AMD Promontory: Erste Details zur neuen Chipsatzfamilie für AM4

Volker Rißka
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AMD Promontory: Erste Details zur neuen Chipsatzfamilie für AM4
Bild: AMD

Im Zuge der Enthüllung von acht Desktop-Prozessoren aus der APU-Serie Bristol Ridge hat AMD auch erste Details zu den neuen Promontory-Chipsätzen für den Sockel AM4 preisgegeben. Diese sind nicht nur für Bristol Ridge gedacht, sondern werden in Zukunft auch mit den neuen Zen-Prozessoren zusammenarbeiten.

Ein klarer Schnitt in Richtung Zukunft

Es ist die erste große Chipsatz-Erneuerung seit vielen Jahren bei AMD, und sie war mehr als überfällig. Mit dem Sockel AM4 holt AMD zum Rundumschlag aus und macht einen klaren Schnitt zur Vergangenheit, alle Bauteile werden neu aufgelegt. Die Plattform ist dabei vom Einsteiger-Segment bis zum High-End-Markt und APUs wie CPUs gedacht, bisher wurde dies in Form von zwei Plattformen bewerkstelligt (AM3+/FM2+). Damit legt sich AMD zudem gleichzeitig für viele Jahre auf ein und dasselbe System fest und verspricht entsprechenden Support.

AM4-Plattform mit Promontory-Chipsatz
AM4-Plattform mit Promontory-Chipsatz (Bild: AMD)

Aktuelle Features und höhere Effizienz

Mit der neuen Chipsatz-Familie schlägt AMD gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Neben modernen Anschlüssen von PCI Express 3.0 über SATA Express, NVMe-Unterstützung und USB 3.1 Gen 2 mit 10 Gbit/s gehen die neuen Chipsätze auch bei der TDP einen Schritt in Richtung erhöhter Effizienz. Mit einer TDP von noch 5,8 Watt für die Desktop-Southbridge aus der Mainstream-Serie unterbietet der Chipsatz AMD B350 den direkten Vorgänger um zwei Watt, die noch älteren Desktop-Chipsätze sogar um 13,8 Watt.

Die Chipsatzfamilie wird in mehrere Modelle unterteilt: Enthusiast, Mainstream, Essential und Small Form Factor. AMD erklärt heute die beide mittleren Produkte, da diese primär mit Bristol Ridge adressiert werden. Der B350 und der A320 sind auf das Zusammenspiel mit dem SoC ausgelegt, da dieser bereits von Haus aus gewisse Fertigkeiten, die bisher einer Southbridge zugeordnet wurden, beinhaltet. Dazu zählen nicht nur vier USB-3.0-Anschlüsse sondern auch zwei SATA-Ports und zwei PCIe-Lanes, die unter anderem für M.2-Lösungen genutzt werden können.

Der Chipsatz selbst bietet das alles aber ebenfalls noch einmal, so wird sichergestellt, dass auch ein reiner Prozessor ohne die SoC-Features alle I/O-Anschlüsse bieten kann, wenngleich dann in insgesamt betrachtet geringerer Anzahl. Im Mainstream-Segment reichen in Form des B350 zehn USB-Ports sowie zwei SATA-Anschlüsse und ein Mal SATA Express, der selbst abwärtskompatibel zu zwei klassischen SATA-Ports ist.

Kein Rückschluss auf Zen möglich

Rückschlüsse auf den High-End-Chipsatz für Zen lässt das heute neu Verkündete kaum zu. Auch wenn Zen als reiner Prozessor ausgelegt ist, können beispielsweise gewisse Storage-Möglichkeiten direkt im Prozessor hinterlegt sein. Entsprechende Spekulationen gab es zuletzt, Naples als die Server-Auskoppelung sollte bis zu 32 NVMe- und gar 16 10-Gbit-LAN-Anschlüsse ansprechen können, ein Bruchteil davon könnte dementsprechend auch für Desktop-Zen gelten. Exakte Details zu diesem will AMD zu einem späteren Zeitpunkt preisgeben.

AM4-Plattform mit Promontory-Chipsatz
AM4-Plattform mit Promontory-Chipsatz (Bild: AMD)
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