Pebble Time im Test: In Farbe ist nicht immer alles besser

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Jan Wichmann
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Pebble Time im Alltag

Bei einer Smartwatch ist besonders wichtig, wie sie sich im Alltag schlägt, weshalb ComputerBase sämtliche getesteten Modelle tatsächlich im Alltag testet und dabei gängige Funktionen nutzt, wie sie auch von Endanwendern, die die Uhr erwerben, genutzt werden würden.

System, Menüführung & Bedienung

Wie schon bei den Spezifikationen hält sich der Hersteller auch bei der Klassifizierung des Betriebssystems zurück. Es gleicht jedoch in vielen Zügen dem der Pebble / Pebble Steel, weshalb auch weiterhin das Open-Source-Betriebssystem FreeRTOS zum Einsatz kommen sollte.

Das größte Steckenpferd der Pebble-Smartwatches ist die Kompatibilität sowohl mit Android als auch iOS. Als Schaltzentrale der Uhr dient die neue Applikation „Pebble Time“, die neben der Implementierung von farbigen Apps in der App-Bibliothek keine Unterschiede zur ersten App-Version aufzeigt. Nach dem erstmaligen Koppeln via Bluetooth gestaltet sich die Konfiguration sowie der Umgang mit der App als auch mit der Uhr äußerst einfach.

Pebble timeline
Pebble timeline (Bild: Pebble)

Die Steuerung erfolgt weiterhin über vier Tasten, deren Druckpunkt etwas zu fest ist, um bequem damit zu arbeiten. Die überarbeitete Benutzeroberfläche lehnt sich angesichts der Gliederung komplett an den Vorgänger an, wartet aber mit einem neuen Erscheinungsbild auf. Navigierte der Nutzer bei der Pebble und Pebble Steel durch eine unansehnliche, vertikale Gliederung von Menüpunkten, wird dies bei der Time-Generation durch Symbole in vertikaler Anordnung umgesetzt. Nebst Einstellungen kann aus den Punkten Musik, Benachrichtigungen, Wecker, den so genannten Watchfaces (Ziffernblätter) und der Spiele-App „Sneaky“ gewählt werden.

GIF Die neue Pebble Time ist mit überarbeiteter Menüführung (Bild: Pebble)

Als weitere Neuerung, der die Pebble Time ihren Namen verdankt, präsentiert sich die Terminübersicht „Timeline“. Zwar als kleines Highlight angekündigt ernüchtert das neue Feature, ist es mitunter doch einfach formuliert, lediglich eine Aufreihung von Kalendereinträgen oder Ereignissen wie etwa dem Sonnenauf- und Untergang der Vergangenheit, der Gegenwart sowie der Zukunft. Durch Auswahl einen Eintrags können zusätzliche Informationen zum jeweiligen Termin abgerufen werden. Der Aufbau in einem chronologischen Zeitstrahl verschafft Übersichtlichkeit und dennoch, ein wirkliches Highlight zeigt sich nicht.

GIF Die neue Pebble Time mit farbigem E-Paper-Display und „Timeline“ (Bild: Pebble)

Apps & Funktionsumfang

Der Funktionsumfang gleicht dem des Vorgängers. Sämtliche Benachrichtigungen vom gekoppelten Smartphone werden auf der Uhr angezeigt, die Musik kann gesteuert und Anrufe können angenommen oder abgelehnt werden. Eingehende Benachrichtigungen können darüber hinaus durch vorgefertigte Textbausteine oder nun auch via Sprachaufnahme beantwortet werden.

iPhone-Nutzer haben allerdings noch das Nachsehen. Das Versenden von Textbausteinen ist mit der Pebble Time nicht mehr möglich. Sprachnotizen werden unter iOS darüber hinaus zur Zeit lediglich bei Gmail-Benachrichtigungen unterstützt. Nach Aussage von Pebble werde jedoch an der Verbesserung der iPhone-Kompatibilität gearbeitet. Unter Android ist es hingegen problemlos möglich auch bei Anwendungen wie beispielsweise SMS, Hangouts, Gmail, Facebook Messenger und WhatsApp mit Sprachnotizen zu antworten.

Auf den ersten Blick wirkt die Funktionalität in der Gesamtheit äußerst überschaubar, wird jedoch um eine riesige App-Bibliothek ergänzt. Aufgrund des offenen System gibt es eine Schar an Anwendungen. Erfreulich ist diesbezüglich, dass sämtliche Anwendungen der ersten Generation auch mit der Pebble Time genutzt werden können. Die Vielfalt der Pebble-Apps stützt sich dabei wie zuvor auf insgesamt sechs Unterkategorien, zu denen etwa Tools und Spiele gehören. Insgesamt fünf Ziffernblätter, die sogenannten „Watchfaces“, sind vorinstalliert, weitere, teils auch farbige, Anzeigen können heruntergeladen werden. Die beim Vorgänger negativ aufgefallene Beschränkung, nur acht Apps oder Watchfaces auf der Uhr abgelegt zu können, wurde inzwischen aufgehoben.