Ouya: Die Android-Spielkonsole erhält in China eine zweite Chance

Frank Meyer
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Ouya: Die Android-Spielkonsole erhält in China eine zweite Chance
Bild: Ouya

Die mit vielen Vorschusslorbeeren gestarteten und anschließend wenig erfolgreichen Android-Spielkonsole Ouya könnte in China eine zweite Chance erhalten. Die chinesische Alibaba Gruppe soll eigene Set-Top-Boxen mit dem Ökosystem planen und dafür 10 Millionen US-Dollar in Ouya investieren.

Das berichtet das Wall Street Journal. Demzufolge soll Alibaba über eine strategische Partnerschaft die Ouya-Software nebst aller bislang veröffentlichten Spiele in eine Set-Top-Box implementieren. In wie weit neben der Software auch die eigentliche Konsolen-Hardware genutzt werden darf, bleibt unterdes offen.

Das Projekt Ouya sucht seit letztem Jahr verstärkt nach Möglichkeiten, das eigene Ökosystem auch abseits der eigenen Hardware zu verbreiten, um eine kritische Masse an Anwendern zu erreichen. Nach Xiaomi wäre Alibaba bereits das zweite Unternehmen aus China, das Ouya zu neuen Märkten verhilft.

China ist für Ouya lukrativ. Im vergangenen Jahr hatte das Land einen seit dem Jahr 2000 geltende Blockade für Spielekonsolen aufgelöst, woraufhin Microsoft bereits Konsolen in der Region verfügbar machte und mit Sony und Nintendo weitere Hersteller ihre Produkte für den mit hohen Wachstumsraten prognostizierten Markt vorbereiten.

Ouya-Konsole mit Controller
Ouya-Konsole mit Controller (Bild: Ouya)

Das im Jahr 2012 einer über 8,5 Millionen US-Dollar schweren Kickstarter-Kampagne entsprungene Projekt Ouya war anfänglich hoch gehandelt worden und sollte mit dem offenen Smartphone-OS beim „Casual Gaming“ zum Konkurrenten für die etablierten Branchengrößen avancieren.

Durch etliche Verzögerungen in der Entwicklung und Problemen mit Zollbehörden schaffte es das finale Produkt aber erst Ende 2013 auch nach Deutschland. Aber auch in Deutschland fehlte es wie in den USA an einer ausgereiften Vertriebsstruktur und attraktiven Spieletiteln, auch ein Hilfsfond für Entwickler konnte daran wenig ändern. Erste Tester waren zudem wenig begeistert und bescheinigten der Ouya mangelnde Leistungsfähigkeit in Spielen sowie Mängel bei der Qualität. Eine Finanzspritze von 15 Millionen US-Dollar, inklusive einer strategischen Beteiligung von Nvidia, brachte die Konsole bis heute nicht auf die Erfolgsspur.