Deutsche Telekom will Mobilfunkanbieter MetroPCS kaufen

Update Przemyslaw Szymanski
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Nachdem die Deutsche Telekom John Legere als neuen Geschäftsführer von T-Mobile USA bekannt gab, scheint es nun erste strategische Richtungsentscheidungen des neuen CEO zu geben. Wie nun bekannt wird, will der Bonner Konzern, wie bereits im Mai spekuliert, den eher unbekannten börsennotierten Konkurrenten MetroPCS übernehmen.

Dabei soll es sich um einen Zusammenschluss der beiden Mobilfunkanbieter in eine Gesellschaft handeln, bei der die Deutsche Telekom die Mehrheit halten würde. Dies geht auch aus einer von MetroPCS veröffentlichten Pressemitteilung hervor, die besagt, dass es zwischen den beiden Unternehmen Gespräche über eine Transaktion gebe, wobei jedoch noch unklar ist, ob diese wirklich zustande kommen wird. Von dieser Maßnahme verspricht man sich, dass die beiden Firmen gemeinsam die hohen Kosten für den Ausbau des schnellen LTE-Mobilfunk-Netzes leichter schultern könnten.

In diesem Zusammenhang hatte die Telekom am Freitag bereits bekanntgegeben, 7.200 Mobilfunk-Türme in den USA an Crown Castle zu verkaufen oder zu vermieten, was 2,4 Milliarden US-Dollar einbringt. Der für die Funktechnik nötige Platz auf den Masten wird anschließend zurückgemietet. Ob diese beiden Schritte dem US-amerikanischen Tochterunternehmen der Deutschen Telekom den erhofften Erfolg bringen werden, ist ungewiss.

Ursprünglich wollte sich die Telekom bereits im Jahr 2011 komplett von der US-Tochter trennen, nach Einspruch der US-Kartellbehörden kam der Verkauf an AT&T allerdings nicht zustande.

Update

Den Informationen des Wallstreet Journal nach haben die Aufsichtsräte der Deutschen Telekom und des US-amerikanischen Mobilfunkanbieters MetroPCS dem Zusammenschluss zugestimmt. Dabei soll der Bonner Konzern laut der Financial Times Deutschland 74 Prozent an dem fusionierten und weiterhin unter der T-Mobile-Marke geführten Unternehmen halten, die restlichen 26 Prozent und zudem 1,5 Millarden US-Dollar in bar gehen an die MetroPCS-Aktionäre. Das Unternehmen, welches nun nach der Zusammenführung insgesamt rund 36,3 Millionen Kunden vorweisen kann, soll dabei weiterhin der CEO von T-Mobile USA John Legere führen.