AMD Radeon RX 480: Crimson 16.7.2 legt bei der Leistung deutlich zu

 2/2
Wolfgang Andermahr
215 Kommentare

Der Grund: Mehr Takt und ein höherer Energiebedarf

Im Schnitt sieben Watt mehr Verbrauch sind es, die der Radeon RX 480 mit dem neuen Treiber zu der höheren Leistung verhelfen. In Anno 2205 beträgt der Unterschied mit elf Watt etwas mehr, in XCOM 2 sind es dafür nur geringe zwei Watt. Der Kompatibilitätsmodus reduziert die Leistungsaufnahme um zwölf Watt auf 220 Watt. Das ist noch fünf Watt weniger als mit dem Crimson 16.6.2 – bei einer dennoch leicht besseren Performance. Abseits von 3D-Anwendungen hat es bei der Leistungsaufnahme keine Unterschiede gegeben.

Leistungsaufnahme des Gesamtsystems
Leistungsaufnahme des Gesamtsystems – Durchschnitt von vier Spielen
  • Anno 2205, Fallout 4, Tomb Raider, Battlefront:
    • Asus GeForce GTX 950 2G
      138
    • Nvidia GeForce GTX 960 (4GB)
      150
    • Asus GeForce GTX 950 Strix (2GB)
      170
    • AMD Radeon R9 370 (4GB)
      181
    • Asus Radeon R9 370 Strix (4GB)
      187
    • Asus GeForce GTX 960 Strix (4GB)
      190
    • Nvidia GeForce GTX 1070 (8GB)
      216
    • Radeon RX 480 @ Crimson 16.7.2 (Compatibility)
      220
    • Radeon RX 480 @ Crimson 16.6.2
      225
    • Radeon RX 480 @ Crimson 16.20
      225
    • Radeon RX 480 @ Crimson 16.7.2
      232
    • Nvidia GeForce GTX 980 (4GB)
      235
    • Nvidia GeForce GTX 1080 (8GB)
      244
    • Nvidia GeForce GTX 970 (4GB)
      247
    • AMD Radeon R9 Nano (4GB)
      249
    • Nvidia GeForce GTX 770 (2GB)
      249
    • AMD Radeon R9 380X (4GB)
      251
    • AMD Radeon R9 380 (4GB)
      251
    • Asus Radeon R9 380 Strix (4GB)
      253
    • MSI GeForce GTX 970 Gaming (4GB)
      258
    • Sapphire R9 380X Nitro (4GB)
      264
    • Asus GeForce GTX 980 Strix (4GB)
      269
    • Nvidia GeForce GTX 780 Ti (3GB)
      287
    • AMD Radeon R9 280X (4GB)
      288
    • Gigabyte GTX 1080 Gaming (8GB)
      290
    • Nvidia GeForce GTX 980 Ti (6GB)
      294
    • AMD Radeon R9 290 (4GB)
      310
    • Gigabyte GTX 980 Ti Gaming (6GB)
      360
    • AMD Radeon R9 Fury X (4GB)
      361
    • AMD Radeon R9 390 (8GB)
      364
    • AMD Radeon R9 Fury (4GB)
      365
    • Sapphire R9 Fury Nitro (4GB)
      376
    • MSI Radeon R9 390 Gaming (8GB)
      394
    • AMD Radeon R9 390X (8GB)
      418
    • MSI Radeon R9 390X Gaming (8GB)
      432
Einheit: Watt (W)

Durch den neuen Treiber taktet die Radeon RX 480 anders

Eine Detailbetrachtung des Taktes im Zeitverlauf in Anno 2205 zeigt, warum sich die Radeon RX 480 mit den verschiedenen Treibern so unterschiedlich verhält. Obwohl GPU-Z nicht im Ansatz schnell genug ist, um alle Taktwechsel zu erfassen, lässt sich ein System erkennen.

Mit dem Crimson 16.7.2 ist der Takt am höchsten, was auch die höchste Geschwindigkeit und die etwas gestiegene Leistungsaufnahme erklärt. Deutlich fallende Taktraten wie beim Crimson 16.6.2 gibt es mit dem neuen Treiber nicht mehr. Das trifft auch auf den neuen Kompatibilitätsmodus zu, der konstant niedrigere Taktraten anliegen lässt. Die durchschnittlich ermittelten Taktraten in Zahlen: Mit dem Crimson 16.7.2 sind es 1.152 MHz, im Compatibility-Modus 1.132 MHz und mit dem alten Crimson 16.6.2 1.137 MHz.

Radeon RX 480 – Taktverlauf in Anno 2205
02605207801.0401.300MHz 150100150200250300

Lautstärke und Temperatur bleiben gleich

Auch wenn die Treiber die Taktraten auf der Radeon RX 480 leicht beeinflussen, hat dies kaum Auswirkungen auf die Temperaturentwicklung und die Lautstärke. Egal, ob der Crimson 16.6.2 und der Crimson 16.7.2 im Standard- oder im Compatibility-Modus betrieben werden, relevante Unterschiede außerhalb der Messtoleranzen gibt es nicht.

Diagramme
Lautstärke – beim Spielen
  • Anno 2205:
    • Asus GeForce GTX 950 Strix (2GB)
      29,0
    • Asus GeForce GTX 950 2G
      29,0
    • Asus Radeon R9 370 Strix (4GB)
      30,0
    • Asus GeForce GTX 960 Strix (4GB)
      35,5
    • Sapphire R9 Fury Nitro (4GB)
      36,0
    • AMD Radeon R9 Fury X (4GB)
      37,0
      Wahrnehmbares Fiepen
    • Asus GeForce GTX 980 Strix (4GB)
      38,5
    • AMD Radeon R9 Nano (4GB)
      39,0
    • Asus Radeon R9 380 Strix (4GB)
      39,0
    • Gigabyte GTX 1080 Gaming (8GB)
      39,5
    • MSI GeForce GTX 970 Gaming (4GB)
      40,0
    • Nvidia GeForce GTX 1070 (8GB)
      41,0
    • Nvidia GeForce GTX 1080 (8GB)
      42,5
    • Radeon RX 480 @ Crimson 16.7.2 (Compatibility)
      43,0
    • Radeon RX 480 @ Crimson 16.7.2
      43,0
    • Radeon RX 480 @ Crimson 16.6.2
      43,0
    • Radeon RX 480 @ Crimson 16.20
      43,0
    • Sapphire R9 380X Nitro (4GB)
      43,0
    • Nvidia GeForce GTX 980 (4GB)
      44,0
    • Gigabyte GTX 980 Ti Gaming (6GB)
      45,5
    • Nvidia GeForce GTX 980 Ti (6GB)
      47,5
    • MSI Radeon R9 390X Gaming (8GB)
      50,5
    • MSI Radeon R9 390 Gaming (8GB)
      50,5
Einheit: dB(A)

Warum nicht gleich so?

Der Crimson 16.7.2 ist mehr als ein Eingriff in die Energieversorgung der Radeon RX 480. Mit den höheren Taktraten und den Leistungssteigerungen macht er aus der Radeon RX 480 eine noch bessere Grafikkarte.

Entwarnung am PCIe-Slot

Die im Rampenlicht stehende Änderung am Energiemanagement entlastete den PCIe-Slot deutlich, sodass die Spezifikationen nun im Schnitt eingehalten werden. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kann den neuen Kompatibilitätsmodus aktivieren und so die Leistungsaufnahme auf Kosten von ein wenig Performance weiter senken. Weil gleichzeitig die Leistung gestiegen ist, bleibt die Grafikkarte trotzdem schneller als mit dem alten Treiber – und wird so ein gutes Stück effizienter.

Die Performance steigt vor allem in höheren Auflösungen – für einen Treiber ungewöhnlich deutlich – an. In Full HD sind es im Schnitt drei Prozent, in 2.560 × 1.440 sind es schon sechs. Darüber hinaus läuft der Treiber stabiler als die alte Version und stürzt beim Starten des Tools WattMan oder beim Beenden eines Spiels nicht mehr ab.

Alles richtig gemacht?

In Bezug auf den Treiber: Ja. In Bezug auf den Zeitpunkt: Nein. Hätte AMD die jetzt veröffentlichten Änderungen bereits zwei Wochen früher freigeben können, wäre der Radeon RX 480 zur Vorstellung nicht nur eine nochmals höhere Leistungsfähigkeit für wenig Geld bescheinigt worden, darüber hinaus wäre ihr auch die negative Presse um die Leistungsaufnahme erspart geblieben.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.