SSD mit Thunderbolt-Anschluss von Elgato

Update Parwez Farsan
40 Kommentare

Bei aktuellen SSDs muss selbst USB 3.0 die Segel streichen, wenn es darum geht, das Laufwerk extern anzuschließen und die volle Leistung nutzen zu können. Eine potenzielle Alternative stellt die von Intel und Apple vorangetriebene Thunderbolt-Schnittstelle dar, die theoretisch in beide Richtungen bis zu 10 Gbit/s erreicht.

Ein solches externes Solid State Drive wurde nun von dem in München ansässigen Unternehmen Elgato vorgestellt. Die Informationen zu der in einem 83 × 21 × 131 Millimeter großen Metallgehäuse verbauten und 270 Gramm auf die Waage bringender SSD sind eher spärlich. Ausgehend von den maximal 270 MB/s, die als Transferrate angegeben werden, dürfte es sich aber um ein etwas älteres Modell handeln, das nur SATA 3 Gb/s unterstützt. Das Potenzial, das die auch für die Stromversorgung verantwortliche Thunderbolt-Schnittstelle bietet, wird also kaum ausgenutzt.

Elgato Thunderbolt SSD
Elgato Thunderbolt SSD

Speziell unter diesem Gesichtspunkt ist die unverbindliche Preisempfehlung, die Elgato für das ab Februar erhältliche Laufwerk nennt, eher ein schlechter Scherz. 399,95 Euro soll die 120 GB fassende Variante des Solid State Drives kosten, die größere Variante mit 240 GB gar 649,95 Euro. Darin ist dann noch nicht einmal ein Thunderbolt-Kabel enthalten, das zum Anschluss an Macbook & Co. zwingend notwendig ist.

Update

Elgato hat zu unseren Kritikpunkten an der Thunderbolt SSD Stellung genommen und uns weitere Informationen zur Verfügung gestellt. Grund dafür, dass man sich für Laufwerke mit SATA 3 Gb/s – ein genaues Modell wollte man uns nicht nennen – entschieden habe, sei die geringere Leistungsaufnahme im Vergleich zu neueren Modellen gewesen. Ein Großteil der maximal 10 Watt, die die Thunderbolt-Schnittstelle zur Verfügung stellt, seien bereits durch den Bridge-Chip, das scheinbar sehr leistungshungrige Thunderbolt-Kabel und andere Komponenten beansprucht, so dass man mit einem leistungsfähigeren Solid State Drive zu Lasten der Zuverlässigkeit zu viel Leistung benötigen würde. Der Bridge-Chip selbst soll hingegen auch SATA 6 Gb/s unterstützen. Immerhin sollen die 270 MB/s sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben erreicht werden.

Dass kein Kabel mitgeliefert wird, liege daran, dass derzeit nur Apple entsprechende Kabel im Angebot habe und diese auch nur an Endkunden verkaufe. Und auch für den relativ hohen Preis nannte man uns einen Grund: Die Thunderbolt-Chips scheinen noch immer sehr teuer zu sein.