Intel im vierten Quartal mit deutlichem Gewinnrückgang

Volker Rißka
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Auch im Jahr 2013 eröffnet Intel den Reigen der Quartalszahlen großer IT-Unternehmen. Für das letzte Viertel des Jahres 2012 konnte Intel einen soliden Umsatz von 13,477 Milliarden US-Dollar erzielen, Analysten hatten vorab mit 13,52 Milliarden US-Dollar gerechnet. Beim Gewinn ging es jedoch deutlich bergab.

Statt 3,36 Milliarden US-Dollar wie im gleichen Quartal des Vorjahres konnte der Prozessorhersteller im vierten Quartal des Jahres 2012 lediglich nur noch einen Nettogewinn von 2,468 Mrd. US-Dollar ausweisen. Der operative Gewinn ging von knapp 4,6 auf 3,16 Mrd. US-Dollar zurück. Zum großen Teil ist dies auf die PC Client Group (Desktop und Notebook) zurückzuführen, deren operativer Gewinn allein um 1,1 Milliarden US-Dollar fiel.

Im vergangenen Jahr konnte Intel an gleicher Stelle den höchsten Jahresumsatz seit Bestehen des Unternehmens vermelden, in diesem Jahr lief es zwar weiterhin gut, Rekorde konnte man aber nicht an allen Fronten brechen. Denn während das zweite Quartal im Vergleich zum Vorjahr noch sehr gut verlief, ging der Umsatz ab dem dritten Quartal zurück – und mit ihm auch der Gewinn. Beim Jahresabschluss steht das Jahr 2012 beim Umsatz von 53,341 Mrd. US-Dollar gegenüber dem Vorjahr mit 53,999 Mrd. US-Dollar noch relativ gut dar, der Gewinn fiel jedoch von vormals 12,942 auf 11,005 Milliarden US-Dollar ab.

Intel: Umsätze und Gewinne seit Q1/2003
-4.00004.0008.00012.00016.000Millionen US-Dollar Q1/2003Q2/2003Q3/2003Q4/2003Q1/2004Q2/2004Q3/2004Q4/2004Q1/2005Q2/2005Q3/2005Q4/2005Q1/2006Q2/2006Q3/2006Q4/2006Q1/2007Q2/2007Q3/2007Q4/2007Q1/2008Q2/2008Q3/2008Q4/2008Q1/2009Q2/2009Q3/2009Q4/2009Q1/2010Q2/2010Q3/2010Q4/2010Q1/2011Q2/2011Q3/2011Q4/2011Q1/2012Q2/2012Q3/2012Q4/2012

Leicht steigende Desktop-CPU-Preise (4 Prozent) konnten die geringeren Auslieferungen (-5%) nicht auffangen, bei den Notebooks wurden fallende Durchschnittspreise (-6%) ebenfalls nicht von den Mehrauslieferungen (+2%) ausgeglichen. Lediglich das Server-Segment konnte bei stagnierendem Absatz (-1%) höhere Preise verbuchen (+6%). Parallel dazu riss die „Other Intel Architecture Group“, zu der das Tablet-, Smartphone- und auch noch das Netbook-Geschäft gehören, mit einem Minus von 1,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2012 ein deutlich größeres Loch in die Tasche als noch 2011 (-577 Mio. US-Dollar). Der größte Posten beim Gewinnrückgang ist jedoch ein anderer: Die Forschung und Entwicklung, dessen Budget deutlich von 8,350 Mrd. im Jahre 2011 auf 10,148 Mrd. US-Dollar in 2012 anstieg.

Für das erst Quartal 2013 erwartet man traditionell ein flaues Geschäft. Die Umsätze sollen zwischen 12,2 und 13,2 Milliarden US-Dollar liegen und damit in etwa auf Augenhöhe des Vorjahres landen. Die Börse zeigte sich von den eher trüben Aussichten negativ beeindruckt, nachdem die Aktie im regulären Handel 2,6 Prozent gewinnen konnte, gab sie nachbörslich 3,6 Prozent wieder ab.