Thief in der Neuauflage im Test: Garretts gelungene Rückkehr

 4/4
Sasan Abdi
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Fazit

Um es gleich auf den Punkt zu bringen: „Thief“ ist ein gutes Spiel, das viele der von Veteranen und Neulingen formulierten Hoffnungen erfüllt. Trotzdem, und das weiß niemand besser als Meisterdieb Garrett, ist auch bei diesem Remake nicht alles Gold, was glänzt. Das ganze Potential hat Eidos Montreal in unseren Augen nicht ausgeschöpft.

So hätten die Entwickler bei den Grundlagen ruhig mehr Eigeninitiative zeigen können, statt sich mit der Aufteilung in Gut und Böse, Mann und Frau, alter und neuer Diebesschule samt Veredelung mit einem Hauch Metaphysik ungeniert bei den – zugegeben: durchaus selbstgesetzten – Standards des Genres zu bedienen. Und auch andere von uns vorgebrachte Kritikpunkte wie die Größe der Gebiete und kleinere Logikschnitzer wirken eigentlich ziemlich vermeidbar.

Thief im Test

Eine andere Sache ist, dass Eidos Montreal die vielfältigen Möglichkeiten, die sich aus dem düsteren Setting ergeben, einfach links liegen lässt. Ja, es ist viel verlangt, und ja, es läuft der bisherigen Konzeption von Garrett zu wider, ihn als entscheidungsfreudigen Akteur in „die Stadt“ einzubauen. Doch birgt ein solcher Schritt auch immense Möglichkeiten. Auf diese Option verzichten die Entwickler: Statt den Spieler mit harten Entscheidungen zu bedrängen und ihn aktiver in den Verlauf der Handlung eingreifen zu lassen, beschränkt sich Thief darauf, Garrett in bekannter Manier durch die Level und die Geschichte zu lotsen. Immerhin: Dies gelingt nach anfänglichen Längen erzählerisch ansprechend.

Unterm Strich haben wir also durchaus einige Kritikpunkte vorzubringen. Nichtsdestoweniger lässt sich abschließend festhalten: Treten wir einen Schritt zurück und betrachten die Angelegenheit nüchtern, müssen wir unumwunden feststellen, dass wir mit „Thief“ verdammt viel Spaß gehabt haben.

Kopier- & Jugendschutz

„Thief“ funktioniert über Steam, sodass der Key über die Valve-Plattform aktiviert werden muss. Dazu ist einmalig eine Internetverbindung nötig; ein Wiederverkauf wird durch die Bindung an das Steam-Konto aber quasi unmöglich gemacht.

In Sachen Jugendschutz gilt es zu erwähnen, dass der Titel von der USK eine Freigabe „ab 16 Jahren“ erhalten hat.

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