IDF 2016

Intel Joule: Quad-Core-Atom T5700/T5500 bei 4 Watt TDP im Herzen

Volker Rißka
33 Kommentare
Intel Joule: Quad-Core-Atom T5700/T5500 bei 4 Watt TDP im Herzen
Bild: Intel

Mit Joule hat Intel zum IDF 2016 eine 48 × 24 × 5 mm kleine komplette Entwicklerplattform vorgestellt, die mit Leistung überzeugen soll. Dafür kommt ein Apollo-Lake-Derivat zum Einsatz, vier Kerne bei bis zu 2,4 GHz und Gen9-Low-Power-Grafik mit 18 EUs gehören dazu. Doch das hat seinen Preis.

Die Joule-Plattform ist ein deutlich stärkerer aber auch teurerer Edison-Nachfolger. Edison wurde 2014 vorgestellt, ab September soll das neue Modell in verschiedenen Kits verfügbar sein. Die Leistungssteigerung gegenüber den alten Pentium-Kernen, die bei Edison noch genutzt wurden, ist aufgrund der neuen Apollo-Lake-Basis mehr als gravierend. Je nach genutztem Benchmark ist das neue Design um den Faktor 6 bis 10 schneller, wenn es um Single-Threaded-Anwendungen geht. Doch auch die Cherry-Trail-Plattform als direkter Vorgänger für die neuen Atom-Prozessoren wird je nach Einsatzgebiet von Single- über Multi-Threaded-Anwendungen bis hin zur Grafik um rund 50 Prozent geschlagen.

Die neuen Intel Atom T5700/T5500 sind Ableger der Familie Apollo Lake, im ehemals für Tablets und Smartphones geplanten Markt auch Broxton genannt. Exakt diese Bezeichnung verwendete Intel für den 15 × 15 mm kleinen Atom-Prozessor auch in der Session, mit einem kleinen Seitenhieb auf die Berichte zuletzt, dass Broxton und alles Drumherum tot sei.

Die zugrundeliegende Architektur ist deshalb identisch, das heißt neue Goldmont-Prozessorkerne in 14-nm-Fertigung gepaart mit Gen9-Grafik aus der Skylake-Generation, im Gesamtpaket getrimmt auf 4 Watt TDP. Im Alltag heißt dies Taktraten von maximal 2,2 GHz (mit Turbo, 1,7 GHz Basistakt) für alle vier Kerne und bis zu 2,4 GHz für Single-Core-Anwendungen beim T5700, die Grafikeinheit agiert mit maximal 650 MHz – alle Möglichkeiten der Gen9, die auch bei Skylake und Kaby Lake genutzt wird inklusive.

Zur Seite stehen dem Prozessor im Joule 570x dann noch 4 GByte LPDDR4 und 16 GByte eMMC-Massenspeicher (Joule 550x mit 3/8 GB), Third-Party-Lösungen können davon aber noch weiter abweichen. Das Modul selbst besitzt WLAN nach ac-Standard, Bluetooth und USB-Anschlüsse sowie alles, was in dem Entwickler-Bereich sonst benötigt wird (GPIO, I2C, UART). Doch das Mini-System hat seinen Preis: Intel ruft zum IDF 2016 eine UVP von 400 US-Dollar für das stärkere Joule 570x aus, in den USA sind erste Modelle ab 370 US-Dollar gelistet, ab Ende August sollen diese verfügbar sein.

IDF 2016 (16.–18. August 2016): ComputerBase war vor Ort!
  • Intel Silicon Photonics: Heute 100, morgen 400 Gbit/s via Transceiver mit Laser
  • Intel Kaby Lake: Details zu zehn Desktop-Modellen mit bis zu 4,5 GHz
  • 3D XPoint: Neue Benchmarks, Tests in der Cloud und Preishinweise
  • +11 weitere News