Asustor AS-604T und QNAP TS-469 Pro im Test: Die gläsernen NAS-Systeme

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Frank Hüber
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Asustor AS-604T

Der Asustor AS-604T sieht auf den ersten Blick wie ein alter Bekannter aus. Denn auch beim Flaggschiff der 4-Bay-NAS setzt Asustor auf das vom AS-204TE und AS-304T bekannte Metallgehäuse mit sehr guter Verarbeitung. Auf den zweiten Blick zeigen sich allerdings nicht nur innere, sondern auch eklatante äußere Unterschiede. Verbirgt sich bei den günstigeren Modellen – AS-204TE und AS-304T – hinter der oberen Plastikabdeckung lediglich der Infrarot-Empfänger, bietet der AS-604T an dieser Stelle zusätzlich ein LC-Display und vier Navigationsknöpfe (Hoch, Runter, Esc, Enter). Bei den vier Festplatteneinschüben, dem USB-3.0-Port sowie den Status-LEDs gleicht die Vorderseite des AS-604T hingegen den anderen Modellen. Lediglich eine Status-LED für den zweiten LAN-Anschluss findet sich zusätzlich.

Asustor AS-604T im Test

Auch an der Rückseite weist der AS-604T im Vergleich zu den kleineren 4-Bay-Modellen deutliche Unterschiede auf. Ein zweiter LAN-Anschluss für Link Aggregation und eine höhere Ausfallsicherheit, vier statt zwei USB-2.0-Anschlüsse und zwei eSATA-Anschlüsse, die die anderen Modelle nicht besitzen, sowie ein HDMI-1.3a-Ausgang und ein Kensington-Lock zieren die Rückseite des AS-604T. Im Gegensatz zum AS-204TE und AS-304T besitzt der AS-604T allerdings nur einen HDMI-1.3a- und keinen HDMI-1.4a-Ausgang wie die neueren Modelle. Darüber hinaus bietet das NAS keinen zusätzlichen Audio-Ausgang, wie ihn die günstigeren Modelle aufweisen. Auch beim AS-604T kann der HDMI-Ausgang vom Benutzer genutzt werden, um Bildsignale von XBMC, Chrome und YouTube mittels der App „Asustor Portal“ auf einen Fernseher oder Monitor auszugeben.

Beim Netzteil verbaut Asustor ein mit 250 Watt noch leistungsfähigeres Modell als im AS-304T, das erneut von FSP gefertigt wird. Asustor wählt ein leistungsstarkes Netzteil, um auch Verbrauchsspitzen, wie sie etwa beim Einschalten des Systems und dem Anlaufen der Festplatten entstehen, ohne Probleme abfangen zu können.

Ein weiterer Unterschied zu den bereits von ComputerBase getesteten NAS-Systemen von Asustor besteht in der Aufrüstbarkeit des Arbeitsspeichers. Der AS-604T verfügt wie eingangs erwähnt über zwei DDR3-SO-DIMM-Steckplätze, von denen bei Auslieferung nur eines mit einem Ein-Gigabyte-Modul belegt ist. Der zweite Steckplatz ist nach dem Entfernen des Metallgehäuses an der Seite zugänglich, so dass der Benutzer den Arbeitsspeicher auf maximal drei Gigabyte erweitern kann. Asustor stellt hierfür eine Anleitung bereit (PDF). Wer auch das RAM-Modul im ersten SO-DIMM-Steckplatz ersetzt, verliert die Garantie.

Asustor AS-604T – Display

Besondere Erwähnung verdient das LC-Display des AS-604T, das einen deutlich größeren Mehrwert bietet als etwa das Display der zuletzt getesteten Buffalo TeraStation 4400 und des Thecus N4560. Über dieses werden dem Benutzer nämlich nicht nur etwaige Fehlermeldungen und die IP-Adresse des NAS ausgegeben, sondern auch die Konfiguration des Systems kann über das Display vorgenommen werden. Die Inbetriebnahme inklusive Auswahl und Einrichtung des RAID-Levels kann ohne Nutzung eines PCs direkt über das Display vorgenommen werden. Darüber hinaus überzeugt auch die optische Qualität und die mit schwarzem Hintergrund gute Einpassung des Displays in das Gehäuse. Über die Weboberfläche des AS-604T kann der Benutzer darüber hinaus einen eigenen Text festlegen, der als Laufschrift auf dem Display angezeigt werden soll. Auch wenn das Display im Alltag nur selten zum Zug kommt, stellt es beim AS-604T gerade in diesen seltenen Fällen einen echten Mehrwert dar und zeigt, wie ein Display umgesetzt werden sollte. Es ist nämlich gerade nicht nur eine optische Aufforderung für den Benutzer, die ihn in die Web-Oberfläche treibt, sondern ermöglicht eine gut strukturierte Interaktion.

Das Linux-basierte Betriebssystem, Asustor Data Master (ADM), kam in Version 2.2.0 B5F3 zum Einsatz. Während im Test somit noch eine Betaversion zum Einsatz kam, hat Asustor inzwischen die finale Version 2.2.0 veröffentlicht. ADM 2.2.0 bietet neben neuen offiziellen Apps auch neue Funktionen. Zu den neuen Apps zählen Photo Gallery, MiniDLNA, Google Drive, HiDrive und Mail Server. Die neuen Funktionen beinhalten beispielsweise die Unterstützung optischer externer Laufwerke, eine verbesserte Funktionalität der unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV), eine Anzeige des Festplattenruhezustandes sowie eine Zeitplanerstellung des Nachtmodus.

Asustor Data Master 2.2

Die Inbetriebnahme und Einrichtung des AS-604T ist wie von Asustor gewohnt unproblematisch und auch für Laien innerhalb weniger Minuten zu bewerkstelligen.