SSD-basierter Supercomputer erreicht 36 Mio. IOPS

Parwez Farsan
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Solid State Drives erfreuen sich nicht nur bei Privatkunden immer größerer Beliebtheit, auch die Wissenschaft entdeckt die leistungsstarken Laufwerke mit Flash-Speicher für sich. So besitzt das San Diego Supercomputer Center nun einen in dieser Form neuartigen Supercomputer, in dem unter anderem sehr viele SSDs verbaut sind.

Der nach Flash Gordon benannte Supercomputer „Gordon“ bietet mit über 280 Teraflops und einer theoretischen Spitzenleistung von 341 Teraflops zwar auch eine mehr als solide Rechenleistung, der Clou der 20 Millionen US-Dollar teuren Rechenmaschine sind jedoch die 300 Terabyte Flashspeicher, mit denen Gordons Speichersystem bisher unerreichte 36 Millionen IOPS erreicht und mehr als achtmal so schnell ist wie der bisherige Rekordhalter unter den Supercomputern, der 4,2 Millionen IOPS schafft. Um dies für Otto Normalverbraucher in eine greifbare Dimension zu rücken, ziehen die Betreiber einen Vergleich mit dem Video-Streamingdienst Netflix. Gordon könnte pro Sekunde 220 Netflix-Filme speichern und hat im Flash Speicher genügend Platz, um die rund 100.000 Titel aus der Netflix-Bibliothek dreimal zu speichern.

Supercomputer „Gordon" im SDSC
Supercomputer „Gordon" im SDSC

Davon profitieren sollen aber nicht etwa Filmfreunde, sondern sehr datenintensive Rechenprobleme wie das Entschlüsseln von Genomen für die personalisierte Medizin – der Flash-Speicher reicht für 100.000 menschliche Genome – oder die schnelle Berechnung von tausenden Parametern in der Sensitivitätsanalyse für Verkehr und Klima. Bei der Bearbeitung solch datenintensiver Probleme soll Gordon rund zehnmal schneller als andere Supercomputer sein, die nicht über ein derart leistungsfähiges Speichersystem verfügen.

Prozessoren und SSDs von Intel

Die Hardware des Supercomputers besteht aus 1.024 Rechenknoten sowie 64 I/O-Knoten mit Solid State Drives. In jedem der Rechenknoten stecken zwei Xeon E5 mit jeweils 8 Kernen und einem Takt von 2,6 GHz sowie 64 Gigabyte DDR3-1333-RAM. In den I/O-Knoten stecken jeweils zwei Xeon X5650 (Westmere) mit zusammen zwölf Kernen, 48 Gigabyte DDR3-1333-Speicher sowie 16 Solid State Drives vom Typ Intel SSD 710 Series mit 300 Gigabyte Kapazität, was summa summarum 1.024 SSDs mit einer Gesamtkapazität von 300 Terabyte ergibt. Zusätzlich verfügt Gordon auch noch über ein Disk-Subsystem mit herkömmlichen Festplatten, die in der letzten Ausbaustufe ab Juli 2012 eine Gesamtkapazität von 4 Petabyte erreichen werden. Gordon selbst soll aber bereits im Januar offiziell in Betrieb gehen.