Festplatten mit 5 bis 8 TB im Test: 33 TByte von HGST, Seagate, Toshiba und Western Digital

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Michael Günsch
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Die Testmethodik wurde angepasst

Die Tests wurden auf dem ComputerBase-Testsystem für SATA-SSDs durchgeführt. Da Festplatten deutlich langsamer als SSDs sind, wurde der Testparcours aber angepasst.

Bei HD Tach wurde statt des bei SSDs genutzten Full Bench der kürzere Long Bench verwendet. Ein Versuch mit dem Full Bench schlug nach etwa sieben Stunden fehl. Statt ein Ergebnis zu präsentieren, startete der Benchmark den sequenziellen Schreibtest erneut. Die Ursache für das Verhalten ist unklar.

Jede HDD lief im Test gut 30 Stunden

Um dennoch eine Aussage zur Dauerleistung treffen zu können, wurde stattdessen der von Harald Bögeholz entwickelte Benchmark h2benchw in der Version 3.16 eingesetzt. Dabei wurde eine vollständige Prüfung inklusive Zonenmessung gewählt, wobei nicht nur die schnellen Außenspuren sondern auch die langsameren Innenspuren der HDD auf Transferrate und Zugriffszeit geprüft werden. Der Test dauerte je nach Kapazität zwischen 15 und mehr als 20 Stunden. Zusammen mit den restlichen Tests war jede Festplatte mindestens 30 Stunden im Betrieb.

Deutlich weniger zeitaufwendig gestalten sich die Messungen mit CrystalDiskMark, die neben der sequenziellen Leistung auch das zufällige Lesen und Schreiben berücksichtigen, sich allerdings auf die schnellen Bereiche der HDD beschränken.

Als Bindeglied zwischen synthetischen Benchmarks und praktischen Anwendungen kam der Storage-Test des PCMark 8 von Futuremark zum Einsatz. Der mit aufgezeichneten „Spuren“ (Traces) von realen Dateitransfers bei der Nutzung verschiedener Anwendungen arbeitet und daher auch für die Praxis eine gewisse Aussagekraft besitzt.

Theorie ist gut, Praxis besser

Echte Praxistests dürfen in einem ComputerBase-Test nicht fehlen. Statt die Zeit für Anwendungsstarts oder Installationsdauer zu messen, wurde der Fokus auf größere Dateitransfers gelegt. Die Rolle des Systemlaufwerks spielen SSDs dank niedriger Zugriffszeiten ohnehin weitaus besser und sind in jedem Fall einer HDD vorzuziehen.

Mit eigens erstelltem Microsoft-PowerShell-Skript, das auch bei den NAS-Tests auf ComputerBase eingesetzt wird, wurde die Datenübertragungsrate beim Lesen und Schreiben verschiedener Dateien geprüft. Als Quell-/Ziellaufwerk diente die schnelle PCIe-SSD Samsung 950 Pro (512 GB), die mit Transferraten weit über dem Maximum der SATA-Schnittstelle jegliche Limitierung ausschließt.

Leistungsaufnahme und Lautstärke

Die Leistungsaufnahme wurde wie bei den SSD-Tests im Leerlauf in zwei Modi getestet. Einmal mit dem Windows-Energiesparplan „Höchstleistung“, also ohne Stromsparmodi, und einmal in der Einstellung „Energie sparen“, in der das Link Power Management der SATA-Schnittstelle greift. Mittels mehrerer Multimeter wurden Spannung und Stromstärke auf der 5-Volt- und der 12-Volt-Leitung gemessen und letztlich zu einem Gesamtwert in Watt addiert.

Zur Messung der Lautstärke wurde ein Voltcraft SL-100 genutzt, das in einem gleichbleibenden Abstand von 30 Zentimetern zur HDD ausgerichtet wurde. Im offenen Testaufbau lag der Grundpegel (ohne HDD) durch die Lüfter bei 34 dB(a). Dies wird in den Testdiagrammen als Referenzwert berücksichtigt.

Die Lautstärke wurde zum einen im Leerlaufbetrieb ohne Zugriffsaktivität auf die Festplatte und zum anderen beim wahlfreien Zugriff (HD Tach) gemessen. Solche Random-Access-Tests sorgen für reichlich Bewegung bei den Lese/Schreibköpfen der HDD und sorgen für ein dauerhaftes für HDDs charakteristisches „Klackern“. Die Messung beim Zugriff ist damit als Worst-Case-Szenario anzusehen. Bei sequenziellen Transfers ist die Lautstärke der HDDs oftmals auf dem Niveau im Leerlauf und wird nur selten von einem Klackern durchbrochen.