Online-Geschäft: Microsoft muss Milliarden abschreiben

Sasan Abdi
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Eigentlich war der Kauf des Online-Werbespezialisten aQuantive als großer Angriff auf die starke Konkurrenz wie Google geplant – nun verhagelt der Zuschlag aber erst einmal die Quartalszahlen: 6,2 Milliarden US-Dollar muss Microsoft wegen der Übernahme abschreiben.

Für die für den 19. Juli angesetzte Bekanntgabe der letzten Quartalszahlen bedeutet dies, dass wahrscheinlich der komplette Nettogewinn – Analysten rechneten zuletzt mit rund 5,3 Milliarden US-Dollar – von der Abschreibung aufgezehrt werden wird.

Noch brisanter ist der Vorgang aber mit Blick auf die Implikationen für das Online-Geschäft: Da Microsoft aQuantive bereits im Jahr 2007 für 6,3 Milliarden erworben hat, bedeutet die Abschreibung das faktische Eingeständnis, dass sich seitdem herzlich wenig getan hat: „Während die Akquise von aQuantive weiterhin wichtige Instrumente für das Online-Werbegeschäft von Microsoft liefert, hat sie nicht zum erhofften beschleunigten Wachstum beigetragen, was zur Abschreibung beigetragen hat“, heißt es in der Pressemitteilung des Konzerns.

Damit bleibt das Online-Geschäft weiterhin die vielleicht größte Baustelle des Redmonder Software-Riesen.

Wir danken unserem Leser Philipp für den Hinweis zu dieser News.