CES 2016

Preis und Termin: Oculus Rift kostet 699 Euro und erscheint im März

Update Jan-Frederik Timm
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Preis und Termin: Oculus Rift kostet 699 Euro und erscheint im März
Bild: Oculus VR

Oculus VR nimmt ab sofort Vorbestellungen für die VR-Brille Oculus Rift entgegen und lüftet damit das Geheimnis um den Preis: 599 US-Dollar bzw. 699 Euro. Ausgeliefert werden nur die ersten Produkte im März. Die Ankündigung, die Brille werde mindestens 350 aber höchstens 400 US-Dollar kosten, hat sich damit nicht bewahrheitet.

Der Preis versteht sich ohne Versandgebühren, die nach Deutschland weitere 42 Euro betragen. Die Umsatzsteuer und Zollgebühren sind laut Oculus bereits enthalten. Ohne Fehler verlief die Bestellung zu Anfang nicht. Der Redaktion war die Bestellung weder per Kreditkarte noch per PayPal möglich. Mittlerweile konnte eine Bestellung für 741 Euro abgesetzt werden. Die Auslieferung wird mit April 2016 angegeben.

Oculus Rift gibt es vorerst nicht in Verbindung mit den Controllern Oculus Touch zu kaufen, dafür liegt ein Controller für die Xbox One mit im Paket. Oculus Touch wird erst im 2. Halbjahr verfügbar sein, wie der Hersteller zum Jahreswechsel bekanntgegeben hatte. Ein Headset für die Audiowiedergabe ist Teil der Brille.

Schon am 30. Dezember hat Oculus bekanntgegeben, jeder Rift kostenlos das Spiel „Lucky’s Tale“ beizulegen. In dem Jump-and-Run-Titel steuern Spieler den Fuchs Lucky durch eine mit Hindernissen gespickte Abenteuerwelt. Seit Anfang Dezember ist zudem bekannt, dass Vorbesteller auch EVE: Valkyrie kostenlos erhalten werden. Frühe Unterstützer von Oculus Rift auf Kickstarter werden zusätzlich zu dem Development Kit gratis eine finale Version der VR-Brille erhalten.

Gezahlt wird erst bei Versand

Oculus betont, dass Vorbestellungen erst dann in Rechnung gestellt werden, wenn der Versand erfolgt. Man wolle Kunden nicht Monate vor Veröffentlichung von Tests unwiderruflich zum Kauf zwingen. Versendet werden Vorbestellungen in der Reihenfolge, in der sie eingehen. Und das gilt nicht nur für Rift. Sobald die Controller verfügbar sind, sollen Vorbesteller von Rift automatisch Vorbesteller von Touch sein; den Kauf aber ablehnen können. Einen günstigen Preis für das Paket aus Rift und Touch werde es hingegen nicht geben, vielmehr sei das Gesamtpaket über den Preis der VR-Brille bereits subventioniert.

HTC und Valve starten im Februar

Die in Kooperation von HTC und Valve entwickelte VR-Brille Vive kann erst ab Februar vorbestellt werden, die Auslieferung erfolgt im April, die Controller sollen dann allerdings ebenfalls schon verfügbar sein, Kopfhörer sind bisher nicht Teil der Brille. Beide Systeme sind nicht miteinander kompatibel, Spiele müssen explizit für Oculus Rift oder SteamVR ausgelegt werden.

Über die integrierte Kamera in der aktuellen Entwicklerversion der Vive, Vive Pre getauft, wird es mit diesem System möglich sein, virtuelle Realität und Wirklichkeit verschmelzen zu lassen. Auf der CES 2016 war es ComputerBase so möglich auf einem Stuhl Platz zu nehmen, dessen Position und Umrisse auf dem Bildschirm der Brille wiedergegeben wurden. Über einen Preis schweigen sich HTC und Valve noch aus.

Ein Meilenstein für AMD und Nvidia

Für die Hersteller von Grafikkarten ist die Veröffentlichung der VR-Brillen ein Meilenstein. Weil Spiele optimaler Weise mit der Bildwiederholfrequenz der Bildschirme laufen sollten, gelten 90 FPS als Ziel. Bei Oculus Rift sind damit zwei Mal 1.080 × 1.200 (2.160 × 1.200), bei der Vive Pre zwei Mal 1.200 × 1.080 zu beliefern. Und in Zukunft werden Bildwiederholrate und Auflösung noch deutlich steigen. Auch aktuelle High-End-Systeme sind zu solcher Leistung nur in weniger aufwendigen Titeln überhaupt in der Lage. Nvidia hat daher ein „VR Ready“-Siegel eingeführt, das Kunden helfen soll Systeme mit ausreichend Rechenleistung zu identifizieren. Laut dem Hersteller steigt der Rechenaufwand um den Faktor 7, wenn Spiele in VR statt mit 1080p bei 30 FPS gespielt werden.

Empfohlene Systemvoraussetzungen und „Oculus Ready“-PCs

Ob das eigene System den Anforderungen für VR gerecht wird, kann nun auch mit dem Oculus compability tool (Direktdownload) geprüft werden. Neben entsprechend performanter Hardware sollte dabei ebenfalls auf die Anzahl der Schnittstellen geachtet werden, die sich im Gegensatz zu den bisher bekannten Eckdaten auf insgesamt vier USB-Ports erhöht hat.

Systemvoraussetzungen
Komponente Herstellerempfehlung (Minimum)
Grafikkarte Nvidia GTX 970
AMD R9 290
Prozessor Intel i5-4590
Arbeitsspeicher 8 GByte
Schnittstelle (Output) HDMI 1.3
Schnittstelle (Input) 3x USB 3.0 plus 1x USB 2.0
Betriebssystem Windows 7 SP1 64 Bit

Erste Bundles, bestehend aus einem „Oculus Ready“-zertifizierten Komplettsystem und der Oculus Rift VR-Brille sollen laut Oculus VR im Februar ab einem Preis von 1.499 US-Dollar vorbestellbar sein.

Neben der Umsatzsteuer sind auch die Zollgebühren bereits im Preis enthalten. Der Artikel wurde entsprechend angepasst.

Update

Der Preis der VR-Brille ist international auf harsche Kritik gestoßen, potentielle Käufer werfen dem Unternehmen vor, in der Vergangenheit wiederholt falsche Erwartungen an den Preis der finalen Version geweckt zu haben. Neben Äußerungen in Interviews habe dafür auch der Preis der Entwicklerversionen gesorgt. Die erste kostet 300, die zweite 350 US-Dollar.

Oculus-Mitgründer Palmer Luckey hat bereits mehrfach über Twitter auf diese Kritik reagiert und betont, dass der Hersteller mit der VR-Brille vorerst kein Geld verdienen wird. In diesem Fall hätte Oculus über 1.000 US-Dollar für die Rift verlangen müssen. Auf den Vorwurf, falsche Erwartungen geweckt zu haben, ging Luckey bisher hingegen nicht ein. Um 3:00 Uhr deutscher Zeit am Donnerstagmorgen wird Luckey auf Reddit in einem Ask Me Anything Fragen der Netzgemeinde beantworten.

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