter werdenden 2,5"-SSDs steht am Boden unterhalb der konventionellen Festplatten ein Plätzchen bereit. Befestigt wird ein entsprechendes Laufwerk dabei mit vier normalen Schrauben, die von unten eingedreht werden müssen.

Der Aufbau des Innenraums ist eigentlich typisch für ein Gehäuse in diesem Preisbereich. Einen um 90 Grad gedrehten Festplattenkäfig kann man hier nicht erwarten, Nachteile muss allerdings auch niemand befürchten. Zwar ist ein gedrehter Festplattenkäfig komfortabler in der Handhabung, dafür liegt das Standardmodell bei der Kühlung meistens etwas in Front – jedenfalls dann, wenn ein Lüfter den Datenträgern Luft zu führt.

Der Mainboardträger bietet eine große Öffnung mit deren Hilfe man einen CPU-Kühler mit Schraubbefestigung auch bei eingebauter Hauptplatine einbauen beziehungsweise wechseln kann. Einige weitere Aussparungen würden sich für das Verlegen der Kabel anbieten, wenn nur ausreichend Platz zwischen rechter Seitenwand und Tray wäre. Mit lediglich ca. 4 Millimeter Raum darf man getrost jeden Gedanken an Kabelmanagement fast völlig wieder zu den Akten legen. Aber nicht ganz, denn neben dem Tray verläuft eine Art schmaler Kabelkanal, durch den man zumindest einen Teil der Strippen ziehen kann.

Während es an der Innenseite des Deckels nichts Interessantes zu sehen gibt, befindet sich am Boden ein Einbauplatz für einen optionalen 120-mm-Lüfter. Auch das Netzteil findet hier seinen Platz, irgendwelche Auflagen aus weichem Gummi oder wenigstens Schaumstoff gibt es für den Stromspender allerdings nicht. Schade! Am Heck erregen die nicht wiederverwendbaren Slotbleche unsere Missgunst. Dass man auch bei einem günstigen Gehäuse nicht mehr in die Computer-Steinzeit zurückfallen muss, hat das MS-Tech CA-0210 (ComputerBase Test) erst kürzlich noch gezeigt. Der einzige bereits ab Werk eingebaute Lüfter befindet sich ebenfalls im Heck. Es handelt sich dabei um einen 120-mm-Ventilator aus dem BitFenix-Regal.

Auch im Innenraum ist die Verarbeitung letztlich vernünftig ausgefallen. Scharfe Kanten oder verbogene Bauteile konnten wir auch nach intensiver Suche nicht auswendig machen. Fehler bei der Lackierung sind uns ebenfalls nicht aufgefallen.

ISC High Performance 2024 (12.–16. Mai 2024): Alle News auf der Themenseite!