Junge Menschen mehrheitlich für „Kostenloskultur“

Przemyslaw Szymanski
257 Kommentare

Die Debatte um das Urheberrecht steht für einen Konflitk der Generationen, zeigt eine Studie vom Institut für Demoskopie Allensbach. Demnach sprechen sich bei den 16- bis 29-jährigen eine relative Mehrheit für eine kostenlose Nutzung von Kulturgütern aus, während ältere Generationen die sogenannte „Kostenloskultur“ ablehnen.

Insgesamt 56 Prozent der deutschen Bevölkerung ab 16 Jahren sollen ein Urheberrecht im Internet akzeptieren, ergibt die Studie (PDF-Datei), welche im Zeitraum vom 1. bis zum 12. Juli 2012 mit 1.615 Befragten durchgeführt und unter dem Titel „Alles kostenlos?“ veröffentlicht wurde. Laut der gewählten Antwort vertritt eine Mehrheit die Meinung, dass Künstler wie Musiker oder Schauspieler von den Einnahmen ihrer verkauften Werke leben und somit „das kostenlose Kopieren und der kostenlose Austausch über das Internet verboten“ sein sollte.

Nur 24 Prozent befürworten das Kopieren von Musik, Büchern und Filmen zur „kostenlosen Nutzung“. Diese Meinung spiegelt sich ähnlich bei den befragten Internetnutzern und den einzelnen Bevölkerungsgruppen mit 30 bis 44, 45 bis 59 und ab 60 Jahren wieder. Allein bei den 16- bis 29-Jährigen ist eine relative Mehrheit von 46 Prozent für eine ausgeprägte „Gratis-Kultur im Netz“, wobei 39 Prozent der jüngeren Generation dagegen sind.

Neben der Akzeptanz wird in der Studie auch die Durchsetzbarkeit eines Urheberrechts im Internet betrachtet. Insgesamt denken 65 Prozent, dass mit einer solchen Maßnahme ein kostenloses Kopieren beziehungsweise der kostenlose Austausch von Filmen oder Musik im Internet nicht verhindert werden kann. Lediglich 14 Prozent der Befragten stehen dem Vorhaben und dessen Realisierbarkeit positiv gegenüber. Ähnliche Werte lassen sich auch bei den einzelnen Bevölkerungsgruppen finden.