Google Project Ara: Kaum modularer Prototyp war eine Enttäuschung

Christian Lohmüller
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Google Project Ara: Kaum modularer Prototyp war eine Enttäuschung
Bild: PhanDroid

Googles modulares Smartphone namens Project Ara hat tatsächlich funktioniert. Das zeigt eine nun aufgetauchte Entwicklerversion, die dem Blog PhanDroid in die Hände gefallen ist. Zu sehen ist ein sehr dickes Smartphone voller Kompromisse.

Das Project Ara, das zu sehen ist, macht deutlich, dass es ein modulares Smartphone voller Kompromisse gewesen wäre. Es ist mit 12,5 mm sehr dick (iPhone 7: 7,15 mm), und trotzdem nur modular bei Komponenten, die als Spielzeug bezeichnet werden können. Denn außer der Hauptkamera waren bei der letzten Version von Ara alle wesentlichen Komponenten fest verbaut. Prozessor, RAM, Netzwerkmodule, Display und Akku ließen sich entgegen dem Urkonzept nicht wechseln. Die sechs unterschiedlich großen Schächte sollten lediglich Komponenten wie Kameras, Lautsprecher oder zusätzliche E-Ink-Bildschirme aufnehmen können.

Durchwachsene Ausstattung

In der Version von PhanDroid – das Blog vermutet, dass es sich um die mehrmals verschobene Entwicklerversion handelt – arbeitet ein SoC vom Typ Qualcomm Snapdragon 810 (MSM8994). Des Weiteren sind 3 GB RAM und 32 GB Speicher verbaut. Das 5,46 Zoll große TFT-Display löst mit 1.080 × 1.920 Pixeln auf. Die Hauptkamera löst mit lediglich 2,1 Megapixeln auf, die Frontkamera arbeitet mit einer Auflösung von 5 Megapixeln.

Erst verzögert, dann eingestellt

Bevor Google sein ambitioniertes Projekt eines modularen Smartphones einstellte, hatte es mit vielen Verzögerungen zu kämpfen. Auf seiner Entwicklerkonferenz I/O 2016 im Mai 2016 hatte Google nach langem Schweigen angekündigt, im Herbst Geräte an Entwickler zu verteilen. Damals verkündete Google auch, dass wesentliche Komponenten nicht mehr wechselbar sein würden.