Telekom beteiligt sich an EU-Klage gegen Google

Andreas Frischholz
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Im Streit mit Google setzt die deutsche Telekom nun auch auf juristische Mittel. Mit einer formalen Beschwerde bei der EU-Kommission hat sich der Konzern dem laufenden Wettbewerbsverfahren gegen Google angeschlossen, berichtet die Welt.

In dem seit 2010 laufenden Verfahren prüft die EU-Kommission, ob Google seine dominante Position im Suchmaschinengeschäft ausnutzt, indem hauseigene Dienste in den Suchergebnissen bevorzugt dargestellt werden. In erster Linie geht es dabei um „vertikale Suchmaschinen“, also etwa Preisvergleiche für Hotels und Restaurants. Mit der EU-Kommission hatte Google sich Anfang dieses Jahres auf Zugeständnisse geeinigt. Diese gehen Konkurrenten und Verbände aber nicht weit genug.

Ähnliche Kritik kommt nun auch von Seiten der Telekom. Der Konzern schließt sich dem Wettbewerbsverfahren an, weil man mit dem Portal „suche.t-online.de“ direkt betroffen sei. „Die derzeitigen Zugeständnisse räumen nach Meinung der Deutschen Telekom nicht die ernsthaften Wettbewerbsbedenken aus dem Weg", heißt es in dem Beschwerde-Schreiben, das der Welt vorliegt. Nun fordert die Telekom, die EU-Kommission müsse die Aktivitäten von Google auf verschiedenen Märkten gründlich untersuchen und analysieren, um angemessene Maßnahmen gegen wettbewerbswidriges Verhalten einleiten zu können. Dies sei nötig, um die Entwicklung einer wettbewerbsfähigen Internetwirtschaft in Europa zu ermöglichen.