BlackBerry: Android-Smartphone mit Hardware-Tastatur geplant

Norman Wittkopf
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BlackBerry: Android-Smartphone mit Hardware-Tastatur geplant

Wie Reuters unter Berufung auf vier anonyme Quellen berichtet, plant BlackBerry erstmals ein Smartphone mit einem fremden Betriebssystem. Demnach soll bei dem neuen Modell nicht das hauseigene BlackBerry OS in der aktuellen 10er-Version, sondern Googles Android zum Einsatz kommen.

Diese Kehrtwende soll eine Reaktion auf den geringen Erfolg der jüngeren BlackBerry-Modelle sein und ein Schritt in die Richtung sich mehr auf Software abseits des Betriebssystems selbst und Geräte-Management zu fokussieren. Ob dies das Ende von BlackBerrys 10er-Modellreihe bedeutet, sei laut Reuters noch nicht klar, allerdings sagte das kanadische Unternehmen in einer Erklärung, dass man weiterhin am eigenen Betriebssystem festhalte. Google wollte auf Anfrage der Nachrichtenagentur keinen Kommentar abgeben.

Das neue Smartphone soll den Quellen nach neben einem Touchscreen auf eine Slider-Bauweise mit Hardware-Tastatur setzen, wobei es sich um das im März dieses Jahres gezeigte namenlose Modell mit abgerundetem Display handeln könnte, zu dem bisher nichts weiter bekannt gegeben wurde. Damit würde BlackBerry im Android-Sektor eine Nische füllen, da bereits seit einiger Zeit keine Smartphones mehr mit vollwertiger Tastatur und Googles Mobilbetriebssystem erschienen sind. Die Veröffentlichung soll im Herbst anstehen.

Zwei Quellen zufolge soll die Einführung eines Android-Modells auch „ein Signal an die Skeptiker“ sein, die bezweifeln, dass sich Smartphones und Tablets mit anderen Mobilbetriebssystemen über die Management-Software BlackBerry Enterprise Service 12 (BES12) genauso gut verwalten lassen wie ein BlackBerry-Gerät. BlackBerrys Lösung zur Verwaltung von mobilen Endgeräten in Unternehmen unterstützt nämlich auch Android, iOS- und Windows als Plattformen.

BlackBerrys Android-Smartphone könnte den unbestätigten Informationen zufolge mit einigen patentierten Funktionen von Blackberry OS daherkommen, nachdem das Unternehmen schon in der Vergangenheit darauf gesetzt hatte, eigene Software-Produkte auch auf rivalisierenden Plattformen anzubieten. So wurde etwa die ursprünglich exklusive Messenger-App auch für Android und iOS veröffentlicht. Zuletzt hatte das strauchelnde Unternehmen Ende Mai angekündigt weitere Stellenkürzungen vornehmen zu müssen.