Western Digitals Quartalszahlen nach der Flut

Michael Günsch
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Der US-Amerikanische Festplattenhersteller Western Digital (WD) legt die ersten Geschäftszahlen nach der Flutkatastrophe in Thailand im vergangenen Oktober vor. Die örtlichen Fabriken des Konzerns sowie von Zulieferern waren zum Teil zerstört oder immens beschädigt worden, wodurch die Produktion massiv beeinträchtigt wurde.

Im Zeitraum von Anfang Oktober bis Ende Dezember des vergangenen Jahres – WDs zweitem Quartal des Geschäftsjahres 2012 – erzielte das Unternehmen einen Umsatz von knapp zwei Milliarden US-Dollar, was gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum einem Rückgang von rund 500 Millionen US-Dollar entspricht. Der Nettogewinn fällt mit 145 Millionen US-Dollar ebenfalls deutlich geringer aus. Im zweiten Geschäftsquartal 2011 waren es noch 225 Millionen US-Dollar gewesen. Die eingeschränkten Fertigungskapazitäten spiegeln sich entsprechend auch bei den ausgelieferten Festplatten wider: Statt 52,2 Millionen Hard Disk Drives (HDDs) im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es im letzten Quartal nur noch 28,5 Millionen Stück.

Quartalsergebnisse in Mio. US-Dollar (Geschäftsjahr Juli – Juni)
06001.2001.8002.4003.000US-Dollar 3Q 20094Q 20091Q 20102Q 20103Q 20104Q 20101Q 20112Q 20113Q 20114Q 20111Q 20122Q 2012

Ohne die durch die Flutschäden und die geplante Übernahme von Hitachi Global Storage Technologies (HGST) bedingten Ausgaben von 199 Millionen US-Dollar respektive 14 Millionen US-Dollar, hätte man das vergangene Quartal mit einem Gewinn von 358 Millionen US-Dollar abschließen können, so WD.

Trotz der Einbußen ist der Konzern offenbar positiv gestimmt, denn die Wiederherstellung der Fertigungskapazitäten im Flutgebiet soll signifikant schneller als erwartet vonstattengehen. Bereits im März soll die zweite der betroffenen Fabriken wieder produzieren können. Die vollständige Wiederherstellung auf das Niveau vor der Flut werde aber voraussichtlich erst im dritten Jahresviertel 2012 (Juni bis September) erreicht werden können, glaubt der Konzern.

„While much work remains to be done over the next several quarters to reach our pre-flood manufacturing capabilities, the progress thus far is significantly ahead of our original expectations and is a tribute to the dedicated and effective actions of our employees, contractors and Thai government agencies, the efforts of our supply partners and the support of our customers. We are grateful to all involved in this extraordinary effort.“

John Coyne, Präsident und CEO von Western Digital