Facebook soll Flipboard-Konkurrent „Paper“ planen

Przemyslaw Szymanski
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Ein von Facebook seit Längerem betriebenes Projekt könnte demnächst zum Abschluss gebracht werden: Denn laut einem aktuellen Medienbericht wird das soziale Netzwerk in den „kommenden Wochen“ einen eigenen Newsreader-Dienst namens „Paper“ starten, der Ähnlichkeiten zur Nachrichten-App Flipboard aufweisen soll.

In diesem sollen dem Nutzer ebenfalls zum einen Nachrichten verschiedener Quellen mit multimedialer Reichhaltigkeit, zum anderen aber auch Statusmeldungen und geteilte Inhalte anderer Facebook-Nutzer in einem Zeitungs-ähnlichen Format angezeigt werden. Laut dem Bericht sei jedoch noch nicht entschieden, in welcher Form der neue Dienst dem Nutzer zugänglich gemacht werden soll. Entweder erscheine Paper als eigenständige App, oder als ein webbasiertes Programm mit Fokus auf Mobilgeräte, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person gegenüber Re/code erklärte.

Die Nachrichten-Anwendung soll bereits Jahre in Entwicklung sein und zahlreiche Experimente, Abbrüche sowie Änderungen bezüglich der Benutzeroberfläche hinter sich haben. Leiter der Entwicklung soll Chris Cox, verantwortlich für die Produktentwicklung bei Facebook, sein. Ebenfalls eine wichtige Rolle soll neben Mark Zuckerberg selbst auch der Interface-Designer Mike Matas spielen, dessen Start-Up Push Pop Press im Jahr 2011 von Facebook übernommen wurde. Das Unternehmen arbeitete zuvor an Software für digitale Buchveröffentlichungen.

Ursprünglich war Paper dem Bericht zufolge als neue Version des Newsfeeds gedacht, welcher jedem Nutzer unter anderem die Statusmeldungen und die geteilten Inhalte seiner Freunde liefert. Letztendlich entschied sich das soziale Netzwerk aber nach mehreren Anläufen, ein getrenntes Projekt daraus zu machen. Einige Elemente sollen allerdings in die Aktualisierung des Newsfeeds eingeflossen sein, die vergangenen März an wenige Nutzer ausgerollt und mehrere Monate später aufgrund schlechter Kritiken und zurückgehender Aktivitäten seitens der Anwender wieder eingestellt wurde.

Dass Facebook sich als digitaler Anlaufpunkt für den täglichen Nachrichten-Konsum versteht und dahingehend auch Schritte nach vorne unternehmen möchte, wird im Rahmen der kürzlich publik gewordenen Überarbeitung des Newsfeed-Designs sowie auch des vor Längerem eingeführten Algorithmus' deutlich. Mit diesem möchte das Unternehmen seinen Nutzern mehr hochwertige Inhalte anbieten und zielt vor allem auf redaktionell erstellte Angebote ab.

Einen genauen Zeitpunkt für die Veröffentlichung von Paper nennt der Bericht nicht. Auch bei Facebook gibt man sich derweil noch bedeckt, das Unternehmen werde den Aussagen einer Sprecherin zufolge „keine Gerüchte und Spekulationen kommentieren“.