Hori Edge 201 im Test: Mechanische Tastaturen können auch flach sein

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Max Doll
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Alltagserfahrungen

Auch Hori gelingt es mit der Edge 201 eine Tastatur anzubieten, die sich nicht zuvorderst typisch mechanisch anfühlt: Geringer Hub und flache Bauform rücken die Edge 201 näher an Rubberdome-Tastaturen. Dies gilt auch für den beim „Touch typing“ gedämpften Anschlagspunkt: Hier dämpft die Spannung der Feder den Anschlag, was ebenfalls an das Feedback von Gummiglocken erinnert, gleichwohl ergänzt um einen präzisen Signalpunkt. Prinzipiell ergänzen die Taster das Spektrum mechanischer Signalerfassung damit in sinnvoller Weise: Hori schafft durch die Abstimmung – wie Cherry mit den neuen MX Speed Silver – eine schöne Alternative zu herkömmlichen mechanischen Modellen.

Ein solides Konzept

Ansonsten fällt die Edge 201 kaum auf: Die Handballenauflage ist groß genug um nützlich zu sein, könnte aber wie beim identisch geformten Modell der Corsair-Tastaturen durchaus noch größer ausfallen, um den ergonomischen Nutzen zu maximieren. Das Layout wiederum gefällt durch die bedachte Anordnung von Zusatzfunktionen; Zwischen Funktionsgruppen hat Hori darauf Verzichtet, Füllfunktionen einzubinden und auf diese Weise für eine klare Separierung der Bedienelemente gesorgt. Entgegen der im offiziellen Material betonten Ausrichtung auf Spieler als primär umworbene Zielgruppe kann die Lautstärkeregelung aber nicht einhändig bedient werden. Ärgerlich ist allerdings, dass die erste Tastenreihe nicht dem Normlayout entspricht; durch diese Eigenheit wird trotz Kreuzstempeln der Austausch von Tastenkappen erschwert.

Auch das N-Key-Rollover funktioniert makellos, wird aber nur im Spielemodus aktiviert – im Normalbetrieb bewegt sich die Tastatur im mit 6-KRO in einem USB-konformen Rahmen. Fragwürdig ist allerdings, dass sich nicht alle Funktionen der Edge 201 ohne Software nutzen lassen: Um LED-Modi zu wählen oder zu konfigurieren, ist deren Installation unverzichtbar.

Software

Mit der beiliegenden Software tut sich Hori jedoch keinen Gefallen, weil sie in ihrer derzeitigen Form zwar schnell reagiert und mit einer übersichtlichen Grobstruktur aufwarten kann, aber voller Schnitzer steckt – sie wirkt so wahlweise amateurhaft oder lieblos.

In Anbetracht des Produktpreises ist alleine die Übersetzung ins Deutsche ein starkes Stück. „Save“ und „cancel“ als „sparen“ und „absagen“ oder „close“ als „nah dran“ verstehen zu wollen, ist hochgradig unprofessionell. Hori hat gegenüber ComputerBase allerdings angekündigt, dass die Software bereits neu übersetzt wurde und „bald“ in überarbeiter Form zur Verfügung stehen solle.

Hori Edge 201 – Gaming Software v1.1

Im Detail krankt gegenwärtig zudem die Bedienbarkeit abseits der phantasievollen Übersetzung durch wenig aussagekräftige Bezeichnungen. Hinter „Game Link“ verbirgt sich etwa die Möglichkeit, den Profilaufruf mit einem Programmstart zu verbinden. Wenig intuitiv sind auch die Funktionen des Makro-Editors aufgebaut. Teil des Problems ist, dass nicht deutlich genug wird, welche Elemente sich klicken lassen und welche lediglich der Anzeige dienen; der „Emission Mode“, mit dem LED-Modi ausgewählt werden können, wirkt etwa wie ein niedrig aufgelöstes Hintergrundelement.

Reduziert auf den Funktionsumfang liefert Hori mit Ausnahme des Key-Rollover-Testfensters mehr oder weniger Durchschnitt – was allerdings von der Sache her für die meisten Anwendungsgebiete ausreichend erscheint.

Edge 201 Gaming Software v1.1 (DE)
Konfigurierbar Primärtasten Vollständig
Makrotasten
Beleuchtung Ja
Gaming-Modus Ja
Makros Anzahl k.A.
Länge 64 Zeichen
Wiedergabe Einmalig
Ausgabe Hardware
Vorlagen Nein
Im-/Export Nein
Makro-Aufnahme Editor Ja
Verzögerung Keine, Intervall, Echtzeit
Editieren Nur Zeitabstände
Profile Anzahl 5
Benennung Nein
Autostart Ja (1 Programm/Profil)
Im-/Export Ja
Besonderheiten
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