Google verdient fast 3 Mrd. US-Dollar und beschließt Dividende

Maximilian Schlafer
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Google hatte ein weiteres großartiges Quartal“ sagte Larry Page, der CEO des Suchmaschinengiganten, im Rahmen der Bekanntgabe der Finanzergebnisse der vergangenen drei Monate. Diese Aussage lässt sich nicht bestreiten und wird von den nackten Zahlen eindrucksvoll untermauert.

Für das am 31. März abgelaufene erste Quartal 2012 verbuchte Google einen Gesamtumsatz von 10,65 Milliarden US-Dollar, womit die Einnahmen gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 24 Prozent stiegen. Das Rekordergebnis aus dem vierten Quartal letzten Jahres von 10,58 Milliarden US-Dollar Umsatz wurde folglich noch übertroffen. Auch beim Gewinn legte Google mit unterm Strich 2,9 Milliarden US-Dollar Profit im Vorjahresvergleich zu. Rund 69 Prozent des Umsatzes wurden dabei durch Werbeeinnahmen mit eigenen Internetangeboten erwirtschaftet, während Partnerseiten des Google Networks für 27 Prozent der Einnahmen verantwortlich zeichnen.

Laut Larry Page hätten vor allem Produkte wie die Mobilplattform Android, der Browser Chrome oder die Videoplattform YouTube entsprechende Impulse für das erfolgreiche Quartal geliefert. Das Google-Oberhaupt blickt zudem äußerst optimistisch in die Zukunft.

„We also saw tremendous momentum from the big bets we’ve made in products like Android, Chrome and YouTube. We are still at the very early stages of what technology can do to improve people's lives and we have enormous opportunities ahead. It is a very exciting time to be at Google.“

Larry Page, CEO Google

Neben diesen Zahlen wurde auch eine Entscheidung veröffentlicht, auf die viele Aktionäre wohl sehnsüchtig gewartet hatten: der Beschluss über eine Dividende.

Viele Investoren forderten eine solche von Google schon seit Jahren und seit dem Beschluss Apples, eine solche auszuzahlen, verstärkte sich dieser Druck noch weiter. Die Begierde der Aktionäre richtete sich dabei auf zumindest einen Teil jener 44,6 Milliarden Dollar an Barreserven, die Google bislang angehäuft hat.

Als Pro-Argument wurde etwa angeführt, dass das Unternehmen mit einer Ausschüttung eines Teiles seiner Barreserven oder zumindest mit einem Rückkauf eigener Aktien das Vertrauen von Investoren stärken könne. Da Google ohnedies pro Quartal zwei bis drei Milliarden Dollar seinen Barreserven zuführe, könne das Unternehmen mit Leichtigkeit eine Dividende verkraften. Schlussendlich sei Google zudem das einzige mit über 125 Milliarden Dollar bewertete US-Technologie-Unternehmen, das keine solche Auszahlung vorsehe.

Dem wurde von der Geschäftsführung bislang immer entgegengehalten, dass Google dieses Geld für langfristige Investitionen in neue Geschäftsfelder und für Firmenzukäufe benötige. Als erfolgreiche Beispiele dieser Ansicht wurden etwa die Investitionen in YouTube und Chrome angeführt. Von Analysten kommt zudem die Einschätzung, dass eine Dividende aufgrund der anders als bei Apple gelagerten, zum Teil steuerlich bedingten, Kapitalstruktur des Unternehmens nicht zwingend sinnvoll sein müsse.

Nun hat Google diesen Schritt nach einer knapp 15-monatigen Vorbereitungsphase doch gewagt, allerdings in einer nicht ganz alltäglichen Form. Es wird nicht, wie es etwa bei Apple der Fall ist, pro Aktie ein bestimmter Geldbetrag ausgeschüttet. Vielmehr erfolgt ein Aktien-Splitting im Verhältnis 1:2. Jeder, der bislang eine A- oder B-Aktie gehalten hat, bekommt nun eine zusätzliche C-Aktie, es wird also der jeweilige Aktienbestand verdoppelt. Allerdings werden diese C-Aktien keine Stimmrechte mit sich bringen, womit das bisherige Kräfteverhältnis in der Unternehmensführung bewahrt werden soll. Ansonsten haften ihnen aber die gleichen Rechte wie A- oder B-Aktien an.