Windows Phone 7 von Anfang an als Sackgasse konzipiert

Patrick Bellmer
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Mit dem Start von Windows Phone 8 im kommenden Herbst wird Microsoft nach eigenen Worten den nächsten Schritt in Richtung eines größeren Marktanteils bei Smartphones gehen. Gegenüber CNet erklärte der zuständige Produktmanager Greg Sullivan nun, warum das noch aktuelle Windows Phone 7 dabei auf der Strecke bleibt.

Ihm zufolge habe man mit den ersten Arbeiten an der neuen Version des Mobilbetriebssystems bereits vor dem Start von WP7 gearbeitet, auch wenn ein Großteil der Software erst parallel mit dem „Tango“-Update entstanden sei. Von Anfang an sei dabei klar gewesen, dass man erst mit Windows Phone 8 zu den bereits etablierten Plattformen aufschließen können wird und dass dieser Schritt mit Einschnitten verbunden sein würde.

Windows Phone 8

Diese bestehen vor allem in der Hardware-Inkompatibilität der bereits verfügbaren Windows-Phone-7-Geräte, die man laut Sullivan mit vollem Bewusstsein in Kauf genommen hat, um wertvolle Erfahrungen zu sammeln und neue Kontakte zu knüpfen: „Es war wichtig für uns, diesen neuen Ansatz in puncto Nutzererfahrung zu etablieren und das Entwicklernetzwerk und Ökosystem auszubauen.“. Dies seien wichtige Voraussetzungen für eine neue Plattform, so der Microsoft-Manager. Mit dem Start von Windows Phone 8 wollte man diese Schritte bereits getätigt haben, Windows Phone 7 sei mit seiner Metro-Oberfläche, der Designsprache und anderen Dingen sozusagen der Wegbereiter gewesen.

Dabei bezeichnete Sullivan die neue Version nicht als Neustart, sondern als Erweiterung der bisherigen Plattform. Man wusste, dass man die nun mit Windows Phone 8 kommende Architektur aufgreifen wolle und habe dementsprechende Vorbereitungen getroffen, unter anderem in Form der Applikationskompatibilität. Die von Kritikern monierte Update-Politik, durch die selbst aktuelle Geräte wie das Nokia Lumia 900 lediglich nur noch eine rudimentäre Aktualisierung in Form von Windows Phone 7.8 erhalten werden, verteidigte Sullivan.

Nur die wenigsten Nutzer wüssten, was im Detail auf dem Smartphone aufgespielt sei: „Wenn man sich beispielsweise die Android-Nutzer anschaut, weiß der durchschnittliche Anwender nicht welche Version des OS auf seinem Gerät installiert ist.“ Und weiter: „Die überwältigende Mehrheit der Android-Nutzer führt keine Upgrades durch – auch wenn man ihnen in erster Linie keine Möglichkeit dazu gibt, aber selbst wenn tun es die meisten nicht.“ Allerdings widerspricht dies dem Verhalten der meisten Hersteller und Händler, die Geräte bewusst über das Betriebssystem und dessen Version bewerben.

In absehbarer Zeit werde es laut Sullivan aber keinen weiteren derart harten Schnitt bei Windows Phone geben. Seiner Meinung nach sei man mit Windows Phone 8 auf lange Sicht gut aufgestellt.